Arbeiten
im
Homeoffice
Wie verlief die plötzliche Umstellung auf Homeoffice bei der MünchenerHyp? Dr. Phil Zundel, Leiter Stab, erzählt vom Arbeitsalltag in Corona-Zeiten und
welche Veränderungen bleiben werden.
Herr Dr. Zundel, wenn Sie an den ersten Lockdown zurückdenken: Wie einfach und reibungslos verlief die Umstellung auf Homeoffice? Und wie hat sich die „neue Normalität“ bis heute entwickelt?
Unsere Betriebsvereinbarung zu Flexwork, wie wir Homeoffice intern nennen, hatten wir bereits unmittelbar vor dem ersten Lockdown gemeinsam mit dem Betriebsrat abgeschlossen und kommuniziert. Damit waren zu einem frühen Zeitpunkt tragfähige Grundlagen für das Arbeiten außerhalb der Büroräume gelegt. Zu Beginn mussten noch die Leitungskapazitäten erweitert werden, das funktionierte aber sehr schnell. Seiher arbeitet rund die Hälfte der Kolleginnen und Kollegen im Homeoffice. Das hat sich gut eingespielt.
Welche Erfahrungen sammeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Homeoffice-Arbeitsweise? Welche Kompetenzen werden benötigt?
Tatsächlich steigert die flexible Möglichkeit, auch im Homeoffice zu arbeiten, die Mitarbeiterzufriedenheit in der Bank. Allerdings fordert diese Arbeitsweise dem Einzelnen ein hohes Maß an Selbstmanagement und Selbstdisziplin ab. Es gibt auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die lieber im Büro arbeiten. Das ist immer abhängig von der persönlichen Situation und der Aufgabe, die man wahrnimmt.
Wie gelingt Führung remote? Haben Sie Feedback von Führungskräften?
Ich verstehe, dass einige Führungskräfte sich zunächst darüber Gedanken gemacht haben, wie effizient ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zu Hause arbeiten können. Hinzu kommt: Führung remote ist anspruchsvoll. Es werden höhere Anforderungen an die Kommunikations- und Medienkompetenz der Führungskräfte gestellt. Dabei hilft das Führen über Ziele. Ein weiterer Bereich, den wir im Blick haben, ist die Integration neuer Kolleginnen und Kollegen in das Team. Diese gestaltet sich aufgrund der räumlichen Distanz der Kolleginnen und Kollegen zum Teil deutlich schwieriger.
Wenn Sie ein Resümee zum Thema Arbeitsalltag im Homeoffice ziehen sollten: Wie fällt es aus?
Corona wirkt in puncto Digitalisierung wie ein Katalysator. Technisch war auch vor der Pandemie vieles möglich – jetzt ist es aber sehr schnell in die praktische Anwendung gekommen. Führungskräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in den letzten zwölf Monaten viel gelernt über Arbeitseffizienz außerhalb des Büros und Remote-Arbeiten an gemeinsamen Projekten und Zielen. Ich denke, wir können sagen: Flexwork ist inzwischen ein integraler Bestandteil der Arbeitskultur hier im Haus geworden.
Was wird sich ändern, wenn wir die Krise überwunden haben? Werden positive Effekte bleiben?
Ich gehe davon aus, dass auf lange Sicht eine hybride Arbeitsweise bleiben wird. Perspektivisch gilt dies auch im Hinblick auf andere Nutzungskonzepte der Büroflächen, die noch zu entwickeln sind. Unter dem Strich haben wir überwiegend positive Effekte gesehen: höhere Flexibilität, stärkere Medienkompetenz, weniger Dienstreisen, bessere Work-Life-Balance und damit letztlich höhere Zufriedenheit. Ich hoffe, dass wir uns vieles davon für die Zeit nach der Pandemie bewahren können.
50 % Mitarbeiter arbeiten im Büro