MÜNCHENER
HYPOTHEKENBANK
Geschäftsbericht 2023
8
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
LAGEBERICHT
9 GRUNDLAGEN DER
GESCHÄFTSTÄTIGKEIT UND
DES GESCHÄFTSMODELLS
10 Integration der Warburg Hypothekenbank
10 Geschäftsstrategie und Unternehmensplanung
11 WIRTSCHAFTSBERICHT
11 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
11 Konjunkturelle Entwicklung
11 Finanzmärkte
12 Immobilien- und
Immobilienfinanzierungsmärkte
15 Geschäftsentwicklung
15 Hypothekenneugeschäft
17 Öffentliche und liquide Investments
17 Refinanzierung
18 Finanzielle und nichtfinanzielle
Leistungsindikatoren
18 Gesamtneugeschäft Immobilienfinanzierungen
18 Betriebsergebnis nach Risikovorsorge
18 Verwaltungsaufwand
18 Cost-Income-Ratio (CIR)
19 Return on Equity (RoE) vor Steuern
19 Anteil nachhaltiger Darlehen am Neugeschäft
im Mengengeschäft der privaten
Wohnimmobilienfinanzierung
19 Anteil grüner Finanzierungen im gewerblichen
Immobilienfinanzierungsbestand
19 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
19 Ertragslage
20 Finanzlage
21 Vermögenslage
22 Rating, Nachhaltigkeit und
rechtlicheRahmenbedingungen
22 Rating
22 Nachhaltigkeit
23 Gesonderter nichtfinanzieller Bericht
23 Regulatorische Rahmenbedingungen
24 Organe, Gremien und Personal
24 Organe und Gremien
24 Personal
24 Erklärung zur Unternehmensführung
gemäß § 289f HGB
25 RISIKO-, PROGNOSE-
UND CHANCENBERICHT
25 Risikobericht
25 Adressenausfallrisiko
29 Marktpreisrisiken
31 Liquiditätsrisiko
32 Beteiligungsrisiko
32 Operationelle Risiken
32 Migrationsrisiken
33 Immobilienrisiken
33 Modellrisiken
33 Risikotragfähigkeit
33 Verwendung von Finanzinstrumenten
zur Absicherung
34 Rechnungslegungsbezogene interne
Kontroll- und Risikomanagementverfahren
34 Ausblick– Chancen und Risiken
34 Konjunktur und Finanzmärkte
35 Immobilien- und
Immobilienfinanzierungsmärkte
35 Geschäftsentwicklung der
Münchener Hypothekenbank
37 Vorbehalt zu Zukunftsaussagen
Die Münchener Hypothekenbank ist ein Kreditinstitut, das
auf die Finanzierung von Wohn- und Gewerbeimmobilien für
private und gewerbliche Kunden spezialisiert ist. Der Haupt-
sitz ist München. Die Bank unterhält zudem eine Nieder-
lassung in Berlin sowie bundesweit zehn Büros. Ihre Rechts-
form ist die eingetragene Genossenschaft.
Als konzernunabhängiges Kreditinstitut ohne Mehrheits-
beteiligung hat die Bank rund 57.000 Mitglieder (Stand
31.Dezember 2023). Anteilseigner sind vor allem Kredit-
genossenschaften und Privatpersonen. Mit einer Bilanz-
summe von 54,1 Mrd. Euro zum 31. Dezember 2023 und
643Mitarbeitenden untersteht die Münchener Hypotheken-
bank als als bedeutend eingestuftes Kreditinstitut der direk-
ten Aufsicht durch die Europäische Zentralbank (EZB).
Die Münchener Hypothekenbank gehört zur Genossenschaft-
lichen FinanzGruppe, bestehend aus 737 Volksbanken und
Raiffeisenbanken sowie anderen genossenschaftlichen
Verbundunternehmen, wie zum Beispiel der DZBANK, der
R+VVersicherung, der Union Investment und der Bauspar-
kasse Schwäbisch Hall.
Die Kerngeschäftsfelder der Bank sind die Finanzierungen
von Wohn- und Gewerbeimmobilien im In- und Ausland.
Damit betreibt die Bank unter den auf Immobilienfinan zie-
rungen spezialisierten Instituten als eines der wenigen so-
wohl die private Wohnimmobilienfinanzierung als auch die
großvolumige Finanzierung gewerblicher Immobilien. Hinzu
kommen Investitionen in hochliquide Bank- und Staatstitel,
die vorrangig zur Steuerung der Liquidität und der Deckungs-
masse erworben werden.
Bei der Wohnimmobilienfinanzierung vergibt die Münchener
Hypothekenbank Darlehen an Privatkunden in Deutschland
über ihre Kooperationspartner. Zu diesen gehören die
Volksbanken und Raiffeisenbanken und andere genossen-
schaftliche Kreditinstitute sowie freie Finanzvermittler /
Makler vertriebe. Darüber hinaus arbeitet die Münchener
Hypothekenbank in der Schweiz mit der PostFinance und
inÖsterreich mit ausgewählten Vermittlern zusammen. Die
Zusammenarbeit mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken
erfolgt über die elf Büros der Münchener Hypothekenbank
inden Städten Augsburg, Berlin, Dresden, Frankfurt am Main,
Hamburg, Hannover, Köln, München, Münster, Nürnberg und
Stuttgart.
Bei der gewerblichen Immobilienfinanzierung werden haupt-
sächlich Wohnimmobilien, Bürogebäude, Hotels sowie
Einzelhandels- und Logistikimmobilien im In- und Ausland
finanziert. Im Ausland ist die Münchener Hypothekenbank
inBelgien, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Öster-
reich, Spanien, dem Vereinigten Königreich sowie den Ver-
einigten Staaten aktiv. Das Geschäft setzt sich aus Direkt-
und Konsortialgeschäft zusammen und wird im Inland
teilweise auch über die Volksbanken und Raiffeisenbanken
vermittelt.
Die Refinanzierung erfolgt vor allem über Hypothekenpfand-
briefe, die von der Ratingagentur Moody’s mit der Bestnote
Aaa bewertet werden. Zudem werden am Kapitalmarkt unge-
deckte Inhaberschuldverschreibungen emittiert sowie Mittel
am Geldmarkt aufgenommen. Die Anleger sind vornehmlich
institutionelle Investoren wie Asset-Manager und Fonds,
Pensionskassen, Versicherungen und (Zentral-)Banken, aber
auch private Anleger.
Die Münchener Hypothekenbank gehört der BVR Instituts-
sicherung an. Das Sicherungssystem ist eine Einrichtung der
BVR Institutssicherung GmbH, Berlin (BVR-ISG), die als amt-
lich anerkanntes Einlagensicherungssystem gilt. Darüber hin-
aus ist die Bank der Sicherungseinrichtung des Bundesver-
bandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbankene. V.
(BVR-SE) angeschlossen, die aus dem Garantiefonds und dem
Garantieverbund besteht.
GRUNDLAGEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
UND DES GESCHÄFTSMODELLS
9
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
GRUNDLAGEN
Integration der Warburg
Hypothekenbank
Im Berichtsjahr wurde die M.M.Warburg & CO Hypotheken-
bank AG (Warburg Hypothekenbank) auf die Münchener
Hypothekenbank verschmolzen. Die für die Verschmelzung
notwendigen Beschlüsse wurden durch die Hauptversammlung
der Warburg Hypothekenbank am 24. April 2023 und durch
die Vertreterversammlung der Münchener Hypothekenbank
am 22. April 2023 gefasst. Die Eintragung der Verschmel-
zung im Genossenschaftsregister erfolgte planmäßig am
23.Juni 2023.
Anfang November 2022 hatte die Münchener Hypotheken-
bank einen Vertrag zur Übernahme sämtlicher Anteile an
derWarburg Hypothekenbank unterzeichnet. Nach Erhalt
dererforderlichen behördlichen Genehmigungen konnte der
Anteilserwerb planmäßig am 1. Juni 2023 erfolgen.
Bis zur Verschmelzung auf die Münchener Hypothekenbank
war die Warburg Hypothekenbank damit eine einhundertpro-
zentige Tochtergesellschaft der Münchener Hypothekenbank.
Die Verschmelzung erfolgte rückwirkend zum 1. Januar 2023.
Die Warburg Hypothekenbank war eine vor allem auf lang-
fristige Immobilienfinanzierungen sowie die Refinanzierung
dieser Geschäfte fokussierte Bank. Zielkunden waren Investoren
oberhalb des standardisierten Massengeschäfts mit Objekten
in den Metropolregionen Deutschlands.
Geschäftsstrategie und
Unternehmensplanung
Im zurückliegenden Geschäftsjahr haben insbesondere die
hohen Zinsen sowie die Themen ESG (Environmental, Social
and Governance), Bankenregulierung und Digitalisierung
aufdie Kreditwirtschaft gewirkt. Die anhaltende Dynamik
indiesen Feldern lässt es wahrscheinlich erscheinen, dass
bestehende Strukturen der Bankenbranche sich weiter ver-
ändern werden. Die Münchener Hypothekenbank beobachtet
und bewertet diese Entwicklungen laufend vor dem Hinter-
grund ihrer Geschäftstätigkeit.
Die Grundlagen der Geschäftstätigkeit der Münchener Hypo-
thekenbank werden in der Geschäfts- und Risikostrategie
festgelegt. Die strategische Ausrichtung wird regelmäßig
überprüft und gegebenenfalls weiterentwickelt. Im Rahmen
der im Jahr 2023 initiierten Weiterentwicklung wurde die
strategische Ausrichtung der Bank in ihren bestehenden
Geschäftsfeldern grundsätzlich bestätigt. Diese sollen
weiterentwickelt werden und zusätzlich sollen weitere
Geschäftsfelder als mögliche Ergänzung zum Kerngeschäft
exploriert werden.
Dabei beabsichtigt die Münchener Hypothekenbank, sich
entlang ihres Wertbeitrags für die Genossenschaftliche
FinanzGruppe für ihre Kunden und für ihre Mitglieder als
nachhaltiges Institut zu positionieren. Die Münchener
Hypothekenbank sieht sich dabei als integraler Bestandteil
der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Ihren Kunden
undPartnerbanken bietet die Münchener Hypothekenbank
individuelle Finanzierungslösungen. Dabei ist das Thema ESG
im Kerngeschäft und in der Strategie der Bank fest verankert.
Die Digitalisierung sieht die Münchener Hypothekenbank als
Chance, das Geschäftsmodell kontinuierlich weiterzuent-
wickeln und effiziente Geschäftsprozesse zu gestalten.
Zur Erreichung der strategischen Ziele wurden konkrete
Maßnahmen definiert, die in den kommenden Jahren konse-
quent umgesetzt werden sollen. Dabei kommt dem MaRisk-
konformen Strategieprozess eine zentrale Bedeutung zu.
Ausgangspunkt des jährlichen Strategiezyklus ist ein strate-
gischer Rückblick im Sinne eines Umsetzungs- und Wir kungs-
controllings der eingeschlagenen Maßnahmen. Im Rahmen
der in den Strate gieprozess integrierten Jahresplanung werden
die Vertriebsziele sowie die zentralen und dezentralen Kom-
ponenten des Verwaltungsaufwands zusammengeführt. Alle
Ertrags- und Kostenkomponenten sowiedie Risikotragfähig-
keit werden ständig überwacht beziehungsweise rollierend
weitergeplant, sodass die Bank angemessen zeitnah auf Er-
trags- oder Kostenschwankungen reagieren kann.
Die Planung schließt zudem auch die angemessene Eigen-
mittelausstattung ein.
10
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
GRUNDLAGEN
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
KONJUNKTURELLE ENTWICKLUNG
Die Weltwirtschaft zeigte sich im Jahr 2023 widerstands-
fähig, wuchs jedoch mit 3,1 Prozent langsamer als im Vorjahr.
Mehrere Einflussfaktoren dämpften die globale Konjunktur-
entwicklung, allen voran die hohe Inflation und die deutliche
Straffung der Geldpolitik. Hinzu kamen die Kriege in der
Ukraine und im Nahen Osten sowie die längerfristigen Nach-
wirkungen der Coronapandemie. Die straffe Geldpolitik ent-
faltete vor allem gegen Ende des Jahres ihre Wirkung und
resultierte in einer deutlichen Abschwächung der Inflation.
Trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Schwächephase ent-
wickelten sich die globalen Arbeitsmärkte robust mit weiter-
hin niedrigen Arbeitslosenquoten.
Die Wirtschaft im Euroraum entwickelte sich schwach. Die
Unsicherheit aufgrund der Verschlechterung der geo-
politischen Lage nahm weiter zu. Zusätzlich belasteten der
starke Preisdruck, die gestiegenen Zinsen und die schwache
globale Nachfrage die Haushalte und Unternehmen. Deshalb
erwartet die Europäische Zentralbank (EZB) für das Jahr 2023
lediglich ein Wachstum von 0,6 Prozent. Auch in Europa pro-
fitierte die Wirtschaftstätigkeit von der Stärke des Arbeits-
marktes, der sich trotz der Verlangsamung des Wirtschafts-
wachstums weiterhin gut entwickelte.
Die Inflation im Euroraum ging im Jahr 2023 merklich zurück
und schwächte sich seit Jahresmitte unerwartet deutlich ab.
Im Dezember 2023 fand der Rückgang der Inflationsrate im
Euroraum jedoch ein vorläufiges Ende mit einem Anstieg auf
2,9 Prozent. Der Inflationsanstieg war hauptsächlich durch
die Entwicklung in Deutschland getrieben, wo die Inflations-
rate aufgrund von Sondereffekten bei den Energiepreisen
höher als im europäischen Durchschnitt ausfiel. Doch auch
inDeutschland war die Inflation im Gesamtjahr 2023 nied-
riger als im Vorjahr. Sie sank auf 5,9 Prozent gegenüber
6,9Prozent im Jahr 2022.
Allgemein benötigte die deutsche Wirtschaft für die Erholung
von den stark gestiegenen Energiepreisen im Jahr 2022 in
einem angespannten geopolitischen Umfeld mehr Zeit. Die
konjunkturelle Schwäche setzte sich in der zweiten Jahres-
hälfte fort und resultierte in einer Wirtschaftsleistung von
minus 0,3 Prozent für das Gesamtjahr 2023. Ein wichtiger
Grund dafür war die Zurückhaltung der Konsumenten, da
dieInflation ihre Kaufkraft verminderte. Der Arbeitsmarkt
schwächte sich zwar ab, entwickelte sich insgesamt aber
stabil. Der Fachkräftemangel blieb ein beherrschendes Thema.
Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vorjahr um
0,4Prozentpunkte und betrug im Jahresdurchschnitt 5,7 Pro-
zent. Auffällig war, dass es trotz Fachkräftemangels und einer
gestiegenen Arbeitslosigkeit weniger freie Stellen auf dem
Markt gab.
FINANZMÄRKTE
Die Finanzmärkte waren 2023 durch Unsicherheiten geprägt.
Hohe Inflationsraten, die starken Zinserhöhungen der Zen tral-
banken, die krisenhaften Entwicklungen am US-amerikanischen
und Schweizer Bankenmarkt im Frühjahr 2023, geopolitische
Konflikte und Rezessionsbefürchtungen sorgten unter den
Marktteilnehmern für erhöhte Anspannung. Dennoch zeigten
sich insbesondere die Aktienmärkte im Jahresverlauf sehr
robust mit deutlichen Kurssteigerungen.
Die Notenbanken reagierten bereits im ersten Quartal 2023
auf die hohe Inflation mit weiteren Zinsschritten. So nahm
die US-amerikanische Notenbank FED während des Jahres
vier Zinserhöhungen um insgesamt 1,00 Prozentpunkte auf
eine aktuelle Bandbreite von 5,25 Prozent bis 5,50 Prozent
vor. DieEZB erhöhte in sechs Zinsschritten den Haupt-
refinan zie rungssatz von 2,50 Prozent auf 4,50 Prozent.
Um den Liquiditätsüberhang im Geldsystem weiter zu ver-
ringern, schränkte die EZB die Wiederanlage fälliger Wert-
papiere aus ihren Kaufprogrammen ein. Im APP-Programm
wird keine Wiederanlage mehr betrieben und die Bestände
verringern sich mit der Fälligkeit der Wertpapiere. Die Til-
gungsbeträge der im PEPP-Programm erworbenen Wert-
papiere sollen bis zur Jahresmitte 2024 vollumfänglich
wieder angelegt werden.
Die starken Zinserhöhungen der Notenbanken sorgten für
weitere Renditeanstiege und eine volatile Entwicklung am
Rentenmarkt. So sanken die Renditen der 10-jährigen
Bundesanleihen zum Jahresanfang deutlich von 2,57 Prozent
auf unter 2 Prozent Mitte Januar, um bis Anfang März wieder
auf 2,75 Prozent zu steigen. Der Jahreshöchststand der
Renditen wurde Anfang Oktober mit über 3 Prozent erreicht.
Niedrigere Inflationsraten und aufkommende Zinssenkungs-
fantasien ließen die Rendite zum Jahresende wieder auf rund
2 Prozent fallen.
WIRTSCHAFTSBERICHT
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Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
Am Devisenmarkt konnte der Euro gegenüber dem US-
Dollar im Laufe des Jahres leichte Wertzuwächse erzielen.
Von 1,07 EUR/USD zu Jahresbeginn legte der Euro bis auf
1,10 EUR/USD zum Jahreswechsel zu. Die schnelleren Zins-
senkungsschritte der US-Notenbank und Konjunktursorgen
hinsichtlich der US-amerikanischen Wirtschaft haben diese
Entwicklung unterstützt.
Der Schweizer Franken konnte zum Euro deutlich an Wert
gewinnen. Gegenüber dem Jahresschlusskurs 2022 von
0,99 EUR/CHF stieg er bis zum Jahresende 2023 auf 0,93
EUR/CHF. Das britische Pfund erzielte zum Euro leichte
Zugewinne und stieg von 0,89 EUR/GBP auf 0,87 EUR/GBP
zum Jahresende. Die Kursveränderungen blieben hier sehr
moderat, im gesamten Jahresverlauf handelte der Euro in
einer engen Bandbreite von 0,85 EUR/GBP bis 0,89 EUR/GBP.
Am Covered-Bond-Markt waren die Emissionsaktivitäten
über das gesamte Jahr außerordentlich hoch. Bereits am
Jahresanfang nutzten viele Emittenten die niedrigeren Zins-
sätze und Spreads für Benchmark-Emissionen. Das steigende
Emissionsvolumen sowie die erhöhte Unsicherheit aufgrund
der Inflationsraten und Zinserhöhungen ließen die Emissions-
spreads vor allem für lange Laufzeiten deutlich ansteigen.
Darüber hinaus führten Risikoabwägungen dazu, dass die
Investoren stärker kürzere Laufzeiten von drei bis fünf Jahren
nachfragten. Die verstärkte Rückzahlung des TLTRO-III-
Tenders durch die Banken wurde teilweise durch Covered-
Bond-Emissionen refinanziert. Insgesamt wurden rund
192Mrd. Euro an Benchmark-Covered-Bonds im Jahr 2023
begeben. Damit wurde das hohe Volumen des Vorjahres
fastwieder erreicht. Emissionsstärkste Länder waren erneut
Frankreich und Deutschland.
IMMOBILIEN- UND IMMOBILIEN-
FINANZIERUNGSMÄRKTE
Wohnimmobilien Deutschland
Der deutsche Wohnimmobilienmarkt war 2023 durch eine
hohe Unsicherheit geprägt. Die stark gestiegenen Bau- und
Finanzierungskosten stellten sich als große Herausforderungen
für alle Marktakteure dar. Das führte zum einen zu einer In-
solvenzwelle bei Projektentwicklern und Bauträgern. Zum an-
deren meldeten Bauunternehmen einen starken Anstieg von
Auftragsstornierungen und einen Rückgang bei Neuaufträgen.
Insgesamt wurden im Zeitraum Januar bis Oktober 2023 nur
knapp 180.000 neue Wohnungen genehmigt, was einem
Rückgang um nahezu 30 Prozent gegenüber dem gleichen
Vorjahreszeitraum entspricht. Weniger Baugenehmigungen
wurden zuletzt im Jahr 2012 erreicht. Eingebrochen sind
dabei sowohl die Genehmigungszahlen von Eigenheimen
Rendite zehnjähriger Bundesanleihen 2023
IN %
Quelle: Bloomberg
Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
2,0
1,5
1,0
2,5
3,0
3,5
12
Münchener Hypothekenbank
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1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
(minus 41 Prozent) als auch von Mehrfamilienhäusern (minus
25 Prozent). In der Konsequenz wurde das Ziel der Bundes-
regierung, der Bau von 400.000 neuen Wohnungen jährlich,
deutlich verfehlt. Allein für 2023 gehen die aktuellen Prog-
nosen von unter 250.000 fertiggestellten Wohnungen aus.
Das Transaktionsgeschehen brach als Folge von veränderten
Finanzierungsbedingungen und den damit verbundenen
unterschiedlichen Preisvorstellungen von Käufern und Ver-
käufern deutlich ein. Auf dem institutionellen Investmentmarkt
wurden Wohnimmobilien im Wert von rund 6,5 Mrd. Euro
umgesetzt. Im Vergleich zum bereits niedrigen Vorjahres-
ergebnis entspricht dies einem Rückgang um mehr als
30Prozent und stellt das niedrigste Ergebnis seit 2011 dar.
Bei selbst genutztem Wohneigentum waren die Verkaufs-
zahlen und die Geldumsätze ebenfalls stark rückläufig. Der
Gutachterausschuss der Stadt München meldete beispiels-
weise auf dem Wohneigentumsmarkt ein Minus von 27 Pro-
zent bei den Verkaufszahlen und ein Minus von 35 Prozent
beim Geldumsatz für die ersten drei Quartale 2023 gegen-
über dem Vorjahreszeitraum.
Die schwache Neubautätigkeit und die Zurückhaltung beim
Erwerb von Wohneigentum führte auf dem Mietwohnungs-
markt in zahlreichen Städten zu einer weiteren Verschlech-
terung der Marktsituation, auch weil die Außenzuwanderung
weiterhin hoch war. Allein in den ersten zehn Monaten sind
rund 1,7 Mio. Menschen aus dem Ausland zugezogen. Damit
hat sich die Außenzuwanderung im Vergleich zum Vorjahr
aufgrund der starken Abnahme der Zuzüge von Schutz-
suchenden aus der Ukraine zwar spürbar abgeschwächt, liegt
aber noch deutlich über den Zahlen der Jahre davor. Somit
sank der marktaktive Wohnungsleerstand erneut, der bereits
Anfang 2023 in Wachstumsregionen nur noch bei 1,6Pro-
zent lag. Zugleich verstärkte sich die Mietpreisdynamik. Die
Neuvertragsmieten für Wohnungen sind bundesweit im
Durchschnitt der ersten drei Quartale 2023 mit 6,5 Prozent
im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum stark
gestiegen. Demgegenüber stehen auf dem Erwerbermarkt
rückläufige Kaufpreise. Die Preise für selbst genutztes Wohn-
eigentum gingen um 3,5 Prozent zurück und die Preise für
Mehrfamilienhäuser gaben um 5,6 Prozent nach, was dazu
führte, dass sich der Abstand zwischen Miet- und Kauf-
preisen wieder spürbar verringerte.
Auf der Finanzierungsseite spiegelte sich die hohe Unsicher-
heit auf dem Wohnimmobilienmarkt ebenfalls wider. In den
ersten drei Quartalen 2023 wurden Darlehensauszahlungen
in Höhe von knapp 146 Mrd. Euro getätigt, was im Vergleich
zum Vergleichszeitraum 2022 einem Rückgang um rund
33Prozent entspricht.
Preisentwicklung selbst genutztes Wohneigentum
JAHR 2010 = 100
Selbst genutztes Wohneigentum insgesamt Quelle: Berechnungen der vdpResearch GmbH
Eigentumswohnungen auf Grundlage der vdp-Transaktionsdatenbank
Eigenheime Stand November 2023
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 20232022
80
100
120
140
160
180
200
220
13
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
Wohnimmobilien international
Die Lage auf den europäischen Wohnimmobilienmärkten
blieb angesichts hoher Zinsen, Inflation und geopolitischer
Unsicherheiten angespannt. Die Transaktionsvolumina sind
im Jahr 2023 deshalb deutlich zurückgegangen, trotz einer
anhaltend hohen Nachfrage nach Wohnraum. Der Nach-
fragedruck führte somit zu weiter steigenden Mieten bei
rückläufigen Preisen für Wohneigentum. Aufgrund der ge-
stiegenen Zinsbelastung führten die sinkenden Preise jedoch
nicht zu einer besseren Erschwinglichkeit von Wohneigen-
tum. Europaweit geriet daher der Wohnungsbau ins Stocken,
da die Baudynamik zusätzlich von deutlich gestiegenen Bau-
kosten sowie hohen Nachhaltigkeitsanforderungen abge-
schwächt wurde.
Der Schweizer Wohnimmobilienmarkt entwickelte sich im
Jahr 2023 robust. Das veränderte Zinsumfeld hatte den
Preisanstieg bei Wohnimmobilien zwar gebremst, durch
denNachfrageüberhang und ein leichtes Wachstum bei
derBautätigkeit gerieten die Preise jedoch nicht signifikant
unterDruck. Im vierten Quartal 2023 stiegen die Preise
beiEinfamilienhäusern um insgesamt 4,6 Prozent und bei
Eigentumswohnungen um 4,2 Prozent im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum. Dennoch war auch auf dem Schweizer
Wohnimmobilienmarkt sowohl bei Käufern als auch bei
Verkäufern aufgrund der schwierigeren Preisfindung eine
abwartende Haltung zu beobachten. Dies zeigte sich vor
allem bei der Anzahl der getätigten Transaktionen, die deut-
lich unter dem Niveau der Vorjahre lag. Aufgrund der
geringen Neubautätigkeit war das Angebot am Schweizer
Mietwohnungsmarkt weiterhin knapp, was zu steigenden
Mietpreisen führte.
Der österreichische Wohnungsmarkt war von einer allge-
meinen Verunsicherung geprägt, die durch hohe Inflation,
starken Zinsanstieg und restriktivere Kreditvergaberichtlinien
hervorgerufen wurde. Nach Jahren starken Anstiegs stagnier-
ten die Wohnimmobilienpreise und es kam– wie in Deutsch-
land– zu einer Trendwende. Während bei Kaufobjekten die
Nachfrage nachließ, stieg sie bei Mietwohnungen stark an.
Diese Entwicklung verstärkte den Druck auf die Wohnungs-
mieten, die im dritten Quartal 2023 um 9,5 Prozent zum
Vorjahresquartal anstiegen.
Gewerbeimmobilien Deutschland
Die institutionellen Investoren agierten am deutschen Ge-
werbeimmobilienmarkt noch zurückhaltender als im Vorjahr.
Die Gründe dafür waren auch hier Zinsen, konjunkturelle
Unsicherheiten und divergierende Preisvorstellungen von
Käufern und Verkäufern. Insgesamt wurden daher in
Deutschland Gewerbeimmobilien (inklusive Wohnimmo-
bilienportfolios) im Volumen von rund 29 Mrd. Euro um-
gesetzt, was einer Halbierung des Transaktionsvolumens
gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Die Preise für Gewerbeimmobilien sind in den ersten drei
Quartalen im Durchschnitt um nahezu 10 Prozent gesunken
und damit deutlich stärker als bei Wohnimmobilien. Einen
noch stärkeren Preisrückgang verhinderte in fast allen Asset-
klassen eine positive Mietpreisentwicklung. Die Renditen
entwickelten sich demgegenüber deutlich positiv.
Der Büroimmobilienmarkt verzeichnete infolge der schwachen
Konjunktur und der zunehmenden Umsetzung von neuen
Arbeitsplatzmodellen einen starken Rückgang des Flächen-
umsatzes. Insgesamt wurde in den Top-7-Märkten mit rund
2,5 Mio. m der niedrigste Flächenumsatz seit 2009 erzielt.
Inder Folge stieg der Büroflächenleerstand weiter an und
näherte sich der Marke von 6 Prozent. Aufgrund dieser
ungünstigen Rahmenbedingungen beurteilten Investoren
Büroimmobilien sehr kritisch, mit der Konsequenz, dass das
Transaktionsvolumen einbrach und Büroimmobilien nur noch
die viertstärkste Anlageklasse nach Wohnen, Logistik und
Einzelhandel im Jahr 2023 darstellten.
Das Transaktionsgeschehen bei Einzelhandelsimmobilien war
2023 von größeren Portfoliotransaktionen mit Lebensmittel-
märkten dominiert. Der Vermietungsmarkt war zum einen
geprägt durch Geschäftsaufgaben infolge von Insolvenzen
und Flächenoptimierungen und zum anderen durch eine
hohe Nachfrage nach innerstädtischen Großflächen. Im Er-
gebnis führte das zu einem Anstieg des Flächenumsatzes und
zu einer Stabilisierung der Spitzenmieten. Insgesamt war der
Einzelhandel 2023 durch die schwache Konjunktur und die
hohe Inflation belastet, weshalb der Umsatz real um 3,1 Pro-
zent gegenüber dem Jahr 2022 zurückging.
Zur beliebtesten gewerblichen Assetklasse entwickelten sich
aufgrund mehrerer Portfoliotransaktionen und einer deut-
lichen Nachfragebelebung im zweiten Halbjahr Logistik-
immobilien. Das gute Jahresergebnis entspricht dem Volumen
Entwicklung Transaktionsvolumen
Gewerbeimmobilien Deutschland
IN MRD. EURO
Wohnen (nur Portfolio) Quelle EY Research
Gewerbe Stand Januar 2024
12,8
54,2
18,8
20,3
70,7
58,6
52,9
60,9
6,5 22,8
2019
2020
2021
2022
2023
14
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
der Jahre 2018/2019. Die Renditen sind im Laufe des Jahres
weiter leicht gestiegen.
Gewerbeimmobilien international
An den internationalen Gewerbeimmobilienmärkten spiegelte
sich das schwierige Marktumfeld ebenfalls in einer an-
haltenden Zurückhaltung der Investoren wider. Ersten Prog-
nosen zufolge ging das globale Transaktionsvolumen für
Gewerbeimmobilien und Wohnportfolios um 52 Prozent auf
etwa 507 Mrd. Euro zurück. In Europa sank das Volumen
ebenfalls um 52 Prozent auf 131 Mrd. Euro. Ursächlich für
diesen Rückgang ist, wie in Deutschland, der anhaltende
Preisanpassungsprozess, der in weiten Teilen des Marktes
immer noch zu einer Diskrepanz zwischen angebotenen und
nachgefragten Preisen führt. Dem gegenüber steht eine
weiterhin positive Mietpreisentwicklung. Die Renditen setz-
ten ihren Aufwärtstrend in den einzelnen Assetklassen fort.
In Großbritannien verlor der Immobilienmarkt nochmals an
Dynamik. Nach ersten Prognosen belief sich das Investitions-
volumen auf 35 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 47 Pro-
zent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anstieg der
Hypothekenzinsen führte über alle Assetklassen hinweg zu
einem weiteren leichten Renditeanstieg.
Die Performance des französischen Gewerbeimmobilien-
markts war ebenfalls deutlich rückläufig. Insgesamt wurden
Immobilientransaktionen in Höhe von 24 Mrd. Euro um-
gesetzt. Das entspricht einem Rückgang von 37 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Dominiert wurde das Transaktions-
geschehen mit einem Anteil von über 40 Prozent von Büro-
immobilien. Sowohl bei Büroimmobilien als auch bei Einzel-
handels- und Logistikimmobilien waren 2023 steigende
Renditen zu beobachten.
Die Niederlande erlebten von den hier beschriebenen Märkten
den stärksten Einbruch des Investitionsvolumens mit über
60Prozent. Die beliebteste Assetklasse stellte der Wohn-
immobiliensektor dar, dort wurden etwa 37 Prozent des ge-
samten Transaktionsvolumens investiert. An zweiter Stelle
befand sich Logistik mit einem Anteil von 27 Prozent, gefolgt
von Büro mit einem Anteil von gut 22 Prozent. Zudem hatte
die rapide Zinsentwicklung einen kräftigen Anstieg der
Nettoanfangsrenditen in den Niederlanden zur Folge.
In Spanien zeigte sich ein ähnliches Bild. Der starke Zins-
anstieg führte dazu, dass institutionelle Investoren weiter
zurückhaltend agierten und sich dadurch die Aktivitäten auf
dem Investmentmarkt deutlich verlangsamten. Insgesamt
belief sich das Investitionsvolumen bei Gewerbeimmobilien
und Wohnportfolios im Jahr 2023 auf knapp 9 Mrd. Euro,
einRückgang von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aus-
ländische Investoren machten den Großteil des Investitions-
volumens aus. Dabei blieben Madrid und Barcelona die be-
vorzugten Anlageziele, was sich auch in weiter steigenden
Mieten widerspiegelte. Im Einklang mit den wichtigsten
europäischen Hauptstädten stiegen auch in Madrid und
Barcelona die Renditen an.
Auch in den USA verhielten sich die Investoren sowie Im-
mobilienfinanzierer vorsichtig. Das Investitionsvolumen ging
in den ersten drei Quartalen um knapp 60 Prozent zurück. Die
Unsicherheit über die weitere Zinsentwicklung, schwache
Konjunkturaussichten und strengere Kreditvergabekriterien
waren die Hauptgründe für diese Entwicklung. Mehrfamilien-
häuser blieben mit einem Anteil von knapp 35Prozent die
stärkste Anlageklasse, wenngleich das Gesamtvolumen der
ersten drei Quartale um 66 Prozent gegenüber dem Vor-
jahreszeitraum auf 81 Mrd. USD zurückging. Den größten
Rückgang beim Gesamtvolumen verzeichnete der Bürosektor,
der derzeit mit sehr hohen Leerständen zu kämpfen hat. Der
Trend zum Homeoffice sowie die schlechteren konjunktu rellen
Rahmenbedingungen führten zu einem deutlichen Rückgang
der Bürovermietungen. Zugleich setzte sich der „Flight to
Quality“-Trend der letzten Jahre auch 2023 fort und stützte
die Nachfrage nach neueren, erstklassigen Bürogebäuden mit
der besten Ausstattung. In der Folge sind weitere leichte
Mietanstiege zu beobachten gewesen.
Geschäftsentwicklung
HYPOTHEKENNEUGESCHÄFT
Das Neugeschäft belief sich auf 2,9 Mrd. Euro. Damit lag das
zugesagte Volumen an Wohn- und Gewerbeimmobilien-
finanzierungen um 46 Prozent unter dem des Vorjahres. Dies
lag an den in den vorangehenden Kapiteln beschriebenen
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und dem Umfeld an
den Immobilienmärkten. Diese führten zu einem Einbruch der
Hypothekenneugeschäft 2019 bis 2023
IN MIO. EURO
Private Wohnimmobilienfinanzierung
Gewerbliche Immobilienfinanzierung
3.257
2.101
3.717
4.338
2.461
4.019
2.690
2.147
1.331 1.593
2019
2020
2021
2023
2022
15
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen. Insbesondere
diedeutlich gestiegenen Zinsen und unterschiedliche Preis-
vorstellungen von Käufern und Investoren auf der einen Seite
und Verkäufern auf der anderen Seite ließen die Zahl und
dasVolumen der Transaktionen stark sinken. Auch gegen-
steuernde Maßnahmen wie eine intensivierte Markt bear bei-
tung hatten unter diesen Bedingungen kaum Erfolg.
Damit entwickelten sich die Märkte schlechter, als es Anfang
2023 zu erwarten war. Zum damaligen Zeitpunkt gab es erste
Tendenzen, dass sich die Märkte im Jahresverlauf stabilisieren
würden. Da dies jedoch nicht eintrat, verfehlten wir unser
Neugeschäftsziel von 5,4 Mrd. Euro.
Im Geschäftsfeld private Wohnimmobilienfinanzierung ver-
gaben wir Darlehen im Gesamtvolumen von 1,3 Mrd. Euro.
Das ist ein Rückgang um 59 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Vermittlungsgeschäft mit den Partnerbanken der Ge-
nossenschaftlichen FinanzGruppe war stark geprägt von dem
rückläufigen Immobilienfinanzierungsmarkt und damit zu-
sammenhängend einer geringeren Vermittlungsneigung der
Genossenschaftsbanken. Denn viele ihrer Kunden haben
angesichts der sich durch das Konjunktur- und Zinsumfeld
verschlechterten Erschwinglichkeit von Wohneigentum ent-
schieden, vorerst abzuwarten und nicht zu kaufen.
Auch unsere Vertriebsaktionen waren vor diesem Hintergrund
nicht mehr so erfolgreich wie in den Vorjahren. Zudem waren
langlaufende Festzinsfinanzierungen von über 15 Jahren
nicht so stark nachgefragt wie in den Vorjahren, da viele
Kunden in Erwartung fallender Zinsen trotz teilweise inverser
Zinsstruktur auf kürzere Zinsbindungen gesetzt haben. Die
durchschnittlichen Zinsbindungen im Verbundgeschäft redu-
zierten sich deshalb von rund 20 Jahren auf rund 18 Jahre,
liegen damit aber weiterhin sehr hoch und sorgen für Stabili-
tät bei den Zinserträgen. Trotz der höheren Zinsen und Bau-
kosten sind die durchschnittlichen Beleihungsausläufe im
Verbundgeschäft nur leicht von 64 Prozent auf 68 Prozent
gestiegen und damit weiterhin recht moderat.
Der Absatz privater Immobilienfinanzierungen über freie
Finanzdienstleister in Deutschland ging gegenüber dem
Vorjahr um 46 Prozent auf 363 Mio. Euro zurück. Das Neu-
geschäft in der Schweiz und in Österreich erreichte mit
156Mio. Euro das Niveau des Vorjahres (157 Mio. Euro),
wobei insbesondere in der Kooperation mit der PostFinance
ein leichter Zuwachs erzielt werden konnte. Insbesondere
diekonstante Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen
inder Schweiz und eine gemeinsame Vertriebsaktion be-
gleitet mit Werbemaßnahmen durch die PostFinance trugen
dazu bei.
Baugeldzinsen der Münchener Hypothekenbank, 10 Jahre Zinsfestschreibung
IN %
1990 1992 201620142012201020082006200420022000199819961994 2018 2020 20242022
0
2
1
3
4
5
6
7
8
9
10
0
2
1
3
4
5
6
7
8
9
10
Langjähriger Durchschnitt 4,74
8,64
3,78
16
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
Bei der gewerblichen Immobilienfinanzierung sagten wir
Darlehen im Gesamtvolumen von 1,6 Mrd. Euro zu. Das ist
ein Rückgang um 24 Prozent. Das durch die Übernahme der
Warburg Hypothekenbank integrierte Hypothekenportfolio
im Volumen von rund 1,5 Mrd. Euro bleibt dabei unberück-
sichtigt. Grund für das niedrigere Neugeschäft ist im Wesent-
lichen der schwache Transaktionsmarkt, dessen Umsätze sich
wie beschrieben 2023 national und international halbierten.
Somit ist es gelungen, in unserem Neugeschäft teilweise
dagegenzuhalten.
Schwerpunkt des Neugeschäfts war erneut das Inlandsge schäft
mit 1,2 Mrd. Euro (Vorjahr 1,6 Mrd. Euro). Das Auslandsge-
schäft ging auf 0,4 Mrd. Euro zurück (Vorjahr 0,5 Mrd. Euro).
Die Zusagen verteilten sich recht gleichmäßig auf die Nieder-
lande, Großbritannien, Spanien und Österreich. Aufgrund der
schwierigen Situation am US-Immobilienmarkt agierten wir
in diesem Markt mit großer Zurückhaltung.
Die Ertragssituation in der gewerblichen Immobilienfinan zie-
rung war zufriedenstellend. Die Planmargen wurden über-
troffen und konnten das niedrigere Neugeschäftsvolumen
zum Teil ausgleichen– ohne eine Ausweitung unserer Risiko-
strategie. Dies gilt für das Inlands- und das Auslandsgeschäft
gleichermaßen. Die in den vergangenen Jahren deutlich ge-
stiegenen durchschnittlichen Darlehenslosgrößen haben sich
im Jahr 2023 bei rund 34 Mio. Euro auf Vorjahresniveau ein-
gependelt.
Aus Risikosicht behielten wir unsere konservative Finanzie rungs-
ausrichtung mit dem Fokus auf klassische Endfinan zierungen
unter Beachtung nachhaltiger Mindest-Cashflows und Lagen
bei. Als positiv erachten wir die gestiegenen hohen durch-
schnittlichen Eigenkapitalanteile im Neugeschäft. Mit 48 Pro-
zent konnten wir im Vergleich zum Vorjahr (41 Prozent) einen
deutlichen Anstieg verzeichnen. Das Gleiche gilt für die auf
86 Prozent zurückgegangenen anfänglichen durchschnitt-
lichen Beleihungsausläufe zum Beleihungswert.
ÖFFENTLICHE UND LIQUIDE INVESTMENTS
Die öffentlichen und liquiden Investments dienen vor allem
zur Steuerung der Liquidität und Deckungsmassen. Die
Rahmenbedingungen in diesem Geschäftsfeld haben sich im
Berichtsjahr gegenüber den Vorjahren deutlich verändert. Mit
den Zinserhöhungen und der Rückführung der EZB-Käufe
haben sich am Markt wieder höhere Spreads etabliert, da sie
für lange Laufzeiten aufgrund der inversen Zinskurve deut-
lich angestiegen sind. Diese Marktlage wurde für umfang-
reiche Zukäufe genutzt.
Das Neugeschäftsvolumen lag vor diesem Hintergrund im
Jahr 2023 bei 2,2 Mrd. Euro. Unter Berücksichtigung der Ab-
gänge in Höhe von 0,3 Mrd. Euro erhöhte sich der Gesamt-
bestand auf 5,3 Mrd. Euro (Vorjahr 3,4 Mrd. Euro).
REFINANZIERUNG
Das Marktumfeld für unsere Emissionen war von deutlichen
Veränderungen und einer starken Dynamik am Primärmarkt
für Covered Bonds geprägt. Trotz der geänderten Rahmen-
bedingungen konnten wir uns im Berichtsjahr jederzeit zu im
Marktvergleich guten Konditionen refinanzieren.
Der Fokus bei den großvolumigen Refinanzierungsaktivitäten
lag weiterhin auf der Emission von Hypothekenpfandbriefen
und ungedeckten Anleihen in Euro und Schweizer Franken.
Bei den Pfandbriefemission in Euro sind fünf Hypotheken-
pfandbriefe im Benchmark- und Jumboformat hervorzuheben:
Den Auftakt bildete im Januar die Begabe eines Hypo-
thekenpfandbriefs im Volumen von 1 Mrd. Euro mit einer
Laufzeit von zwei Jahren und acht Monaten zu einem
Spread von 9 Basispunkten unter Swap-Mitte. Die In-
vestorennachfrage war außerordentlich stark. Die Anleihe
war schon kurz nach Öffnung des Orderbuchs über-
zeichnet. Nach rund 1,5 Stunden wurde das Orderbuch
beieinem Volumen von 3,5 Mrd. Euro geschlossen.
Mitte April 2023 folgte die zweite großvolumige Pfand-
briefemission. Bei dem Benchmark-Hypothekenpfandbrief
mit einem Volumen von 750 Mio. Euro und einer Laufzeit
von sechs Jahren und vier Monaten erfolgte die Emission
zu einem Spread von 6 Basispunkten über Swap-Mitte.
Anfang Juni 2023 begaben wir unseren zweiten grünen
Pfandbrief im Benchmark-Format über 500 Mio. Euro. Er
basiert auf dem Green Bond Frame work der Münchener
Hypothekenbank und erfüllt die ICMA Green Bond
Principles. Zudem entspricht er den Mindeststandards
desvdp für grüne Pfandbriefe. Der Pfandbrief hat eine
Laufzeit von sieben Jahren und zwei Monaten. Die Platzie-
rung erfolgte zu einem Preis von 8Basispunkten über
Swap-Mitte und fand eine breite und rege Nachfrage.
Das zweite Emissionshalbjahr eröffneten wir im August mit
einem Benchmark-Hypothekenpfandbrief. Das Emissions-
volumen beläuft sich auf 500 Mio. Euro bei einer Laufzeit
von knapp drei Jahren. Die Nachfrage der Investoren war
in einem anspruchsvollen Kapitalmarktumfeld sehr rege.
Der Spread konnte deshalb bei 3 Basispunkten über Swap-
Mitte fixiert werden.
Auf großes und breites Investoreninteresse stieß im
November 2023 ein weiterer grüner Benchmark-Hypo-
thekenpfandbrief über 500 Mio. Euro. Die Laufzeit beträgt
fünf Jahre. Das Orderbuch wurde bei über 1,5 Mrd. Euro
geschlossen. Die Platzierung erfolgte zu einem Preis von
19Basispunkten über Swap-Mitte. Auch dieser grüne
17
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
Hypothekenpfandbrief basiert auf dem Green Bond
Frame work der Münchener Hypothekenbank.
Neben diesen Emissionen in Euro lag der Fokus auch im Jahr
2023 auf Emissionen in Schweizer Franken. So konnten circa
415 Mio. CHF emittiert werden. Diese wurden ausschließlich
über syndizierte Anleihen am Kapitalmarkt begeben. Diese
rege Emissionstätigkeit erfolgte über verschiedene Laufzeiten
und die Produktkategorien Pfandbrief und Tier-2-Anleihe.
Hervorzuheben ist die Emission einer grünen Tier-2-Anleihe
im Mai 2023 in Höhe von 115 Mio. CHF. Damit konnten wir
insbesondere unsere regulatorische Kapitalposition optimie-
ren. Die Laufzeit beträgt zehn Jahre. Das gesamte Emissions-
volumen wurde in der Schweiz platziert und größtenteils von
Asset-Managern geordert. Die Emission war deutlich über-
zeichnet. Zu diesem Erfolg dieser Transaktion hat auch die
Kombination von Nachhaltigkeit und Tier-2-Anleihe bei-
getragen.
Das gesamte Emissionsvolumen belief sich zum 31. Dezember
2023 auf rund 7,6 Mrd. Euro. Davon entfielen 6,7 Mrd. Euro
auf Hypothekenpfandbriefe und auf ungedeckte Anleihen
rund 0,9 Mrd. Euro. Darüber hinaus wurden über den Geld-
markt (inklusive Commercial Papers), Repo-Geschäfte und
Einlagen rund 2,4 Mrd. Euro refinanziert.
Im Berichtsjahr haben wir zwei neue Vertriebskanäle für
unsere Einlagenprodukte gestartet. Diese können nun auch
über die Plattformen „Weltsparen“ und „DB-Zinsmarkt“ von
Privatkunden abgeschlossen werden und ergänzen das seit
2017 über die Partnerbanken in der Genossenschaftlichen
FinanzGruppe angebotene GenoFestgeld.
Finanzielle und nichtfinanzielle
Leistungsindikatoren
1
Die Steuerung der Bank verwendet folgende finanzielle
Leistungsindikatoren:
Gesamtneugeschäft Immobilienfinanzierungen
Betriebsergebnis nach Risikovorsorge (Ergebnis der
normalen Geschäftstätigkeit)
Verwaltungsaufwand
Cost-Income-Ratio (CIR)
Return on Equity (RoE) vor Steuern
Als nichtfinanzielle Leistungsindikatoren werden zwei Nach-
haltigkeitswerte verwendet:
Anteil nachhaltiger Darlehen am Neugeschäft im Mengen-
geschäft der privaten Wohnimmobilienfinanzierung
Anteil grüner Finanzierungen im gewerblichen Immobilien-
finanzierungsbestand
GESAMTNEUGESCHÄFT
IMMOBILIENFINANZIERUNGEN
Im Jahr 2023 konnten Immobilienfinanzierungen in Höhe
von 2,9 Mrd. Euro zugesagt werden. In unseren Planungen
sind wir von einem Neugeschäftsvolumen von 5,4 Mrd. Euro
ausgegangen. Bedingt durch die geringe Nachfrage nach
Immobilienfinanzierungen aufgrund der Situation an den
Immobilienmärkten konnte dieses Ziel nicht erreicht werden.
Der Hypothekendarlehensbestand wurde durch die Über-
nahme der M.M.Warburg & CO Hypothekenbank AG jedoch
um weitere rund 1,5 Mrd. Euro gesteigert.
BETRIEBSERGEBNIS NACH RISIKOVORSORGE
Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge bzw. das Ergebnis
der normalen Geschäftstätigkeit (Position 13 der Gewinn- und
Verlustrechnung) betrug 170,9 Mio. Euro nach 133,2 Mio. Euro
im Jahr 2022. Das entspricht einer Steigerung um 28Prozent.
Der starke Zinsanstieg und der damit verbundene höhere
Zinsüberschuss sowie deutlich niedrigere Provisionszah-
lungen an unsere Vermittlungspartner aufgrund des ge-
sunkenen Neugeschäfts führten dazu, dass der Zins- und
Provisionsüberschuss zum 31. Dezember 2023 um knapp
120Mio. Euro über den Planwerten lag. Dem gegenüber
steht eine um 66 Mio. Euro höhere Risikovorsorge.
VERWALTUNGSAUFWAND
Der Verwaltungsaufwand ist die Summe der Position 7
„Allgemeine Verwaltungsaufwendungen“ und der Position 8
„Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle
Anlagewerte und Sachanlagen“ der Gewinn- und Verlust-
rechnung.
Der Verwaltungsaufwand lag zum 31. Dezember 2023 bei
164,6 Mio. Euro– eine Steigerung gegenüber dem Jahr
2022von 5,5 Prozent.
COST-INCOME-RATIO (CIR)
Die Cost-Income-Ratio gibt das Verhältnis vom Verwaltungs-
aufwand zum Zins- und Provisionsüberschuss wieder. Die
Herleitung des Verwaltungsaufwands ist unter dem finanziel-
len Leistungsindikator „Verwaltungsaufwand“ beschrieben,
1
In den nachfolgenden Zahlen sind für die Vergleichswerte 2022 die Zahlen der M.M.Warburg &
CO Hypothekenbank AG enthalten.
18
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
der Zins- und Provisionsüberschuss ergibt sich alsSaldo der
Positionen 1 bis 5 der Gewinn- und Verlustrechnung.
Die Cost-Income-Ratio lag für das Geschäftsjahr 2023 bei
36,5 Prozent nach 46,9 Prozent im Vorjahr. Bei der Planung
istdie Bank von einer nahezu gleichbleibenden Quote aus-
gegangen. Es ist Ziel der Bank, die Cost-Income-Ratio nach-
haltig unter 50 Prozent zu halten.
RETURN ON EQUITY (ROE) VOR STEUERN
Der Return on Equity vor Steuern berechnet sich als Verhält-
nis der Gewinn- und Verlustrechnungs-Position 13 „Ergebnis
der normalen Geschäftstätigkeit“ zu den Bilanzpositionen
Passiv 9 „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ (laufendes Jahr)
plus Passiv 10aa „Geschäftsguthaben“ (laufendes Jahr) plus
10b Ergebnisrücklagen (Vorjahr) plus GuV 20 „Gewinn vortrag
aus dem Vorjahr“. Für das Geschäftsjahr 2023 ergab sich ein
Return on Equity vor Steuern von 9,4 Prozent nach 7,7Pro-
zent im Vorjahr. Ziel der Bank ist ein RoE vor Steuern, der bei
rund 10 Prozent liegt.
ANTEIL NACHHALTIGER DARLEHEN AM
NEUGESCHÄFT IM MENGENGESCHÄFT DER
PRIVATEN WOHNIMMOBILIENFINANZIERUNG
Die Nachhaltigkeitsstrategie der Münchener Hypothekenbank
sieht als zentrales Ziel die Integration und Ausweitung von
Nachhaltigkeit in das Kerngeschäft der Bank vor. Ein Eck-
pfeiler zur Umsetzung dieses strategischen Ansatzes sind die
nachhaltigen Darlehen in der privaten Wohnimmobilien-
finanzierung. Dazu zählen Darlehen entsprechend den Krite-
rien des Grünen Darlehens und des Familiendarlehens oder
die Erfüllung der Kriterien der Top 15 Prozent im Gebäude-
bestand in Deutschland gemäß dem Green Bond Framework
der Münchener Hypothekenbank. Ziel für das Jahr 2023 war
ein Anteil von mindestens 10 Prozent am Neugeschäft, da
der Anteil an Finanzierungen von neugebauten Wohn-
immobilien aufgrund der Marktlage im Berichtsjahr stark
unterdurchschnittlich war. Im Berichtsjahr lag dieser Anteil
bei 11,8 Prozent.
ANTEIL GRÜNER FINANZIERUNGEN
IMGEWERBLICHEN IMMOBILIEN-
FINANZIERUNGSBESTAND
Ein weiteres Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie der Münchener
Hypothekenbank ist eine Ausweitung der grünen Finanzie-
rungen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung. Dazu
zählen Darlehen für Gewerbeimmobilien, die mit einem der
anerkannten Nachhaltigkeitszertifikate ausgezeichnet wurden
oder die die Kriterien der Top 15 Prozent im Gebäudebestand
in Deutschland gemäß dem Green Bond Framework der
Münchener Hypothekenbank hinsichtlich Energieeffizienz
erfüllen. Für Ende 2023 war es unser Ziel, mindestens 20 Pro-
zent des Bestandes als grüne Finanzierungen im Gesamt-
bestand zu halten. Dieses Ziel konnte mit 33,3 Prozent über-
troffen werden.
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
ERTRAGSLAGE
2
Der Zinsüberschuss
3
erhöhte sich um 76,0 Mio. Euro oder
17,2 Prozent auf 518,5 Mio. Euro. Wir konnten diesen auf-
grund des erhöhten Zinsniveaus, aber auch des Wachstums
des Hypothekenbestandes weiter steigern. In unserer Prog-
nose sind wir von einem gleichbleibenden Zinsüberschuss
von rund 430,0 Mio. Euro ausgegangen.
Die Provisionsaufwendungen betrugen 77,1 Mio. Euro. Sie lagen
damit um 45,3 Mio. Euro oder 37 Prozent unter dem Vorjah res-
niveau. Bei Provisionserträgen in Höhe von 9,6 Mio. Euro be-
trug der Provisionssaldo
4
minus 67,5 Mio. Euro nach minus
109,6 Mio. Euro im Vorjahr.
Daraus ergab sich ein Zins- und Provisionsüberschuss
5
in
Höhe von 450,9 Mio. Euro. Dies bedeutet eine Steigerung von
118,1 Mio. Euro oder 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In
unserer Planung sind wir von einem Anstieg von unter 5Pro-
zent ausgegangen. Neben dem gestiegenen Zinsüberschuss
sind das gesunkene Neugeschäft und die daraus resultieren-
den geringeren Provisionszahlungen die Gründe für diese
Steigerung.
2
Bei den nachfolgenden Zahlen sind für die Vergleichswerte 2022 die Zahlen der M.M.Warburg&
CO Hypothekenbank AG enthalten.
3
Der Zinsüberschuss errechnet sich aus der Position 1 „Zinserträge“ plus Position 3 „laufende
Erträge“ abzüglich der Position 2 „Zinsaufwendungen“ der Gewinn- undVerlustrechnung.
4
Der Provisionssaldo ergibt sich aus dem Saldo der Position 4 „Provisionserträge“ und der
Position5 „Provisionsaufwendungen“ der Gewinn- und Verlustrechnung.
5
Der Zins- und Provisionsüberschuss ist der Saldo aus dem Zinsüberschuss und dem
Provisionssaldo.
19
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
Die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich
um 9,4 Mio. Euro auf 161,0 Mio. Euro. Der Personalaufwand
lag mit 69,2 Mio. Euro nahezu auf dem Vorjahresniveau.
Die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen um 9,6 Mio. Euro
oder 11,7 Prozent. Der Aufwand für die Bankenabgabe er-
höhte sich um 2,0 Mio. Euro. Auch die Aufwendungen für
Umbauten zur Modernisierung der Arbeitsflächen im Bank-
gebäude führten zu einem Anstieg von rund 2 Mio. Euro. Für
Projekte im regulatorischen Bereich, aber auch für die strate-
gische Weiterentwicklung der Bank sind die Aufwendungen
um rund 3 Mio. Euro gestiegen. Die restlichen Steigerungen
begründen sich mit Investitionen im IT-Bereich.
Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immate rielle
Anlagewerte und Sachanlagen lagen mit 3,6 Mio. Euro um
0,9 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau.
Der Verwaltungsaufwand
6
belief sich auf insgesamt 164,6 Mio.
Euro gegenüber 156,1 Mio. Euro im Vorjahr. Die Cost-Income-
Ratio
7
lag bei 36,5 Prozent nach 46,9 Prozent im Vorjahr.
Der Saldo aus den sonstigen betrieblichen Aufwendungen
und Erträgen betrug plus 2,1 Mio. Euro.
Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge
8
stieg gegenüber
dem Vorjahr um 65,6 Prozent auf 288,4 Mio. Euro. In der
Planung sind wir von 217 Mio. Euro ausgegangen.
Der Posten „Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zufüh-
rungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft“ belief sich auf
minus 118,0 Mio. Euro. Der Saldo der Veränderung der
Risikovor sorge im Kreditgeschäft (inklusive Direkt-
abschreibungen) betrug minus 103,7 Mio. Euro (Vorjahr
minus 17,6 Mio. Euro). Das veränderte gesamtwirtschaftliche
Umfeld und der damit einhergehende Zinsanstieg hat ins-
besondere auf denausländischen Immobilienmärkten zu
deutlichen Wertrückgängen bei Immo bilien geführt. Diese
Wertrückgänge erforderten bei unserem konservativen An-
satz eine Risikovorsorge in dieser Höhe.
Daneben haben wir der Pauschalwertberichtigung inklusive der
Rückstellung für unwiderrufliche Kreditzusagen 11 Mio. Euro
zugeführt. Insgesamt haben wir somit in diesen beiden Posi-
tionen einen Bestand von 60 Mio. Euro.
Die „Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen
an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen be-
handelten Wertpapieren“ betrugen 0,5 Mio. Euro.
Das Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit belief sich
auf 170,9 Mio. Euro.
Die Verschmelzung mit der Warburg Hypothekenbank führte
zu einem außerordentlichen Ertrag von 65,3 Mio. Euro; dem
stand ein außerordentlicher Aufwand von 6,3 Mio. Euro aus
der Übernahme der Warburg Hypothekenbank gegenüber.
In Form einer Anwachsung wurde die einhundertprozentige
Immobilientochter Nußbaumstraße GmbH & Co. KG auf die
Bank verschmolzen und ein außerordentlicher Ertrag von
20,1 Mio. Euro erzielt.
Für die Bankenabgabe hat die Münchener Hypothekenbank
inden Jahren vor 2023 die Möglichkeit der unwiderruflichen
Zahlungsverpflichtung genutzt und 15 Prozent im Rahmen
einer Sicherheitenvereinbarung als Barsicherheit hinterlegt.
Für die unwiderrufliche Zahlungsverpflichtung wurden eine
Verbindlichkeit und ein außerordentlicher Aufwand in Höhe
von 22,6 Mio. Euro eingebucht.
Der Saldo der außerordentlichen Positionen beläuft sich auf
56,5 Mio. Euro.
Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden bereits zum
30. Juni 2023 59 Mio. Euro zugeführt.
Nach einem Steueraufwand von 66,2 Mio. Euro verbleibt ein
Jahresüberschuss von 102,1 Mio. Euro, eine Steigerung von
49,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
FINANZLAGE
Beim Liquiditätsmanagement unterscheidet die Münchener
Hypothekenbank zwischen der strukturellen Refinanzierung
und der täglichen Liquiditätssteuerung. Die Steuerung der
Liquidität erfolgt immer unter Berücksichtigung und Ein-
haltung der Limite des internen Liquiditätsrisikomodells
sowie der regulatorischen Liquiditätsanforderungen gemäß
ILAAP, vor allem der LCR und der NSFR.
Die strukturelle Refinanzierung unterliegt dem Risiko, dass
unter Umständen Fremdkapital nicht ausreichend zur Ver-
fügung steht. Die Münchener Hypothekenbank verfügt über
6
Der Verwaltungsaufwand ist die Summe der Position 7 „Allgemeine Verwaltungsauf-
wendungen“ und der Position 8 „Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle
Anlagewerte und Sachanlagen“ der Gewinn- und Verlustrechnung.
7
Prozentueller Anteil vom Verwaltungsaufwand am Zins- und Provisionsüberschuss.
8
Saldo der Positionen 1 bis 9 der Gewinn- und Verlustrechnung.
20
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
eine Pfandbriefbanklizenz, die die Grundlage der gedeckten
Refinanzierung und damit eine jederzeitige sichere Mög-
lichkeit der Liquiditätsbeschaffung bildet. Die Münchener
Hypothekenbank emittiert kontinuierlich Pfandbriefe aller
Laufzeiten an Investoren innerhalb und außerhalb der Ge-
nossenschaftlichen FinanzGruppe. Sie strebt dabei an, stets
eine möglichst fristenkongruente Refinanzierung zu haben.
Die laufende Liquiditätssteuerung zielt darauf ab, die Liquidi-
tätsversorgung jederzeit zu gewährleisten, auch bei starken
und unerwarteten Liquiditätsabflüssen. Die Münchener
Hypothekenbank bietet keine Liquiditätslinien an, sodass
unerwartete Abflüsse nur aus Collateralforderungen bei
Derivaten kommen können. Unter anderem dafür existiert
einhoher Bestand an sogenannten HQLAs (High Quality
Liquid Assets), die jederzeit verwendet werden können.
Die Liquiditätssituation der Münchener Hypothekenbank ist
komfortabel.
Die Zahlungsfähigkeit unserer Bank war im abgelaufenen Ge-
schäftsjahr nach Art, Höhe und Fristigkeit jederzeit gegeben.
Die Liquidity Coverage Ratio (LCR) wies im Berichtszeitraum
im Minimum einen Wert von 137 Prozent aus, im Durch-
schnitt von 370 Prozent. Zum Bilanzstichtag lag die Stress-
kennzahl bei 648 Prozent.
VERMÖGENSLAGE
Die Bilanzsumme nach der Verschmelzung mit der Warburg
Hypothekenbank lag zum Jahresende 2023 bei 54,1 Mrd. Euro
nach 54,2 Mrd. Euro für beide Unternehmen im Vorjahr.
Der Bestand an Hypothekenfinanzierungen konnte bereinigt
um den Zugang aus der Verschmelzung mit der Warburg
Hypothekenbank im Jahresverlauf um 0,6 Mrd. Euro auf
46,5Mrd. Euro ausgeweitet werden. Wachstumsstärkstes Seg-
ment mit einem Zuwachs von 0,6 Mrd. Euro war unverändert
die private Wohnimmobilienfinanzierung in Deutschland.
Der Bestand an privaten Wohnimmobilienfinanzierungen glie-
dert sich wie folgt auf: Im Inland beträgt er 25,5 Mrd. Euro
(Vorjahr 24,8 Mrd. Euro), im Ausland 5,5 Mrd. Euro (Vorjahr
5,4 Mrd. Euro). Neben dem Finanzierungsgeschäft in der
Schweiz sind in diesem Bestand auch Finanzierungen in
Österreich enthalten. Der Bestand an gewerblichen Im-
mobilienfinanzierungen beträgt 15,5 Mrd. Euro (Vorjahr
15,7Mrd. Euro). Davon entfallen 4,0 Mrd. Euro (Vorjahr
4,2Mrd. Euro) auf Finanzierungen im Ausland. Darunter
umfasst der Bestand in den USA zu rund 40 Prozent Wohn-
immobilienfinanzierungen, da wir bereits vor einigen Jahren
begonnen haben, unser US-amerikanisches Portfolio von
Büroimmobilien hin zu Wohnimmobilien umzustrukturieren.
Der Bestand an öffentlichen und liquiden Investments er-
höhte sich auf 5,3 Mrd. Euro, davon sind 4,1 Mrd. Euro Wert-
papiere und Schuldverschreibungen.
Der Saldo aus stillen Lasten und stillen Reserven im Wert-
papierbestand betrug zum Jahresende 2023 plus 8 Mio. Euro
(Vorjahr plus 2 Mio. Euro).
Nach eingehender Prüfung aller Anleihen kommen wir zu
dem Ergebnis, dass keine dauerhaften Wertminderungen
vorliegen. Wir halten Anleihen mit Dauerhalteabsicht in
denBüchern. Abschreibungen auf einen niedrigeren beizu-
legenden Wert waren nicht erforderlich.
Der Bestand an langfristigen Refinanzierungsmitteln erhöhte
sich auf 46,6 Mrd. Euro. Davon entfielen 35,3 Mrd. Euro auf
Hypothekenpfandbriefe, 1,2 Mrd. Euro auf Öffentliche Pfand-
briefe und 10,1 Mrd. Euro auf ungedeckte Schuldverschrei-
bungen. Das Gesamtvolumen der Refinanzierungsmittel–
inklusive Geldmarktmitteln und Kundeneinlagen– betrug
50,4Mrd. Euro zum 31. Dezember 2023.
Bestandsentwicklung 2019 bis 2023*
IN MIO. EURO
Wohnungsbau Inland Gewerbe Inland
Wohnungsbau Schweiz und Österreich Gewerbe Ausland
*2019–2022 ohne die Bestandszahlen der Warburg Hypothekenbank
35.498
38.411
41.662
44.342
46.511
2019
2020
2021
2022
2023
21
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
Die Position „andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden“ umfasst:
ANDERE VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KUNDEN
IN T€
Restlaufzeit
unter einem Jahr
Restlaufzeit
über einem Jahr Gesamt
Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden per 31.12.2023 2.657.012 2.520.323 5.177.335
Namensschuldverschreibungen 16.880 1.546.945 1.563.825
davon Institutionelle Anleger 15.957 1.387.150 1.394.107
Schuldscheindarlehen Passiv 604.970 804.934 1.409.904
davon Institutionelle Anleger 80.896 453.434 534.330
Sonstige 2.035.162 168.444 2.203.606
davon Institutionelle Anleger 727.697 77.609 805.306
Die Geschäftsguthaben gingen um 0,5 Mio. Euro zurück
undlagen bei 1.271,5 Mio. Euro. Die aufsichtsrechtlichen
Eigenmittel betrugen insgesamt 2.364,4 Mio. Euro (Vorjahr
1.950,0 Mio. Euro). Die Erhöhung resultierte vor allem aus
derAufnahme von Ergänzungskapitalinstrumenten im Volu-
men von 0,4 Mrd. Euro.
Das harte Kernkapital erhöhte sich von 1.690 Mio. Euro im
Vorjahr auf 1.760 Mio. Euro zum 31. Dezember 2023. Die
harte Kernkapitalquote belief sich zum Jahresende 2023 auf
16,5 Prozent (Vorjahr 19,0 Prozent), die Kernkapitalquote be-
trug 18,7 Prozent (Vorjahr 21,2 Prozent) und die Gesamt-
kapitalquote 22,2 Prozent (Vorjahr 21,9 Prozent). Der Rück-
gang bei den Kapitalquoten ist insbesondere auf einen
Anstieg bei den Risikoaktiva zurückzuführen. Die Leverage
Ratio belief sich zum 31. Dezember 2023 auf 3,7 Prozent
(Vorjahr 3,7 Prozent).
Rating, Nachhaltigkeit und
rechtlicheRahmenbedingungen
RATING
Die Ratingagentur Moody‘s bestätigte erneut alle Ratings der
Münchener Hypothekenbank und behielt auch den Ausblick
„stabil“.
Unverändert positiv sieht Moody’s, dass die Münchener
Hypothekenbank als Emittent von Pfandbriefen über ein gro-
ßes Renommee am Kapitalmarkt und eine entsprechend hohe
Refinanzierungskraft verfügt, sowie dass innerhalb der Ge-
nossenschaftlichen FinanzGruppe ein fester Zusammenhalt
und eine entsprechende Unterstützung besteht.
Die aktuellen Ratings im Überblick:
RATING
Hypothekenpfandbriefe Aaa
Junior Senior Unsecured A2
Senior Unsecured Aa3
Kurzfristige Verbindlichkeiten Prime-1
Tier-2 Baa2
Langfristige Depositen Aa3
Die langfristigen unbesicherten Verbindlichkeiten werden von
den beiden anderen großen Ratingagenturen Standard &
Poor‘s mit A+ und Fitch mit AA- über das Verbundrating der
Genossenschaftlichen FinanzGruppe bewertet.
NACHHALTIGKEIT
Unverändert bestanden im Berichtsjahr weiterhin hohe
regulatorische Anforderungen zur Nachhaltigkeit in der
Unternehmensführung durch die EU, die EZB, die Europäische
Bankenaufsichtsbehörde (EBA) sowie die BaFin. Diese An-
forderungen kommen insbesondere aus der EU-Taxonomie,
dem EZB-Klimaleitfaden, der Offenlegung nach CRR II und
der Richtlinie zu Loan Origination und Monitoring (LOaM). Sie
beziehen sich vor allem auf das Kerngeschäft der Münchener
Hypothekenbank, das Risikomanagement und die Bericht-
erstattung.
22
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
Im Rahmen des ESG-Regulatorik-Projekts zur Umsetzung
dieser Anforderungen, das durch den Vorstand im Jahr 2021
ins Leben gerufen und 2023 verlängert wurde, wurden im
Berichtszeitraum zahlreiche Arbeitspakete maßgeblich voran-
gebracht. Dazu zählen insbesondere die Schaffung not-
wendiger Prozesse, Strukturen und einer entsprechenden
Datenarchitektur mit dem Ziel, ein effektives und effizientes
Nachhaltigkeitsmanagement auf dieser Grundlage aufzu-
bauen.
Mit dem Ziel, die Anforderungen aus dem Markt und das
gestiegene Interesse am Thema Nachhaltigkeit aufzugreifen,
wurde im Jahr 2022 die Nachhaltigkeitsstrategie der Münchener
Hypothekenbank verabschiedet und im Jahr 2023 in Form
einer Roadmap konkretisiert, in der insbesondere Zeitpläne
und Verantwortlichkeiten klar definiert wurden.
Ergänzend dazu hat das ESG-Committee der Bank im Rahmen
unseres ESG-Frameworks monatlich bzw. anlassbezogen ge-
tagt. Dieses interdisziplinär aufgestellte Gremium berät das
ESG-Board bestehend aus dem Gesamtvorstand zu Nach-
haltigkeitsthemen, arbeitet an der Weiterentwicklung der
Nachhaltigkeitsstrategie mit und bereitet Entscheidungs-
vorlagen vor.
Der Fokus unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten liegt nach wie
vor auf unserem Kerngeschäft der privaten und gewerblichen
Immobilienfinanzierung. Der Anteil unserer sozial und öko-
logisch ausgerichteten Darlehen in der privaten Wohn-
immobilienfinanzierung mit den Banken der Genossenschaft-
lichen FinanzGruppe (Grünes Darlehen und Familiendarlehen)
betrug rund 17 Prozent des Neugeschäfts in diesem Segment.
Zum konkreten ökologischen Mehrwert der nachhaltigen
Darlehen für private und gewerbliche Immobilien veröffent-
lichen wir jährlich einen Impact Report.
An nachhaltigen Wertpapieren haben wir 2023 ESG-Pfand-
briefe und grüne Pfandbriefe, ungedeckte Senior Preferred
und Senior Non-Preferred Bonds sowie grüne Commercial
Papers und Termingelder emittiert. In dem Segment konnten
fast 1,5 Mrd. Euro erfolgreich platziert werden.
ISS ESG hat in seinem Nachhaltigkeitsrating das Nachhaltig-
keitsmanagement der Münchener Hypothekenbank mit
derNote C+ bewertet. Dies platziert uns weiterhin unter
denbesten Unternehmen in der Ratingvergleichsgruppe
Financials / Mortgage & Public Sector. ISS ESG hat uns somit
erneut den Prime-Status verliehen.
Die Agentur Sustainalytics vergibt jährlich einen Risk-Score
zwischen 0 und 40 Punkten. Je niedriger dieser Risk Score ist,
umso stärker ist das Nachhaltigkeitsmanagement. Der Risk-
Score der Münchener Hypothekenbank lag im Jahr 2023
bei15,3, was nach dem ESG-Risk-Rating von Sustainalytics
einem niedrigen Risiko entspricht. Damit liegt die Bank auf
Rang10 von rund 100 Banken in der Vergleichsgruppe Thrifts
and Mortgages.
9
Die Entwicklung der Nachhaltigkeitsratings im Jahr 2023 und
den beiden Vorjahren auf einen Blick:
DIE ENTWICKLUNG DER NACHHALTIGKEITSRATINGS
SEIT 2021
2021 2022 2022
ISS ESG
C+
(Prime Status)
C+
(Prime Status)
C+
(Prime Status)
Sustainalytics
Risk Score 18,5
(niedriges Risiko)
Risk Score 16,3
(niedriges Risiko)
Risk Score 15,3
(niedriges Risiko)
GESONDERTER NICHTFINANZIELLER BERICHT
Die Münchener Hypothekenbank berichtet seit 2012 über
dienichtfinanziellen Aspekte und die wesentlichen ökonomi-
schen, ökologischen und sozialen Auswirkungen ihrer Ge-
schäftstätigkeit und orientiert sich dabei an dem Standard
der Global Reporting Initiative. Den Anforderungen des CSR-
Richtlinien-Umsetzungsgesetzes (CSR-RUG) kommen wir mit
der Veröffentlichung eines separaten nichtfinanziellen Be-
richts nach. Der nichtfinanzielle Bericht erscheint zeitgleich
mit dem Geschäftsbericht auf der Website der Münchener
Hypothekenbank.
REGULATORISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
Eigenkapital
Die Münchener Hypothekenbank berechnet ihre Eigenkapital-
anforderungen zum größten Teil nach einem internen Rating-
modell, dem Internal Ratings-based Approach (IRBA).
Einheitliche europäische Bankenaufsicht
Die sogenannte Finalisierung von Basel III umfasst auch eine
graduelle Einführung eines Output-Floors von 72,5 Prozent
zur Limitierung der Effekte von internen Ansätzen gegenüber
Standardansätzen. Das bedeutet, dass vor allem Banken mit
geringen Risikogewichten ihrer Forderungen wie die Mün-
chener Hypothekenbank von den Veränderungen negativ be-
troffen sein werden. Die Einführung dieses Floors wird auch
die Eigenkapitalquoten der Münchener Hypothekenbank be-
9
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23
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
lasten. Die Bank beobachtet die Entwicklung und geht auf-
grund ihrer aktuellen Kapitalquoten, die deutlich über den
Mindestanforderungen liegen, davon aus, dass diese regula-
torische Änderung beherrschbar sein wird.
Die Compliance-Einheit der Bank verfolgt sorgfältig die Dis-
kussionen um die Veröffentlichungen von neuen nationalen
und internationalen Regelungen und leitet die neuen Regu-
larien an die zuständigen Fachbereiche in der Bank weiter,
wosie in verschiedenen Maßnahmen und Projekten um-
gesetzt werden. Die Fülle der zusätzlichen regulatorischen
Anforderungen der Aufsichtsbehörden verursacht signifi kante
Kosten und stellt eine bedeutende Herausforderung für die
personellen und finanziellen Ressourcen unseres Hauses dar.
Die EZB führte den jährlichen sogenannten Supervisory Review
and Evaluation Process (SREP) durch, bei dem das Geschäfts-
modell, die interne Governance sowie die Kapital- und Liqui-
ditätsausstattung einer sehr sorgfältigen Prüfung unter-
worfen werden. Daraus abgeleitet werden gegebenenfalls
zusätzliche Anforderungen an Eigenkapital und Liquidität
gestellt. Die im Rahmen des SREP auferlegte zusätzliche
Eigenmittelanforderung (P2R) beträgt unverändert 1,75 Pro-
zent auf das Gesamtkapital, bezüglich der Liquidität gab es
keine weitergehenden Anforderungen.
Sanierungs- und Abwicklungsplan
Es wurden sowohl der Sanierungsplan aktualisiert als auch
die für den Abwicklungsplan nötigen Informationen der Ab-
wicklungsbehörde zur Verfügung gestellt. Gegenüber dem
Vorjahr ergaben sich keine bemerkenswerten Veränderungen.
Organe, Gremien und Personal
ORGANE UND GREMIEN
Im Berichtsjahr wurden Jürgen Hölscher, Mitglied des Vorstands
der Emsländischen Volksbank eG, und Rainer Jenniches,
Vorsitzender des Vorstands VR-Bank Bonn Rhein-Sieg eG,
füreine weitere Amtsperiode im Aufsichtsrat der Münchener
Hypothekenbank wiedergewählt.
PERSONAL
Auch im vergangenen Jahr stand die Umsetzung der Per so nal-
strategie im Zentrum der Personalarbeit. Vor dem Hintergrund
des schwierigen Arbeitsmarkts, der durch einen zunehmen-
den Fachkräftemangel gekennzeichnet ist, stellten die Inten-
sivierung des Personalmarketings sowie die Maßnahmen zur
Personalbindung die Schwerpunkte dar. Darüber hinaus ver-
folgt die Personalstrategie der Münchener Hypothekenbank
das Ziel, ein optimales Arbeitsumfeld zu schaffen, das die
individuellen Fähigkeiten und Talente ihrer Mitarbeitenden
fördert und ihre berufliche Entwicklung unterstützt.
Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die Bank 643 Mitarbei-
tende
10
(Vorjahr 630).
ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG
GEMÄSS § 289F HGB
Die Frauenquote betrug im Berichtsjahr in der gesamten
Bank 49 Prozent. Auf Vorstandsebene lag die Quote bei
0Prozent, auf der ersten Führungsebene bei 18 Prozent,
aufder zweiten bei 30 Prozent und auf der dritten bei
25Prozent. Im Aufsichtsrat lag die Frauenquote 2023 bei
17Prozent. Für den Aufsichtsrat und die zwei Führungs-
ebenen unterhalb des Vorstands strebt die Bank einen
Frauenanteil von 20 Prozent an, für den Vorstand von
33Prozent. Der Nomi nierungsausschuss des Aufsichtsrats
hatsich im Dezember 2020 mit dem Frauenanteil in Vor-
stand und Aufsichtsrat beschäftigt und festgelegt, an den
bisherigen Zielquoten festzuhalten und die Erreichung im
Rahmen der anstehenden Nachfolgen bis 2026 anzustreben.
10
Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach § 267 Abs. 5 HGB: ohne Auszubildende,
Beschäftigte in Elternzeit, Altersteilzeit in der Freizeitphase, Vorruhestand sowie freigestellte
Angestellte.
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Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
RISIKO-, PROGNOSE- UND CHANCENBERICHT
Risikobericht
Für die Steuerung der Geschäftsentwicklung der Münchener
Hypothekenbank ist die jederzeitige Kontrolle und Über-
wachung der Risiken essenziell. Das Risikomanagement hat
deshalb innerhalb der Gesamtbanksteuerung einen hohen
Stellenwert.
In der Geschäfts- und Risikostrategie ist der Handlungs-
rahmen der Geschäftsaktivitäten festgelegt. Der Vorstand
trägt die Verantwortung für diese Strategie, die regelmäßig
hinsichtlich der Zielerreichung überprüft, gegebenenfalls
weiterentwickelt und mindestens jährlich mit dem Aufsichts-
rat erörtert wird.
Der Risikoausschuss des Aufsichtsrats wird im Rahmen seiner
Überwachungsfunktion mindestens vierteljährlich sowie zu-
sätzlich bei Bedarf über das Risikoprofil der Bank informiert.
Dies erfolgt unter anderem anhand der Berichte zu ICAAP
und ILAAP, zu den Kreditrisiken und den OpRisk-Berichten
sowie des Risikoberichts gemäß den MaRisk.
Basis des Risikomanagements ist die Analyse und Darstellung
der existierenden Risiken einerseits und der Vergleich mit
dem vorhandenen Risikodeckungspotenzial andererseits
(Risikotragfähigkeit). Ferner gibt es eine Reihe weiterer
relevanter Analysen, die erst in ihrer Gesamtheit die an-
gemessene Steuerung der Bank ermöglichen. Dazu sind
umfangreiche Kontrollverfahren mit interner, prozessab-
hängiger Überwachung implementiert. Die interne Revision
als prozessunabhängige Stelle hat dabei eine zusätzliche
Überwachungsfunktion inne.
Bei der Analyse und Darstellung der existierenden Risiken wird
vor allem nach Adressenausfall-, Marktpreis-, Credit-Spread-,
Liquiditäts-, Migrations-, Beteiligungs-, Modell-, Immobilien-
und Operationellen Risiken unterschieden. Diese Risiken wer-
den– mit Ausnahme der Liquiditätsrisiken, die Thema des
ILAAP sind– in der ökonomischen Perspektive gemessen und
gegen ein für die Risikoart festgelegtes Limit gehalten. Weitere
Risiken wie das Platzierungsrisiko, Reputationsrisiko, Ge-
schäftsrisiko, ESG-Risiko etc. werden jeweils als Teil der zuvor
genannten Risiken gesehen und an geeigneter Stelle bei den
jeweiligen Berechnungen berücksichtigt.
ADRESSENAUSFALLRISIKO
Das Adressenausfallrisiko (Kreditrisiko) ist für die Münchener
Hypothekenbank von großer Bedeutung. Durch das Adressen-
ausfallrisiko wird die Gefahr beschrieben, dass Kontrahenten
ihren Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Bank ver-
zögert, nur teilweise oder überhaupt nicht nachkommen.
Im Kredithandbuch sind die Kompetenzordnungen und
Prozessvorschriften der am Kreditgeschäft beteiligten Ein-
heiten sowie die zulässigen Kreditprodukte dargestellt. In
derGeschäfts- und Risikostrategie finden sich weiter-
gehende Darlegungen zu den Teilstrategien bezüglich Ziel-
kunden und Zielmärkten sowie grundsätzliche Festlegungen
zur Messung und Steuerung von Kreditrisiken auf Einzel-
geschäfts- und Portfolioebene. Für alle Arten der Kredit-
vergabe wurden Einzellimite festgelegt. Als ein weiterer
Faktor wird durch Länderlimite die regionale Diversifizierung
sichergestellt.
Wir achten darauf, im Hypothekengeschäft erstrangige Dar-
lehen überwiegend mit moderaten Beleihungsausläufen zu
vergeben, im gewerblichen Geschäft existieren darüber hin-
aus Limite bezüglich Debt Service Coverage Ratio (DSCR) und
Loan to Value (LTV). Aktuell verteilen sich die Beleihungsaus-
läufe wie folgt:
GESAMTBESTAND HYPOTHEKEN- UND SONSTIGE DARLEHEN
11
Beleihungsauslauf
31.12.2023 31.12.2022
relativ relativ
bis 60 % 18.910.633.729 39,2 % 18.450.179.319 39,3 %
> 60 % und ≤ 70 % 7.227.826.115 15,0 % 6.896.647.557 14,7 %
> 70 % und ≤ 80 % 7.891.055.770 16,4 % 7.898.331.218 16,8 %
> 80 % und ≤ 90 % 4.936.391.362 10,2 % 4.400.454.402 9,4 %
> 90 % und ≤ 100 % 3.932.960.120 8,2 % 4.022.835.569 8,6 %
über 100 % 5.301.495.978 11,0 % 5.295.250.958 11,3 %
ohne 26.598.424 0,1 % 2.618.630 0,0 %
Summe 48.226.961.499 100,0 % 46.966.317.653 100,0 %
11
Die Summe „Gesamtbestand Hypotheken- und sonstige Darlehen“ ergibt sich im Wesentlichen aus der Position Aktiv 3a. in Höhe von 46,2 Mrd. Euro. Hinzu kommen 1,7 Mrd. Euro unwiderrufliche
Kreditzusagen aus Position 2 „Andere Verpflichtungen“, die innerhalb der nächsten 12 Monate auszuzahlen sind. Zudem sind 0,3 Mrd. Euro Kreditrisikovorsorge hinzuzurechnen.
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Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
RISIKO-, PROGNOSE- UND
CHANCENBERICHT
Der durchschnittliche Beleihungsauslauf liegt im Mengen-
geschäft bei ca. 61 Prozent, im Individualgeschäft bei
ca.84Prozent. Da die Münchener Hypothekenbank maxi -
mal Kaufpreisfinanzierungen vergibt, liegen die höchsten
Beleihungsausläufe in der Spanne von 100 Prozent bis
110Prozent.
Die regionale Verteilung innerhalb Deutschlands sowie
international zeigt die folgende Übersicht:
GESAMTBESTAND HYPOTHEKEN- UND SONSTIGE DARLEHEN
12
31.12.2023 31.12.2022
Region relativ relativ
Baden-Württemberg 4.008.195.363 8,3 % 4.010.063.305 8,5 %
Bayern 8.921.489.311 18,5 % 8.822.458.827 18,8 %
Berlin 2.912.114.153 6,0 % 2.485.848.754 5,3 %
Brandenburg 889.956.143 1,8 % 827.421.461 1,8 %
Bremen 198.689.754 0,4 % 151.347.036 0,3 %
Hamburg 1.287.044.713 2,7 % 1.227.295.064 2,6 %
Hessen 3.453.589.650 7,2 % 3.370.033.196 7,2 %
Mecklenburg-Vorpommern 622.533.995 1,3 % 587.840.865 1,3 %
Niedersachsen 3.462.236.530 7,2 % 3.356.204.347 7,1 %
Nordrhein-Westfalen 5.885.499.259 12,2 % 5.743.181.146 12,2 %
Rheinland-Pfalz 1.887.313.069 3,9 % 1.839.349.385 3,9 %
Saarland 413.980.541 0,9 % 423.200.795 0,9 %
Sachsen 1.386.609.059 2,9 % 1.215.349.408 2,6 %
Sachsen-Anhalt 800.081.694 1,7 % 813.642.843 1,7 %
Schleswig-Holstein 2.056.155.720 4,3 % 2.049.672.294 4,4 %
Thüringen 478.396.213 1,0 % 438.961.354 0,9 %
Summe Inland 38.663.885.167 80,2 % 37.361.870.080 79,6 %
Österreich 314.875.927 0,7 % 235.491.554 0,5 %
Frankreich 385.652.662 0,8 % 455.318.821 1,0 %
Großbritannien 431.616.559 0,9 % 479.712.176 1,0 %
Spanien 710.224.093 1,5 % 707.255.450 1,5 %
Luxemburg 152.859.212 0,3 % 152.668.656 0,3 %
Schweiz 5.491.981.269 11,4 % 5.339.498.930 11,4 %
Niederlande 1.004.203.423 2,1 % 989.984.062 2,1 %
Belgien 105.493.567 0,2 % 105.492.105 0,2 %
USA 966.169.620 2,0 % 1.139.025.819 2,4 %
Summe Ausland 9.563.076.331 19,8 % 9.604.447.574 20,4 %
Summe insgesamt 48.226.961.499 100,0 % 46.966.317.653 100,0 %
12
Die Summe „Gesamtbestand Hypotheken- und sonstige Darlehen“ ergibt sich im Wesentlichen aus der Position Aktiv 3a. in Höhe von 46,2 Mrd. Euro. Hinzu kommen 1,7 Mrd. Euro unwiderrufliche
Kreditzusagen aus Position 2 „Andere Verpflichtungen“, die innerhalb der nächsten 12 Monate auszuzahlen sind. Zudem sind 0,3 Mrd. Euro Kreditrisikovorsorge hinzuzurechnen.
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Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
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RISIKO-, PROGNOSE- UND
CHANCENBERICHT
Die Kreditrisikosteuerung beginnt mit der Selektion des Ziel-
geschäfts bei der Darlehenskonditionierung. Dazu werden
Risikokostenfunktionen verwendet, die regelmäßig überprüft
werden. Abhängig von der Art und dem Risikogehalt des Ge-
schäfts werden verschiedene Rating- bzw. Scoring-Verfahren
verwendet.
Bei der Immobilienfinanzierung finden ein breit diversifi zier tes
Portfolio mit dem Schwerpunkt Wohnimmobilienfinan zie-
rung und die seit Jahren erprobten Kreditgenehmigungsver-
fahren ihren Niederschlag in einem Bestand mit vergleichs-
weise geringem Kreditrisiko. Die schwierige Situation an den
Immo bilienmärkten zeigt allerdings auch auf dem Portfolio
der Münchener Hypothekenbank Effekte. Gestiegen sind die
Risiken 2023 nahezu ausschließlich im Individualgeschäft:
KENNZAHLEN ZU KREDITRISIKEN (GESAMTBESTAND)
IN MIO. €
Kennzahl 31.12.2023 31.12.2022 Änderung zum Vorjahr
Ausfallbestand 744,4 186,9 298 %
davon Mengengeschäft 130,4 106,3 23 %
davon Individualgeschäft Deutschland 129,9 3,5 3.600 %
davon Individualgeschäft USA 354,1 0,0 N/A
davon Individualgeschäft Ausland ohne USA 129,9 77,1 69 %
Expected Loss 191,9 99,3 93 %
davon Mengengeschäft 37,7 34,0 11 %
davon Individualgeschäft Deutschland 11,0 7,7 43 %
davon Individualgeschäft USA 75,4 11,9 534 %
davon Individualgeschäft Ausland ohne USA 67,7 45,7 48 %
Unexpected Loss 169,2 127,7 33 %
davon Mengengeschäft 29,6 27,4 8 %
davon Individualgeschäft Deutschland 48,4 33,6 44 %
davon Individualgeschäft USA 39,0 40,6 -4 %
davon Individualgeschäft Ausland ohne USA 52,2 26,1 100 %
Einzelwertberichtigung 153,1 48,6 215 %
davon Mengengeschäft 11,3 9,7 17 %
davon Individualgeschäft Deutschland 0,4 0,1 230 %
davon Individualgeschäft USA 84,5 0,0 N/A
davon Individualgeschäft Ausland ohne USA 56,9 38,7 47 %
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Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
RISIKO-, PROGNOSE- UND
CHANCENBERICHT
Hypothekendarlehen werden abhängig vom Rating sowie von
etwaigen Leistungsrückständen oder bei Vorliegen ander-
weitiger Negativfaktoren auf EWB-Bedarf (Einzelwertberich-
tungsbedarf) geprüft. Darüber hinaus besteht ein weiter-
gehendes EWB-Monitoring des Workout-Managements,
insbesondere für das Nicht-Mengengeschäft.
Nach Ratingklassen gegliedert ergibt sich die folgende Ver-
teilung der Bestände, die im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls
die gestiegenen Risiken anzeigt. Neben konkreten Ver-
schlechterungen bzw. Ausfällen einzelner Darlehensnehmer
wirkt sich hier auch das höhere Kalibrierungsniveau aus, auf
das das CredaRate-Verfahren infolge einer Aufsichtsprüfung
adjustiert wurde. Dieses Verfahren bewertet– neben offenen
Fonds (Sondervermögen) Inland– die Kundensegmente des
Hypotheken-Individualgeschäfts Ausland.
GESAMTBESTAND HYPOTHEKEN- UND SONSTIGE DARLEHEN
13
Ratingklasse 31.12.2023 31.12.2022
relativ relativ
0a bis 0b 0,00 0,0 % 0,00 0,0 %
0c bis 0e 9.921.666.301 20,6 % 10.386.907.954 22,1 %
1a bis 1c 21.491.954.175 44,6 % 23.302.010.446 49,6 %
1d bis 2a 11.050.538.857 22,9 % 10.144.438.199 21,6 %
2b bis 2c 2.783.048.982 5,8 % 1.453.992.753 3,1 %
2d bis 2e 1.009.277.829 2,1 % 267.095.148 0,6 %
3a bis 3b 951.902.168 2,0 % 657.308.116 1,4 %
3c bis 3d 247.452.360 0,5 % 535.178.814 1,1 %
3e 25.893.862 0,1 % 32.123.226 0,1 %
4a bis 4e 744.354.783 1,5 % 186.909.346 0,4 %
ohne Rating 872.181 0,0 % 353.650 0,0 %
Summe 48.226.961.499 100,0 % 46.966.317.653 100,0 %
13
Die Summe „Gesamtbestand Hypotheken- und sonstige Darlehen“ ergibt sich im Wesentlichen aus der Position Aktiv 3a. in Höhe von 46,2 Mrd. Euro. Hinzu kommen 1,7 Mrd. Euro unwiderrufliche
Kreditzusagen aus Postiton 2 „Andere Verpflichtungen“, die innerhalb der nächsten 12 Monate auszuzahlen sind. Zudem sind 0,3 Mrd. Euro Kreditrisikovorsorge hinzuzurechnen.
Zur Vorsorge für latente Kreditrisiken bildet die Bank eine
Pauschalwertberichtigung. Grundlage für die Berechnung
dieser Pauschalwertberichtigung ist ein Expected-Credit-
Loss-Modell, wobei die IFRS-9-Methodik für die Stufen 1 und
2 übernommen und auf die HGB-Bemessungsgrundlage an-
gewendet wird.
Bei der Bildung von Einzelwertberichtigungen bewegen wir uns
insbesondere für das gewerbliche Immobilienfinan zie rungs-
geschäft aufgrund der angespannten Situation speziell auf
dem US-Immobilienmarkt auf einem nennenswert höheren
Niveau als im Vorjahr.
Die Einzel- und Pauschalwertberichtigungen entwickelten
sich im Berichtsjahr wie folgt:
GESAMTES KREDITGESCHÄFT
IN MIO. €
Anfangsbestand Zuführung Auflösung Verbrauch
Wechselkurs-
bedingte und
sonstige
Veränderungen Endbestand
EWB 51,8 116,7 -13,0 -1,3 -1,1 153,1
PWB 49,0 10,9 0,0 0,0 0,1 60,0
28
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
RISIKO-, PROGNOSE- UND
CHANCENBERICHT
Die öffentlichen und liquiden Investments sind auf Zentral-
und Regionalregierungen, öffentliche Gebietskörperschaften
und westeuropäische Banken (nur gedeckte Anleihen) aus-
gerichtet. Regionaler Schwerpunkt ist jeweils Deutschland
bzw. Westeuropa. Hochliquide Staatsanleihen und andere
Wertpapiere mit sehr guter Bonität werden weiterhin in
einem gewissen Umfang benötigt, um die Erfüllung der
Liquiditätsanforderungen gemäß CRR zu gewährleisten.
Geschäftsbeziehungen mit Finanzinstituten basieren auf
Rahmenverträgen, die eine Aufrechnung der Forderungen
und Verbindlichkeiten gegenüber dem anderen Institut
(Netting) zulassen. Sicherungsvereinbarungen bestehen
mitallen Derivate-Kontrahenten. Derivategeschäfte werden,
sofern diese clearingpflichtig sind, über eine sogenannte
Central Counterparty (CCP) abgewickelt.
MARKTPREISRISIKEN
Marktpreisrisiken umfassen die Risiken für den Wert von
Positionen durch die Veränderung von Marktparametern,
unter anderem von Zinsen, Volatilitäten und Wechselkursen.
Sie werden unter Einsatz eines Barwertmodells als potenziel-
ler Barwertverlust quantifiziert. Unterschieden wird dabei
zwischen Zins-, Options- und Währungsrisiken.
Bezüglich des Zinsrisikos wird zwischen dem allgemeinen
Zinsrisiko und dem spezifischen Zinsrisiko unterschieden.
Dasallgemeine Zinsrisiko bezeichnet das Risiko, dass sich
derMarktwert von Anlagen oder Verbindlichkeiten, die vom
allgemeinen Zinsniveau abhängig sind, negativ entwickelt.
Das spezifische Zinsrisiko wird auch als Credit-Spread-Risiko
bezeichnet und gehört ebenfalls zu den Marktpreisrisiken.
Der Credit Spread ist definiert als die Renditedifferenz
zwischen einer risikolosen und einer risikobehafteten An-
leihe. Spreadrisiken berücksichtigen die Gefahr, dass sich
diese Zinsdiffe renz auch bei gleichbleibendem Rating
verändern kann. Die Gründe für geänderte Renditeauf -
schläge können sein:
variierende Einschätzungen der Marktteilnehmer bezüglich
der Positionen
die tatsächliche Änderung der Kreditqualität des Emitten-
ten, ohne dass sich dies schon im Rating widerspiegelt
makroökonomische Gesichtspunkte, die die Bonitäts-
kategorien beeinflussen
Optionen beinhalten unter anderem die folgenden Risiken:
Volatilitätsrisiko (Vega; Risiko, dass sich aufgrund zuneh men-
der oder abnehmender Volatilität der Wert eines derivativen
Instruments ändert), Zeitrisiko (Theta; darunter wird das
Risiko verstanden, dass sich aufgrund fortlaufender Zeit
derWert eines derivativen Instruments ändert), Rho- Risiko
(Risiko der Veränderung des Optionswerts bei einer Änderung
des risikolosen Zinssatzes) und Gamma-Risiko (Risiko der
Veränderung des Options-Deltas bei einer Preisänderung des
Basiswerts; das Options-Delta beschreibt dabeidie Wert-
änderung der Option bei einer Preisänderung des Basiswerts).
Optionen im Kapitalmarktgeschäft werden nicht spekulativ
eingegangen, die Optionspositionen entstehen ausschließ-
lich implizit durch Optionsrechte der Darlehensnehmer
(zum Beispiel durch das gesetzliche Kündigungsrecht nach
§ 489 BGB oder das Recht zu Sondertilgungen) und werden,
falls erforderlich, gehedgt. Diese Risiken werden im täglichen
Risikobericht beobachtet und sind limitiert.
Das Währungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass sich der
Marktwert von Anlagen oder Verbindlichkeiten, die von
Wechselkursen abhängig sind, aufgrund von Wechselkurs-
änderungen negativ entwickelt. Fremdwährungsgeschäfte
der Münchener Hypothekenbank sind weitestgehend gegen
Währungsrisiken gesichert, lediglich die in den Zinszahlungen
enthaltenen Margen sind nicht abgesichert.
Das Aktienrisiko ist für die Münchener Hypothekenbank ge-
ring und resultiert fast ausschließlich aus Beteiligungen an
Unternehmen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Zu-
sätzlich ist die Bank in einem Mischfonds (als Spezialfonds
der Union Investment) investiert, in dem ebenfalls eine Bei-
mischung von Aktien möglich ist. Die Berechnung von Risiko-
kennzahlen ist dabei an die Fondsgesellschaft übertragen, die
Ergebnisse werden plausibilisiert und dann in die eigenen
Systeme übernommen.
Zur Steuerung der Marktpreisrisiken werden sämtliche Ge-
schäfte der Münchener Hypothekenbank täglich barwertig
bewertet. Die Bewertung aller Geschäfte erfolgt unter Ver-
wendung des IT-Programms Summit. Rückgrat der Zins-
risikosteuerung ist der täglich ermittelte „BPV(Base Point Va-
lue)-Vektor“, gegeben durch die barwertige Verände rung pro
Laufzeitband, die bei Änderung der Swap-Mitte-Kurven um
einen Basispunkt eintritt. Zudem werden Sen si tivitäten
bezüglich der Wechselkurse und bezüglich Drehungen der
Zinskurve sowie Änderungen der Basis-Spreads und der
Volatilitäten bestimmt. Die täglichen Sensitivitäten neben
dem BPV sind:
Wechselkurse: Alle Fremdwährungen verändern sich um
10 Prozent.
Volatilitäten: Alle Volatilitäten steigen um 1 Prozent -
punkt an.
Versteilerung / Verflachung: Es wird eine moderate Ver -
steilerung / Verflachung der Zinskurve simuliert, d. h. im
vorderen Bereich bis zu + / 10 Basispunkte, im langen
Bereich bis zu + / 20 Basispunkte, Drehung um die
5-Jahres-Stützstelle
29
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
RISIKO-, PROGNOSE- UND
CHANCENBERICHT
Marktrisiken werden in der Münchener Hypothekenbank über
die Kennzahl Value at Risk (VaR) erfasst und limitiert. Bei der
VaR-Berechnung werden sowohl lineare als auch nichtlineare
Risiken über eine historische Simulation berücksichtigt. Zu-
sätzlich wird die Auswirkung extremer Bewegungen von
Risikofaktoren hier und bei den anderen Risikoarten mithilfe
von unterschiedlichen Stressszenarien gemessen. Die täg-
lichen Stressszenarien (andere werden mit geringerer Fre-
quenz ausgeführt) sind:
Aufsichtsrechtliche Vorgaben:
»
Die Zinsstrukturkurve wird in jeder Währung separat
parallel um 200 Basispunkte nach oben und nach
unten verschoben. Das jeweils schlechtere Ergebnis
vonbeiden wird berücksichtigt und limitiert.
»
Zudem werden sechs weitere Stresstests (Parallelshift
oben/unten, Versteilerung/Verflachung, Parallelshift
imkurzen Bereich oben/unten) berechnet. Der schlech-
teste wird als Frühwarnindikator für das Limit beob-
achtet. Die Stresstests sind durch die EBA-Guideline
2018 / 02 vorgegeben.
Parallelverschiebung: Die aktuelle Zinsstrukturkurve wird
über alle Währungen gleichzeitig komplett um 50 Basis-
punkte nach oben und nach unten verschoben. Das
schlechtere Ergebnis von beiden wird berücksichtigt.
Parallelverschiebung Zins und Volatilitäten: Hier wird
ebenfalls die aktuelle Zinsstrukturkurve über alle Wäh-
rungen gleichzeitig um 50 Basispunkte nach oben ver-
schoben. Zusätzlich werden alle Volatilitäten um plus
50Basispunkte angehoben.
Historische Simulation:
»
Finanzmarktkrise 2008: Die Zinsänderungen zwischen
dem 12. September 2008 (letzter Bankarbeitstag vor
der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers)
und dem 10. Oktober 2008 werden auf das aktuelle
Niveau übertragen.
»
Brexit: Veränderung der Zinsen und Wechselkurse
im Zuge des Brexit-Referendums am 23. und
24.Juni2016.
»
Coronaszenario (Worst Case): Worst Case aus vier
Szenarien, die die Marktdatenbewegungen innerhalb
der Tage/Wochen nach Beginn der Coronapandemie
inDeutschland (5. März 2020) abbilden.
Die wichtigsten Kennzahlen können der nachfolgenden
Tabelle entnommen werden:
KENNZAHLEN MARKTPREISRISIKEN
IN MIO. €
Kennzahl
Durch-
schnitt
2023
Max.
2023
Min.
2023
BPV -0,47 -0,15 -0,80
VaR Gesamtbuch 10d/99 % -36 -27 -57
BaFin-Risiko (+/– 200 BP)/SOT -143 -92 -272
BaFin-Frühwarnindikator -144 -94 -277
Zinsen +50 BP -10 6 -22
Zinsen –50 BP -3 14 -27
Die Münchener Hypothekenbank ist zwar ein Handelsbuch-
institut, hat aber seit 2012 keine Handelsgeschäfte mehr
abgeschlossen.
Zur Steuerung der Credit-Spread-Risiken werden die akti vi-
schen Kapitalmarktgeschäfte der Münchener Hypotheken-
bank täglich barwertig bewertet und die Credit-Spread-
Risiken bestimmt. Es werden im Bewertungssystem Summit
der Credit-Spread-VaR, die Credit-Spread-Sensitivitäten und
unterschiedliche Credit-Spread-Stressszenarien berechnet.
Credit-Spread-Risiken werden in der Münchener Hypo-
thekenbank über die Kennzahl VaR erfasst und limitiert.
DieVaR-Berechnung basiert dabei auf einer historischen
Simulation.
Die aktuellen (täglichen) Credit-Spread-Stressszenarien sind:
Parallelverschiebung: Alle Credit Spreads werden um
100Basispunkte nach oben und nach unten verschoben.
Das schlechtere Ergebnis von beiden wird berücksichtigt.
Historische Simulation des Ausfalls der Investmentbank
Lehman Brothers: Das Szenario unterstellt eine unmittel-
bare Spreadänderung, die in dem Zeitraum von einem
Bankarbeitstag vor Ausfall von Lehman Brothers bis vier
Wochen danach gemessen wurde.
Flucht in Staatstitel: Das Szenario bildet eine in der
Vergangenheit deutlich sichtbare Risikoaversion in den
Märkten ab. Die Spreads riskanter Risikoklassen steigen,
während die Spreads sicherer Staatsanleihen zurück gehen.
Euro-Krise: Das Szenario bildet die Spread-Entwicklung
während der Euro-Krise im Zeitraum vom 1. Oktober 2010
bis 8. November 2011 ab. In diesem Zeitraum sind ins-
besondere die Spreads der Staatsanleihen mit schlechter
Bonität stark angestiegen.
Downgrade Deutschland: Dieses hypothetische Szenario
beruht auf der Annahme, dass die Spreads für deutsche
Staatsanleihen auf das Niveau der sogenannten PIIGS-
Staaten ansteigen. Diese Staaten waren während der
Euro-Krise besonders stark betroffen und haben immer
noch deutlich höhere Credit Spreads als Deutschland.
Damit bedeutet das Szenario einen deutlichen Anstieg der
Spreads für Deutschland. Dieser Anstieg wird ebenfalls auf
das Portfolio der deutschen Bundesländer angewendet,
das in der Münchener Hypothekenbank den größten Be-
stand ausmacht.
30
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
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RISIKO-, PROGNOSE- UND
CHANCENBERICHT
Corona-Krise: Das Szenario bildet die Entwicklung der
Credit Spreads im Zuge der „Corona-Krise“ im Zeitraum
zwischen 28. Februar und 18. März 2020 ab. In diesem
Zeitraum stiegen die Spreads in allen Assetklassen
deutlich an.
Der Credit Spread VaR des Gesamtbestandes zu einem Konfi-
denzniveau von 99,9 Prozent bei einem Jahr Haltedauer und
der Stresstest plus 100 Basispunkte kann der nachfolgenden
Tabelle entnommen werden:
CREDIT SPREAD (GESAMTBESTAND)
IN MIO. €
Kennzahl
Durch-
schnitt
2023
Max.
2023
Min.
2023
Credit Spread VaR 1Y / 99,9 % -183 -145 -232
Credit Spreads +100 BP -315 -224 -415
LIQUIDITÄTSRISIKO
Das Liquiditätsrisiko umfasst im Wesentlichen folgende Risiken:
Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt der Fälligkeit
nicht nachkommen zu können (Liquiditätsrisiko im
engeren Sinne)
bei Bedarf nicht ausreichend Liquidität zu den erwarteten
Konditionen beschaffen zu können (Refinanzierungsrisiko)
aufgrund unzulänglicher Markttiefe oder Marktstörungen
Geschäfte nicht oder nur mit Verlusten auflösen, ver-
längern oder glattstellen zu können (Marktliquiditäts-
risiko)
Die Münchener Hypothekenbank unterscheidet zwischen der
kurzfristigen Sicherung der Zahlungsfähigkeit sowie der
mittelfristigen strukturellen Liquiditätsplanung.
Kurzfristige Sicherung der Zahlungsfähigkeit
Die kurzfristige Sicherung der Zahlungsfähigkeit hat zum
Ziel, dass die Bank täglich in der Lage ist, ihren ordnungs-
gemäßen Zahlungsverpflichtungen auch in Stresssituationen
fristgerecht und im vollen Umfang zu entsprechen (Zah lungs-
bereitschaft). Die geltenden aufsichtsrechtlichen Anfor de-
rungen zur Liquiditätsreserve von Banken sind alle
umgesetzt.
Die Münchener Hypothekenbank stuft sich dabei im Sinne
der MaRisk als kapitalmarktorientiertes Institut ein und
erfüllt daher auch die Anforderungen gemäß BTR 3.2.
Die MaRisk unterscheiden zwischen fünf verschiedenen
Szenarien, die entsprechend implementiert wurden:
1) Base Case: Entspricht dem Steuerungsfall der Bank.
2) Bankstress: Die Reputation des Instituts verschlechtert
sich, beispielsweise durch hohe Verluste in der Bilanz.
3) Marktstress: Kurzzeitiges Event, das einen Teil des Finanz-
markts betrifft. Beispiele hierfür sind der Terroranschlag
vom 11. September 2001 oder die Finanzmarkt- / Staats-
schuldenkrise.
4) Kombinierter Stress: Gleichzeitiges Eintreten von Bank-
und Marktstress.
5) Kombinierter Stress ohne Gegenmaßnahmen: Dabei wird
unterstellt, dass überhaupt keine Liquiditätsbeschaffung
mehr möglich ist.
Die Liquiditätsanforderungen aus den Szenarien 1 bis 4
müssen nach MaRisk mindestens 30 Tage eingehalten
werden, Szenario5 stellt für interne Steuerungszwecke
denWorst Case dar.
Je nach Szenario wurden unterschiedliche Modellannahmen
für alle wichtigen Cashflows hergeleitet, zum Beispiel für
dieInanspruchnahme von Liquiditätslinien, die Inanspruch-
nahme der bereits getätigten Darlehenszusagen oder die
Entwicklung von Collaterals. Darüber hinaus wurden alle
Wertpapiere in unterschiedliche Liquiditätsklassen eingeteilt
und daraus wurde abgeleitet, welches Volumen im jeweiligen
Sze nario in welchem Zeitraum verkauft oder in ein Wert-
papierpensionsgeschäft eingeliefert werden kann, um zusätz-
liche Liquidität zu generieren. Gesetzliche Restriktionen wie
die 180-Tage-Regelung aus dem Pfandbriefgesetz werden
dabei stets eingehalten. Das Ergebnis ist eine taggenaue Dar-
stellung der verfügbaren Liquidität auf einen Horizont von
drei Jahren in den drei Währungen Euro, US-Dollar und
Schweizer Franken. Positionen in anderen Währungen sind
vernachlässigbar. In den Stressszenarien erfolgt die Limitie-
rung über unterschiedliche Horizonte als Frühwarn-
indikatoren je Szenario.
Darüber hinaus wird mindestens wöchentlich die Liquidity
Coverage Ratio (LCR) inklusive eines Forecasts gemäß CRDIV
über alle Währungen gerechnet.
Mittelfristige strukturelle Liquiditätsplanung
Die strukturelle Liquiditätsplanung dient dazu, die mittel-
fristige Liquidität sicherzustellen. Die gesetzliche Basis dafür
bilden zum einem die MaRisk BTR 3 und zum anderen die
CRD IV zur Net Stable Funding Ratio (NSFR).
Die mittelfristige Liquiditätssteuerung gemäß MaRisk ba-
siertauf der kurzfristigen Liquiditätssteuerung gemäß
MaRisk, das heißt, beide verwenden dieselben Szenarien
undModellierungs annahmen. Wegen des längeren Be-
obachtungszeitraums werden aber weitere Modellierungen
berücksichtigt, die bei der kurzfristigen Liquiditätssteuerung
nicht ausschlaggebend sind. Das sind beispielsweise die
Neugeschäftsplanung oder laufende Kosten wie Gehälter
undSteuern.
31
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
RISIKO-, PROGNOSE- UND
CHANCENBERICHT
Die mittelfristige Liquiditätsplanung hat die nachfolgenden
Liquiditätskennzahlen im Zeitablauf als Ergebniskompo nenten:
kumulierter gesamter Cashflow-Bedarf
verfügbares ungedecktes und gedecktes Fundingpotenzial
inklusive geplanten Neugeschäfts und Prolongationen
nach den Überdeckungsanforderungen der Ratingagentur
Moody’s
weitere Detaildaten für Planungs- und Steuerungs-
aktivitäten
Die Limitierung der Liquiditätsrisiken erfolgt über die struk-
turelle Liquiditätsvorschau und die Stressszenarien anhand
der verfügbaren Liquidität innerhalb eines Jahres.
Darüber hinaus wird monatlich die NSFR gemäß CRDIV über
alle Währungen gerechnet. Dabei werden ebenfalls Forecasts
erstellt, um eine Steuerung zu ermöglichen.
Um das Refinanzierungsrisiko zu reduzieren, ist die Münchener
Hypothekenbank bestrebt, Darlehen möglichst fristenkon-
gruent zu refinanzieren. Die Bank überprüft laufend, ob die
für sie relevanten Refinanzierungsquellen (vor allem auch in
derGenossenschaftlichen FinanzGruppe) weiterhin verfügbar
sind. Zur Beschränkung des Marktliquiditätsrisikos werden
imGeschäft mit Staaten und Banken überwiegend EZB-
fähige Titel erworben, die jederzeit für Offenmarktgeschäfte
verwendet werden können.
Zur Diversifizierung der Refinanzierung hat die Bank ein
überschaubares Einlagengeschäft aufgebaut, inzwischen
können zusätzlich zu Genossenschaftsbanken auch Einlagen
über Weltsparen oder die Deutsche Bank eingeworben
werden. Zum Jahresende 2023 betrug das Bestandsvolumen
449Mio. Euro.
Die Kennzahlen LCR und NSFR können nachfolgender Tabelle
entnommen werden:
KENNZAHLEN LCR UND NSFR
IN MIO. €
Kennzahl
Durch-
schnitt
2023
Min.
2023
LCR 369 % 161 %
NSFR 110 % 109 %
BETEILIGUNGSRISIKO
Dies sind mögliche Verluste, die durch einen Kursverfall der
Beteiligungen unter Buchwert auftreten können. Dies be -
trifft Beteiligungen, die die Münchener Hypothekenbank
aus strategischen Gründen langfristig an Unternehmen der
Genossenschaftlichen FinanzGruppe hält, sowie in geringem
Umfang Positionen innerhalb ihres Spezial-Mischfonds.
OPERATIONELLE RISIKEN
Operationelle Risiken sind mögliche Verluste, die durch
menschliches Fehlverhalten, Prozess- oder Projektmanage-
mentschwächen, technisches Versagen oder durch negative
externe Einflüsse hervorgerufen werden. Dem menschlichen
Fehlverhalten werden auch gesetzeswidrige Handlungen,
unangemessene Verkaufspraktiken, unautorisierte Hand-
lungen, Transaktionsfehler sowie Informations- und Kommu-
nikationsrisiken zugerechnet.
Wir minimieren unsere Operationellen Risiken durch Qualifi ka-
tion der Mitarbeiter, transparente Prozesse, Automati sierung
von Standardabläufen, schriftlich fixierte Arbeitsanwei sungen,
Funktionstests der IT-Systeme, Notfallpläne und Präventiv-
maßnahmen. Versicherbare Risiken sind in banküblichem
Umfang durch Versicherungsverträge abgedeckt.
Für alle von der Münchener Hypothekenbank ausgelagerten
Dienstleistungen, die im Zusammenhang mit Bankgeschäften,
Finanzdienstleistungen oder sonstigen institutstypischen
Dienstleistungen stehen, wurde im Rahmen einer Risiko-
analyse die Wesentlichkeit untersucht. Alle Auslagerungen
werden entsprechend den Vorgaben der EZB überwacht und
sind in den Risikomanagementprozess eingebunden.
MIGRATIONSRISIKEN
Migrationsrisiken beschreiben das Risiko einer Rating-Herab-
stufung von Darlehensnehmern, wodurch die barwertigen
Reserven der Münchener Hypothekenbank reduziert werden.
Die im Abschnitt „Adressenausfallrisiko“ genannten Maß-
nahmen und Regelungen begrenzen analog die Migrations-
risiken.
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Münchener Hypothekenbank
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RISIKO-, PROGNOSE- UND
CHANCENBERICHT
IMMOBILIENRISIKEN
Immobilienrisiken beschreiben das Risiko des Wertverlusts
derImmobilien, die die Münchener Hypothekenbank selbst
im Bestand hat. Immobilienrisiken bewegen sich in einer für
die Bank vernachlässigbaren Größenordnung.
MODELLRISIKEN
Modellrisiken beschreiben das Risiko, dass die in den Ab-
schnitten zuvor genannten Risiken wegen vereinfachender
Annahmen/Verfahren, fehlerhafter Eingangsdaten oder nicht
ausreichend valider Parameter zu niedrig angesetzt werden.
Die Münchener Hypothekenbank steuert und begrenzt diese
Risiken durch das Vier-Augen-Prinzip, unabhängige Validie-
rung, konservative Annahmen und Sicherheitspuffer, die je
nach Risikoart adäquat angewendet werden.
RISIKOTRAGFÄHIGKEIT
Die Fachkonzepte und Modelle zur Berechnung der Risiko-
tragfähigkeit, der sogenannte ICAAP, werden entsprechend
den aufsichtsrechtlichen Erfordernissen laufend weiter-
entwickelt. Die Münchener Hypothekenbank berechnet die
Risikotragfähigkeit gemäß den Anforderungen der EZB
sowohl in der sogenannten Normativen als auch in der
Ökonomischen Perspektive.
Zum Abzug gebracht werden in der Ökonomischen Perspek-
tive Marktrisiken, Kreditausfallrisiken, Operationelle Risiken,
Spreadrisiken, Migrationsrisiken, Refinanzierungsrisiken,
Beteiligungsrisiken, Immobilienrisiken sowie Modellrisiken,
indenen auch weitere nicht explizit aufgeführte Risiken
subsumiert werden. Die Anrechnung der Risiken auf das
Risikodeckungspotenzial erfolgt konservativ ohne Berück-
sichtigung von Diversifikationseffekten zwischen den Risiko-
arten.
Im Jahr 2023 sind in der Ökonomischen Perspektive Kredit-
ausfallrisiken und Spreadrisiken angestiegen. Die Ursachen
für Kreditausfallrisiken sind im Abschnitt „Adressenausfall-
risiko“ genannt. Hintergrund der Spreadrisiken ist der ge-
stiegene Bestand an langlaufenden Bonds von Bundes-
ländern, die zu günstigen Konditionen erworben werden
konnten. Kein Limit für eine spezifische Risikoart wurde 2023
in irgendeinem Szenario oder Stresstest überschritten. Die
Risikotragfähigkeit war im Berichtsjahr in der Ökonomischen
Perspektive somit stets gegeben.
In der Normativen Perspektive wird über einen mehrjährigen
Planungshorizont geprüft, dass die Bank sowohl im Rahmen
der Basisplanung als auch in adversen Szenarien kontinuier-
lich alle quantitativen regulatorischen und aufsichtlichen
Kapitalanforderungen erfüllt.
Die Risikotragfähigkeit war im Berichtsjahr in der Normativen
Perspektive stets gegeben. Die Auslastung der Limite pro
Risikoart per 31. Dezember 2023 kann der folgenden Tabelle
entnommen werden:
AUSLASTUNG LIMITE ZUM 31. DEZEMBER 2023
IN MIO. €
Risikoart Limit
Basis-
szenario Makrostress
Marktrisiken
531 194,8 131,3
l
Kreditrisiken
400 288,7 382,7
Operationelle Risiken
80 63,0 63,0
l
Spreadrisiken
275 228,9 101,6
l
Migrationsrisiken
150 107,4 133,3
l
Beteiligungsrisiken
30 25,6 25,6
l
Immobilienrisiken
8 2,2 2,2
l
Refinanzierungsrisiken
15 4,0 4,4
l
Modellrisiken und
sonstige Risiken
50 45,4 45,4
l
Im Zielbereich
Annäherung an Limit
VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN
ZUR ABSICHERUNG
Zur weiteren Risikominimierung und Absicherung unserer
Geschäfte setzen wir Hedge-Geschäfte in Form von Zins-
und Währungsderivaten ein. Kreditderivate werden nicht
genutzt. Auf der Ebene größerer einzelner Geschäfte greifen
wir auf Asset-Swaps als Mikrohedges zurück. Strukturierte
Grundgeschäfte, wie zum Beispiel kündbare Wertpapiere,
werden entsprechend mit strukturierten Swaps abgesichert.
Für die Wechselkurssicherung von Fremdwährungsengage-
ments wird primär ein währungskongruentes Funding an-
gestrebt, für den Rest werden (Zins-)Währungs-Swaps
eingesetzt. Auf Portfolioebene bedienen wir uns vornehm-
lich an Zinsswaps und Swaptions als Sicherungsinstrumente.
AlsHedges für eingebettete gesetzliche Kündigungsrechte
oder Zinsbegrenzungsvereinbarungen kommen neben linea-
ren Instrumenten auch Bermuda-Optionen auf Zinsswaps
(Swaptions) zum Einsatz.
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Münchener Hypothekenbank
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1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
RISIKO-, PROGNOSE- UND
CHANCENBERICHT
RECHNUNGSLEGUNGSBEZOGENE INTERNE
KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENT-
VERFAHREN
Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist
inOrganisationsrichtlinien, Ablaufbeschreibungen, Bilan zie-
rungs handbüchern und Arbeitsanweisungen dokumentiert.
Es umfasst organisatorische Sicherungsmaßnahmen sowie
laufende automatische Maßnahmen und Kontrollen, die in
die Arbeitsabläufe integriert sind. Dies sind insbesondere
Funktionstrennung, Vier-Augen-Prinzip, Zugriffsbeschrän-
kungen, Zahlungsrichtlinien, Neuprodukt- und Neustruktur-
prozess sowie Saldenbestätigungen. Prozessunabhängige
Prüfungen werden vor allem von der Internen Revision
durchgeführt.
Die im Risikobericht beschriebenen Risikomanagement-
methoden liefern laufend qualitative und quantitative Aus-
sagen zur wirtschaftlichen Situation der Münchener Hypo-
thekenbank, wie zum Beispiel zur Performanceentwicklung.
Indiese Bewertung fließen Aspekte aller Risikoarten ein.
In der Münchener Hypothekenbank gibt es einen engen Ab-
stimmungsprozess zwischen der Risikocontrolling- und der
Rechnungslegungseinheit.
Die Ergebnisse aus dem Risikomanagementsystem bilden
dieGrundlagen für Mehrjahresplanungsrechnungen, Hoch-
rechnungen zum Jahresende und Abstimmungsroutinen der
realisierten Rechnungslegungskennzahlen im Rechnungs-
legungsprozess der Bank.
Ausblick– Chancen und Risiken
KONJUNKTUR UND FINANZMÄRKTE
Für das Jahr 2024 wird prognostiziert, dass sich das Wachs-
tum der Weltwirtschaft langsam stabilisiert und sich die In-
flation abschwächt. Die Kriege in der Ukraine und im Nahen
Osten, Handelskonflikte, geopolitische Spannungen und die
weitere konjunkturelle Entwicklung Chinas trüben jedoch den
Ausblick. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet
für 2024 mit 3,1 Prozent ein Wachstum des globalen Brutto-
inlandsprodukts auf dem Niveau des Jahres 2023. Ein wesent-
licher Grund für die weiterhin eher verhaltenen Aussichten
ist das hohe Zinsniveau, das die Wirtschaftsaktivität weiter
ausbremst. Es wird erwartet, dass sich die schwache Konjunk-
tur zunehmend auf die globalen Arbeitsmärkte auswirken
wird, was einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote zur
Folge hätte. Neue Unsicherheiten könnten durch die 2024
stattfindenden Wahlen in Taiwan und in den USA entstehen.
Beide Wahlen bieten Konfliktpotenzial, die Er gebnisse könn-
ten die Beziehungen der jeweiligen Länder zu China ver-
schärfen und sich negativ auf die Weltwirtschaft auswirken.
Im Euroraum sind die wirtschaftlichen Aussichten ebenfalls
von Unsicherheit begleitet. Vor dem Hintergrund strengerer
Finanzierungsbedingungen und eines geringen Exportwachs-
tums wird das Wirtschaftswachstum zu Jahresbeginn 2024
schwach bleiben. Der IWF prognostiziert für das Gesamtjahr
2024 ein Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent. Die Konjunk-
turexperten erwarten, dass das Wirtschaftswachstum im
Laufe des Jahres anziehen sollte, da die Realeinkommen stei-
gen werden und das Exportwachstum dank einer Belebung
der Auslandsnachfrage aufholt. Der Arbeitsmarkt dürfte sich
trotz einer leichten Abkühlung robust entwickeln, kurzfristig
ist jedoch mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosenquote
zu rechnen. Bei der Inflation im Euroraum wird erwartet, dass
diese zu Jahresbeginn 2024 zunächst hoch bleibt, ehe sie ab-
nimmt, da in vielen Euroländern zum Jah resende 2023 preis-
dämpfende Maßnahmen entfielen. Im Jahresdurchschnitt
2024 erwartet die EZB eine Teuerung von2,7Prozent.
Für Deutschland wird vorhergesagt, dass sich die konjunk tu-
relle Schwäche fortsetzt. Die geopolitischen Konflikte bremsen
weiterhin die wirtschaftlichen Aktivitäten und die hohen
Zinsen lassen die Zahl der Privat- und Unternehmensinsol-
venzen steigen. Dennoch besteht die Chance, dass sich die
Wirtschaftslage im Laufe des Jahres verbessert. Der IWF prog-
nostiziert ein Wachstum von 0,9 Prozent. Die Inflation wird
auch 2024 relativ hoch sein. Nach dem Anstieg der Verbrau-
cherpreise im Dezember 2023 ist zu Jahresbeginn 2024 vor-
erst keine Entspannung zu erwarten. Vor allem der Wegfall
der Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie und der An-
stieg des CO
2
-Preises spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Im weiteren Jahresverlauf erwartet die Deutsche Bundesbank
jedoch einen Rückgang der Inflation auf 2,7 Prozent. Der
Arbeitsmarkt sollte sich robust entwickeln, auch wenn kurz-
fristig ein leichter Anstieg bei der Arbeitslosenquote zu er-
warten ist.
Die rückläufige Inflation und die verhaltene Wirtschafts-
entwick lung dürften die Notenbanken zu einer Korrektur der
restriktiven Geldpolitik veranlassen. Zum Jahresende setzte
am Rentenmarkt bereits ein deutlicher Zinsrückgang für
längere Laufzeiten ein. Die hohen Emissionsvolumen der
Staaten und eventuell weniger stark sinkende Inflationsraten
könnten jedoch wiederum für leicht steigende Zinsen im
längeren Laufzeitbereich sorgen.
Die US-amerikanische Notenbank wird im Jahr 2024 voraus-
sichtlich Zinssenkungen in einer Spannbreite von 100 bis 150
Basispunkten vornehmen und die aktuellen Fed-Sätze von
5,25 Prozent bis 5,5 Prozent auf ein Niveau von 3,75 Prozent
34
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss 4 Anhang 5 Weitere Informationen2 Lagebericht
RISIKO-, PROGNOSE- UND
CHANCENBERICHT
bis 4,50 Prozent senken. Auch die EZB dürfte bei nachlassen-
der Inflation ihre restriktive Geldpolitik lockern und den Haupt-
refinanzierungssatz von 4,50 Prozent aktuell auf 3,00 Prozent
bis 3,50 Prozent absenken.
Die EZB reduziert zudem weiter den Liquiditätsüberschuss am
Geldmarkt und stellt die Wiederanlage fälliger Wertpapiere
aus ihrem PEPP-Programm bis Jahresende 2024 ein. Inwie weit
die EZB den Banken eine höhere Mindestreservehaltung auf-
erlegt und zusätzlich Liquidität entzieht, ist offen.
Für den Devisenmarkt wird eine leicht positive Entwicklung
des Euro zum US-Dollar prognostiziert, da die Fed schnellere
Zinssenkungen vornehmen wird und die EZB vermutlich
etwas abwartender agiert. Für das britische Pfund und den
Schweizer Franken rechnen wir mit geringen Kursschwan-
kungen und eher gleichbleibenden Kursen.
Die Refinanzierungsspreads für Banken haben sich zum Jahres-
anfang nochmals erhöht. Im weiteren Jahresverlauf rechnen
wir damit, dass sie sich stabilisieren oder auch leicht sinken.
Da der Refinanzierungsbedarf der Banken 2024 nicht wesent-
lich unter dem des Berichtsjahres liegt, wird ein Emissions-
volumen von Euro-Benchmark-Covered-Bonds in Höhe von
rund 170 Mrd. Euro erwartet, mit mehr Emissionen längerer
Laufzeiten, da der Fokus in den vorangegangenen Jahren eher
auf kürzeren Laufzeiten lag. Dämpfend auf das Emissions-
geschehen könnte ein weiterhin schwaches Neugeschäft in
der Immobilienfinanzierung wirken.
IMMOBILIEN- UND IMMOBILIEN-
FINANZIERUNGSMÄRKTE
Zu Beginn des Jahres 2024 haben sich die Rahmenbedingungen
des Berichtsjahres zwar nicht grundlegend verändert, dennoch
werden von den Experten positive Impulse für die Immobilien-
märkte erwartet. Bei weiterhin hohen konjunkturellen und
geopolitischen Unsicherheiten ruht die Hoffnung der Markt-
teilnehmer auf einer Stabilisierung und im Laufe des zweiten
Halbjahres auf ersten Senkungen des Zinsniveaus. Unter
dieser Voraussetzung dürften sich die Marktaktivitäten
frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2024 beleben, was
miteiner langsamen Stabilisierung der Preisentwicklung
einhergehen könnte.
Ein rückläufiger Wohnbau bei steigenden Einwohnerzahlen
führt in unseren Märkten Deutschland, Schweiz und Öster-
reich zu einer weiteren Verschärfung auf den Mietwohnungs-
märkten. Angesichts der niedrigen Eigentumsquoten– im
europäischen Vergleich bilden die drei Länder die Schluss-
lichter– stellt der Mietwohnungsmarkt die wichtigste Säule
bei der Wohnraumversorgung dar. Die anhaltende Zurück-
haltung beim Erwerb von Wohneigentum aufgrund der Ver-
schlechterung der Erschwinglichkeit von Wohneigentum
verknappt das Angebot an Mietwohnungen weiter, was den
Anstieg der Wohnungsmieten verstärken dürfte. Zugleich ist
vor dem Hintergrund der erwarteten Zinsstabilisierung nur
noch mit einem moderaten Anstieg der Renditen zu rechnen,
sodass es im Jahresverlauf nicht zu weiter sinkenden Kauf-
preisen von Wohnimmobilien kommen dürfte. Darüber hin-
aus dürften sich Investoren abwartend verhalten, aufgrund
der in einzelnen Ländern diskutierten weiteren Regulierung
des Mietwohnungsmarkts und der zukünftigen energetischen
Anforderungen an die Wohnungsbestände.
Verhalten sind auch die Perspektiven für die gewerblichen
Immobilienmärkte und ihre Anlageklasse. Das gilt allen voran
für den Büroimmobilienmarkt, da die Büroflächennachfrage
in enger Wechselbeziehung zur wirtschaftlichen Entwicklung
steht. Ein spürbarer Anstieg der Büroflächennachfrage ist
deshalb im ersten Halbjahr 2024 nicht zu erwarten, zumal
der Flächenbedarf der Unternehmen im Hinblick auf hybrides
Arbeiten noch nicht endgültig geklärt sein wird. Auf der An-
gebotsseite wird mit einem Anstieg des Fertigstellungsvolu-
mens gerechnet, sodass auch der Leerstand weiter ansteigen
dürfte. Der Druck auf die Mieten wird sich damit abseits der
sehr guten Bürolagen weiter erhöhen. Der Büroimmobilien-
markt in den USA wird vor dem Hintergrund der leichten
Konjunkturabschwächung in der ersten Jahreshälfte 2024
und der zunehmenden Normalisierung hybrider Arbeits-
verhältnisse weiterhin durch eine verhaltene Nachfrage und
einen steigenden Leerstand gekennzeichnet sein.
Des Weiteren bleibt die Situation für den stationären Einzel-
handel schwierig, was sich in einem zurückhaltenden Agieren
bei Investoren widerspiegeln wird. Die privaten Haushalte
erwarten vor dem Hintergrund der schwachen Konjunktur
und der haushaltspolitischen Entwicklungen einen Rückgang
ihres frei verfügbaren Einkommens. Das dürfte zu einer Kauf-
zurückhaltung führen. Die Umsatzsituation der Einzelhändler
wird sich somit 2024 nicht entscheidend verbessern, was
beigleichbleibend hohen Kosten weitere Insolvenzen und
Flächenoptimierungen nach sich ziehen dürfte.
Damit dürften die Preisfindungsprozesse von Investoren und
Käufern bei Büro- und Einzelhandelsimmobilien auch im Jahr
2024 noch nicht abgeschlossen sein und das Transaktions-
geschehen beeinflussen. Demgegenüber ist bei Logistikimmo-
bilien ein Ende der Renditeanpassungen ab zusehen. Da gleich-
zeitig das knappe Flächenangebot zu weiter steigenden Mieten
führen wird, dürften Logistikimmobilien vorerst die bevor-
zugte gewerbliche Anlageklasse bleiben.
GESCHÄFTSENTWICKLUNG DER
MÜNCHENERHYPOTHEKENBANK
Bei unseren Neugeschäftszielen gehen wir von einer lang-
samen Erholung der Nachfrage nach der Finanzierung von
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CHANCENBERICHT
Wohn- und Gewerbeimmobilien aus, da sich das Marktumfeld–
wie beschrieben– im Jahr 2024 noch nicht maßgeblich ver-
bessern wird. Wir planen daher mit einem Neugeschäft in
Höhe von 3,5 Mrd. Euro. Der Bestand der aus gereichten Im-
mobilienfinanzierungen wird sich aufgrund des gegenüber
dem Durchschnitt der letzten Jahre geringeren Neugeschäfts
auf rund 46 Mrd. Euro reduzieren.
Das geplante Neugeschäft kann unter der Voraussetzung
erzielt werden, dass sich in unserem Kernmarkt Deutschland
das Bruttoinlandsprodukt nicht verschlechtert. Wir gehen in
dieser Planung von einem Nullwachstum bei gleichbleibendem
Zinsniveau aus. Bei einer Verschlechterung des Bruttoinlands-
produkts in einer Größenordnung von minus 1 Prozent bis
minus 3 Prozent gehen wir in unseren Planungsszenarien
voneinem Neugeschäft aus, das nur 70 bis 90 Prozent der
Planung beträgt. Gleiches gilt für ein weiteres Ansteigen der
Zinsen. Sollte demgegenüber das Zinsniveau um 1 Prozent-
punkt sinken, hätte das mit Sicherheit positive Auswirkungen
auf die Vermittlungsneigung der Genossenschaftsbanken
undfreien Finanzierungsvermittler, was zu einem Wachstum
des Neugeschäfts um 10 bis 15 Prozent führen würde. Bei
dergewerblichen Immobilienfinanzierung konzentrieren sich
dieNeugeschäftsplanungen auf die Bestandsfinanzierungen.
Auch dort sorgt das Zinsniveau für anspruchsvollere Finan-
zierungsstrukturen mit tendenziell höheren Eigenkapital-
undCashflow-Erfordernissen. Diese Strukturen wurden im
Jahr 2023 schon angewendet.
Bei der privaten Wohnimmobilienfinanzierung in Deutsch-
land– Genossenschaftsbanken und freie Finanzierungs-
vermittler– planen wir mit einen Neugeschäftsvolumen
vonrund 1,5 Mrd. Euro. Grundlage unserer Planzahlen ist
zum einen, dass mit einer Stabilisierung der Märkte auch
dieVermittlungsneigung unserer Partner wieder moderat
zunehmen wird. Zum anderen wollen wir mit gezielten
Aktionen, darunter auch in Marktnischen, sowie dem Ausbau
der Produktpalette in den Segmenten Modernisierung und
ältere Darlehensnehmer unser Marktpotenzial ausbauen.
Zudem wollen wir unsere Position im Plattformgeschäft
stärken und die digitalen Prozesse vor und nach der Dar-
lehenszusage weiterentwickeln.
Im Vermittlungsgeschäft mit unseren Kooperationspartnern
in der Schweiz und Österreich planen wir ein Volumen von
0,2 Mrd. Euro. Insbesondere in der Schweiz wollen wir durch
gemeinsame Vertriebsaktionen die Marktposition stärken und
die Produktpalette auf längere Zinsbindungen und Forward-
zeiträume erweitern.
Bei der gewerblichen Immobilienfinanzierung gehen wir von
einem moderaten Wachstum des Neugeschäfts auf 1,8 Mrd. Euro
aus, da sich die Marktdynamik voraussichtlich 2024 nur leicht
verbessern wird. Dabei liegt der Fokus auf dem Inlandsge schäft,
jedoch soll auch das Auslandsgeschäft in Westeuropa auf
niedrigerem Niveau wachsen, bei angepasster risikoaverserer
Strategie.
Diese Einschätzung bleibt abhängig von der Entwicklung
desTransaktionsmarktes. Wir gehen weiterhin davon aus,
dass zunächst die Bestände der Investoren im Mittelpunkt
der Finanzierungsumsätze stehen werden und erst frühestens
im zweiten Halbjahr 2024 auf dem Transaktionsmarkt poten-
zielle Ankaufsfinanzierungen auftreten werden. Dies wird
insbesondere von einer Stabilisierung der Preise in allen As-
setklassen abhängen. Dass sich dieser Prozess teilweise bis
insJahr 2025 hinziehen könnte, ist nicht ausgeschlossen.
Bei den liquiden Investments und öffentlichen Kunden
werden wir in einem günstigen Marktumfeld wie bereits
imBerichtsjahr Opportunitäten zur Steigerung der Erträge
wahrnehmen. Für 2024 planen wir unter diesen Voraus-
setzungen mit Neuinvestitionen in Höhe von 0,8 Mrd. Euro
bis 1,2 Mrd. Euro.
Wir beurteilen unsere Finanzlage auch für das Jahr 2024
weiterhin als ausreichend, um unseren Zahlungsverpflich-
tungen nachzukommen sowie die bankaufsichtsrechtlichen
Vorgaben einzuhalten.
Unser Liquiditätsbedarf am Geld- und Kapitalmarkt wird sich
im Jahr 2024 insgesamt bei rund 7 Mrd. Euro bis 8 Mrd. Euro
bewegen. Davon werden voraussichtlich 5 Mrd. Euro bis
6Mrd. Euro im Kapitalmarkt und das verbleibende Volumen
im Geldmarkt und über Einlagen eingeworben. Hypotheken-
pfandbriefe bleiben unsere wichtigste Refinanzierungsquelle.
Im Jahr 2024 arbeiten wir weiter an der Umsetzung unserer
Nachhaltigkeitsstrategie und den darin enthaltenen Hand-
lungsfeldern (nachhaltiges Geschäftsmodell, Verant wortungs-
volle Unternehmensführung, Risikomanagement, Mitarbei-
tende, Kunden & Partner, Klimawandel & CO
2
-Emissionen)
sowie diverser regulatorischer Anforderungen, darunter ins-
besondere auch an der Umsetzung der CSRD.
Für das Jahr 2024 erwarten wir einen Zinsüberschuss von
485 Mio. Euro unter der Annahme, dass das Zinsniveau in
etwa gleichbleibt. Insbesondere durch die Veränderung des
Zinsniveaus kann es zu Veränderungen dieses Planwerts
kommen. Allerdings sind Auswirkungen durch mögliche
Veränderungen des Zinsniveaus im Jahr 2024 nur marginal.
Ein Zinsanstieg würde zu einem leichten Rückgang des Zins-
ergebnisses führen. Umgekehrt verhält es sich bei sinkenden
Zinsen.
In der Planung prognostizieren wir einen Saldo der Pro visions-
erträge und Provisionsaufwendungen, der bei minus 74 Mio. Euro
liegt. Die Veränderung dieser Position hängt linear von der
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Geschäftsentwicklung bei der privaten Wohnimmobilien-
finanzierung ab. Bei einer Steigerung dieses Geschäfts um
10Prozent erhöht sich der negative Saldo derProvisionen eben-
falls um rund 10 Prozent. Bei einem geringeren Neugeschäft
reduziert sich der Provisionsauf wand dementsprechend.
Die Verwaltungsaufwendungen werden gegenüber dem
Vorjahr voraussichtlich auf rund148 Mio. Euro sinken. Dieser
Rückgang wird induziert durch die Reduktion des Beitrags
zur europäischen Bankenabgabe von 25,6 Mio. Euro im Jahr
2023 auf unter 3 Mio. Euro im Jahr 2024.
Der Personalaufwand wird mit rund 72 Mio. Euro geplant,
das entspricht einem Anstieg von 4 Prozent gegenüber dem
Jahr 2023. Der Personalbestand wird dabei ungefähr auf
Vorjahresniveau geplant.
Der Rückgang bei den anderen Verwaltungsaufwendungen
auf 72 Mio. Euro resultiert, wie bereits erwähnt, im Wesent-
lichen aus der reduzierten Bankenabgabe ab dem Jahr 2024.
Bei der Risikovorsorge erwarten wir einen Rückgang gegen-
über 2023 und planen mit bis zu 85 Mio. Euro. Dabei gehen
wir von einer weiterhin ungünstigen Konjunktursituation in
Europa sowie einem insbesondere in den USA schwierigen
Immobilienmarkt aus.
Für das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge (Ergebnis der
normalen Geschäftstätigkeit) planen wir mit 179 Mio. Euro
und damit mit einem Wert leicht über dem Niveau des Jahres
2023. Aus unserer Sicht beurteilen wir die Ertragslage als
ausreichend, um eine angemessene Eigenkapitalrentabilität
sowie eine ausreichende Rücklagendotierung sicherzustellen.
Für das Jahr 2024 sind keine wesentlichen Kapitalmaßnahmen
geplant. Die Gesamtkapitalquote planen wir bei rund 21 Pro-
zent und beurteilen die Gesamtkapitalquote damit als aus-
reichend.
Wir sind zuversichtlich, dass wir in dem aktuellen Markt-
umfeld unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2024 erreichen
werden, und rechnen mit einem Jahresüberschuss auf dem
Vorjahresniveau.
Bei unseren Leistungsindikatoren gehen wir in der Planung
von den nachfolgenden Werten für 2024 aus:
Gesamtneugeschäft Immobilienfinanzierungen:
3,5 Mrd. Euro
Betriebsergebnis nach Risikovorsorge (Ergebnis der
normalen Geschäftstätigkeit): 179 Mio. Euro
Verwaltungsaufwand: 148 Mio. Euro
Cost-Income-Ratio (CIR): unter 40 Prozent
Return on Equity (RoE) vor Steuern: rund 10 Prozent
Anteil nachhaltiger Darlehen am Neugeschäft im
Mengengeschäft der privaten Wohnimmobilien-
finanzierung: 10 Prozent
Anteil grüner Finanzierungen im gewerblichen Immo bilien-
finanzierungsbestand: 30 Prozent
Da die Münchener Hypothekenbank auf die Vergabe von
langlaufenden Darlehen spezialisiert ist, wirken sich Ver-
änderungen im Umfeld nicht unmittelbar auf den Zinsüber-
schuss des Jahres 2024 aus. Eine Veränderung im Zinsniveau
bietet Chancen und Risiken für die Bank. Ein weiterer Zins-
anstieg würde aller Voraussicht nach zu einem Neugeschäft
unter der Planung führen. Ein Zinsrückgang hätte einen
gegenläufigen Effekt. Veränderungen in den Neugeschäfts-
zahlen würden im Jahr 2024 nur einen geringen Effekt auf
den Zinsüberschuss haben. Veränderungen im Mengen-
geschäft beeinflussen dagegen das Provisionsergebnis. Ein
über der Planung liegendes Neugeschäft in diesem Bereich
würde linear zu einem Anstieg des negativen Provisions-
ergebnisses führen. Umgekehrt verhält es sich bei einer Plan-
abweichung nach unten. Die prozentuale Veränderung im
Neugeschäft kann linear auf die prozentuale Veränderung
des Provisionsergebnisses übernommen werden. Bei der der-
zeitigen Situation auf den Immobilienmärkten erwarten wir
eine auf den Planwerten liegende Risikovorsorge. Verbessert
sich die Situation, wird es zu positiven Effekten für die
Risikovorsorge kommen. Bei einer weiteren Verschlechterung
der Marktverfassung kann es zu einer Erhöhung der Risiko-
vorsorge kommen.
Insgesamt beurteilt die Bank die dargestellten Risiken auf
Basis der internen Steuerung als tragbar.
VORBEHALT ZU ZUKUNFTSAUSSAGEN
Der Lagebericht enthält die Zukunft betreffende Erwartungen
und Prognosen. Diese zukunftsgerichteten Aussagen, ins-
besondere zur Geschäfts- und Ertragsentwicklung der
Münchener Hypothekenbank, beruhen auf Planannahmen
und Schätzungen und unterliegen Risiken und Unsicher-
heiten. Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die auf unser Ge-
schäft einwirken und zu großen Teilen außerhalb unseres
Einflussbereichs liegen. Dazu gehören vor allem die kon-
junkturelle Entwicklung, die Verfassung und weitere Ent-
wicklung der Finanz- und Kapitalmärkte im Allgemeinen und
unsere Refinanzierungsbedingungen im Besonderen sowie
unerwartete Ausfälle bei unseren Schuldnern. Die tatsäch-
lichen Ergebnisse und Entwicklungen können also von unse-
ren heute getroffenen Annahmen abweichen. Sie haben
daher nur zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Berichts
Gültigkeit.
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RISIKO-, PROGNOSE- UND
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1 Vorwort 2 Lagebericht 4 Anhang 5 Weitere Informationen3 Jahresabschluss
39 BILANZ
43 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
45 EIGENKAPITALSPIEGEL UND
KAPITALFLUSSRECHNUNG
JAHRES-
ABSCHLUSS
BILANZ
zum 31. Dezember 2023
AKTIVSEITE
IN €
31.12.2023
T€
31.12.2022
1
T€
31.12.2022
2
1. Barreserve
a) Kassenbestand 0,00 0 1
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 51.309.218,06 39.245 122.781
darunter: bei der Deutschen Bundesbank € 51.309.218,06
51.309.218,06 39.245 122.782
2. Forderungen an Kreditinstitute
a) Hypothekendarlehen 13.887.994,20 171 171
b) Kommunalkredite 25.220.359,03 25.109 25.110
c) andere Forderungen 1.212.560.643,53 1.502.674 1.511.182
darunter: täglich fällig € 644.066.247,73
1.251.668.996,76 1.527.954 1.536.463
3. Forderungen an Kunden
a) Hypothekendarlehen 46.231.703.516,31 44.187.378 45.788.704
b) Kommunalkredite 1.191.675.605,60 1.199.492 1.200.851
c) andere Forderungen 54.078.740,71 49.625 49.964
47.477.457.862,62 45.436.495 47.039.519
4. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Anleihen und Schuldverschreibungen 4.168.879.005,85 2.263.363 2.391.392
aa) von öffentlichen Emittenten € 3.548.610.045,38 (1.632.942) (1.750.816)
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank € 3.511.722.704,50
ab) von anderen Emittenten € 620.268.960,47 (630.421) (640.576)
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank € 477.719.353,01
b) eigene Schuldverschreibungen 503.414.784,72 2.560.526 2.560.526
Nennbetrag € 500.000.000,00
4.672.293.790,57 4.823.889 4.951.918
Übertrag: 53.452.729.868,01 51.827.583 53.650.682
1
Vergleichszahlen Münchener Hypothekenbank
2
Vergleichszahlen inkl. der M.M.Warburg & CO Hypothekenbank AG
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BILANZ
AKTIVSEITE
IN €
31.12.2023
T€
31.12.2022
1
T€
31.12.2022
2
Übertrag: 53.452.729.868,01 51.827.583 53.650.682
5. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 147.000.000,00 144.424 144.424
6. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
a) Beteiligungen 102.723.767,61 102.724 102.724
darunter: Kreditinstitute € 37.234.870,64
b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 18.500,00 18 18
darunter: bei Kreditgenossenschaften € 15.500,00
102.742.267,61 102.742 102.742
7. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.151.088,34 11.752 11.752
8. Immaterielle Anlagewerte
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Werten
347.597,29 183 183
9. Sachanlagen 93.033.480,68 65.186 65.261
10. Sonstige Vermögensgegenstände 128.268.270,65 143.818 144.600
11. Rechnungsabgrenzungsposten
a) aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft 133.054.489,63 107.806 108.863
b) andere 2.207.827,90 2.040 2.039
135.262.317,53 109.846 110.902
Summe der Aktiva 54.060.534.890,11 52.405.534 54.230.546
1
Vergleichszahlen Münchener Hypothekenbank
2
Vergleichszahlen inkl. der M.M.Warburg & CO Hypothekenbank AG
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BILANZ
PASSIVSEITE
IN €
31.12.2023
T€
31.12.2022
1
T€
31.12.2022
2
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe 961.254.636,40 844.256 1.011.229
b) begebene öffentliche Namenspfandbriefe 65.762.888,17 68.884 68.884
c) andere Verbindlichkeiten 3.201.184.490,38 5.550.025 5.552.416
darunter: täglich fällig € 1.078.844.784,54
4.228.202.014,95 6.463.165 6.632.529
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe 10.232.021.385,35 9.440.098 10.042.686
b) begebene öffentliche Namenspfandbriefe 1.147.008.995,68 1.228.771 1.228.771
c) andere Verbindlichkeiten 5.177.335.344,17 4.976.986 5.484.113
darunter: täglich fällig € 14.534.760,87
16.556.365.725,20 15.645.855 16.755.570
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen 30.236.758.083,95 27.686.592 28.078.546
aa) Hypothekenpfandbriefe € 24.329.701.285,94 (21.618.275) (22.010.229)
ab) Öffentliche Pfandbriefe € 40.964.173,55 (41.054) (41.054)
ac) sonstige Schuldverschreibungen € 5.866.092.624,46 (6.027.263) (6.027.263)
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 171.926.794,51 339.177 339.177
30.408.684.878,46 28.025.769 28.417.723
4. Sonstige Verbindlichkeiten 207.740.585,28 143.521 167.814
Übertrag: 51.400.993.203,89 50.278.310 51.973.636
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Vergleichszahlen Münchener Hypothekenbank
2
Vergleichszahlen inkl. der M.M.Warburg & CO Hypothekenbank AG
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BILANZ
PASSIVSEITE
IN €
31.12.2023
T€
31.12.2022
1
T€
31.12.2022
2
Übertrag: 51.400.993.203,89 50.278.310 51.973.636
5. Rechnungsabgrenzungsposten aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft 46.999.166,06 64.145 64.575
46.999.166,06 64.145 64.575
6. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 32.900.378,00 35.903 35.903
b) Steuerrückstellungen 11.047.000,24 360 360
c) andere Rückstellungen 51.333.304,36 46.273 46.972
95.280.682,60 82.536 83.235
7. Nachrangige Verbindlichkeiten 391.390.064,79 0 20.000
8. Instrumente des zusätzlichen aufsichtsrechtlichen Kapitals 225.982.721,38 203.108 213.108
9. Fonds für allgemeine Bankrisiken 114.000.000,00 55.000 55.000
10. Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital 1.271.496.030,00 1.272.003 1.366.326
aa) Geschäftsguthaben € 1.271.496.030,00 (1.272.003) (1.272.003)
b) Ergebnisrücklagen 463.000.000,00 412.000 412.100
ba) gesetzliche Rücklage € 457.000.000,00 (406.000) (406.000)
bb) andere Ergebnisrücklagen € 6.000.000,00 (6.000) (6.100)
c) Bilanzgewinn 51.393.021,39 38.432 42.566
1.785.889.051,39 1.722.435 1.820.992
Summe der Passiva 54.060.534.890,11 52.405.534 54.230.546
1. Eventualverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 766,94 1 1
2. Andere Verpflichtungen
Unwiderrufliche Kreditzusagen 3.239.163.561,18 4.334.875 4.345.007
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Vergleichszahlen Münchener Hypothekenbank
2
Vergleichszahlen inkl. der M.M.Warburg & CO Hypothekenbank AG
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BILANZ
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
für die Zeit vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
IN €
01.01. bis 31.12.2023
T€
01.01. bis 31.12.2022
1
T€
01.01. bis 31.12.2022
2
1. Zinserträge aus 1.417.980.508,90 971.326 1.001.634
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 1.291.285.202,30 906.903 936.726
darunter: negative Zinsen auf finanzielle Vermögensgegenstände 0,00 6.370 6.405
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 126.695.306,60 64.423 64.907
2. Zinsaufwendungen 902.136.654,72 542.977 562.622
darunter: positive Zinsen auf finanzielle Verbindlichkeiten 204.348,75 47.600 47.603
3. Laufende Erträge aus 2.602.089,77 3.406 3.406
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 0,00 0 0
b) Beteiligungen und aus Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 2.602.089,77 2.906 2.906
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 500 500
4. Provisionserträge 9.554.815,81 12.628 12.845
5. Provisionsaufwendungen 77.084.684,14 122.320 122.397
6. Sonstige betriebliche Erträge 5.528.470,29 1.676 1.806
7. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 161.019.627,11 142.615 151.616
a) Personalaufwand 69.174.553,71 65.674 69.361
aa) Löhne und Gehälter 58.516.067,91 55.433 58.633
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und für Unterstützung 10.658.485,80 10.242 10.728
darunter: für Altersversorgung 1.770.116,39 € (2.176) (2.248)
b) andere Verwaltungsaufwendungen 91.845.073,40 76.941 82.255
8. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte
und Sachanlagen 3.600.276,62 4.477 4.500
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.410.996,96 4.381 4.382
10. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte
Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 118.036.923,35 45.467 46.460
1
Vergleichszahlen Münchener Hypothekenbank
2
Vergleichszahlen inkl. der M.M.Warburg & CO Hypothekenbank AG
43
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 2 Lagebericht 4 Anhang 5 Weitere Informationen3 Jahresabschluss
GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
IN €
01.01. bis 31.12.2023
T€
01.01. bis 31.12.2022
1
T€
01.01. bis 31.12.2022
2
11. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen
Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 506.069,27 5.476 5.476
12. Aufwendungen aus Verlustübernahme 11.571,86 0 0
13. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 170.871.219,28 132.275 133.190
14. Außerordentliche Erträge 85.427.293,82 0 0
15. Außerordentliche Aufwendungen 28.935.958,41 0 0
16. Außerordentliches Ergebnis 56.491.335,41 0 0
17. Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 59.000.000,00 0 0
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 66.241.658,41 64.189 64.872
19. Jahresüberschuss 102.120.896,28 68.086 68.318
20. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 272.125,11 347 4.248
21. Einstellungen in Ergebnisrücklagen 51.000.000,00 30.000 30.000
a) in die gesetzliche Rücklage 51.000.000,00 30.000 30.000
b) in andere Ergebnisrücklagen 0 0 0
22. Bilanzgewinn 51.393.021,39 38.433 42.566
1
Vergleichszahlen Münchener Hypothekenbank
2
Vergleichszahlen inkl. der M.M.Warburg & CO Hypothekenbank AG
44
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 2 Lagebericht 4 Anhang 5 Weitere Informationen3 Jahresabschluss
GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
EIGENKAPITALSPIEGEL UND
KAPITALFLUSSRECHNUNG
EIGENKAPITALSPIEGEL 2023
IN T€
Gezeichnetes Kapital
Geschäftsguthaben Stille Beteiligungen Ergebnisrücklagen Bilanzgewinn Eigenkapital gesamt
Eigenkapital zum 01.01.2022 1.243.221 372.000 67.108 1.682.329
Netto-Kapitalveränderungen 28.782 +10.000 -10.000 28.782
Gezahlte Dividenden 56.761 56.761
Jahresüberschuss 30.000 38.085 68.085
Eigenkapital zum 31.12.2022 1.272.003 412.000 38.432 1.722.435
Netto-Kapitalveränderungen -507 -507
Gezahlte Dividenden 38.160 38.160
Jahresüberschuss 51.000 51.121 102.121
Eigenkapital zum 31.12.2023 1.271.496 463.000 51.393 1.785.889
45
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 2 Lagebericht 4 Anhang 5 Weitere Informationen3 Jahresabschluss
EIGENKAPITALSPIEGEL UND
KAPITALFLUSSRECHNUNG
KAPITALFLUSSRECHNUNG 2023
IN MIO. €
31.12.2023
1. Periodenergebnis 102,1
2. Abschreibungen, Wertberichtigungen / Zuschreibungen auf Forderungen und Gegenstände des Anlagevermögens 181,2
3. Zunahme / Abnahme der Rückstellungen 5,1
4. Andere zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge -7,1
5. Gewinn / Verlust aus der Veräußerung von Gegenständen des Anlagevermögens 0,0
6. Sonstige Anpassungen (Saldo) 0,0
7. Zunahme / Abnahme der Forderungen an Kreditinstitute 446,6
8. Zunahme / Abnahme der Forderungen an Kunden -2.157,1
9. Zunahme / Abnahme der Wertpapiere (soweit nicht Finanzanlagen) 2.053,6
10. Zunahme / Abnahme anderer Aktiva aus laufender Geschäftstätigkeit -54,4
11. Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -2.407,3
12. Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 873,1
13. Zunahme / Abnahme verbriefter Verbindlichkeiten 2.316,5
14. Zunahme / Abnahme anderer Passiva aus laufender Geschäftstätigkeit 133,9
15. Zinsaufwendungen / Zinserträge -238,1
16. Ertragssteueraufwand / -ertrag 0,3
17. Erhaltene Zinszahlungen und Dividendenzahlungen 889,4
18. Gezahlte Zinsen -132,8
19. Ertragssteuerzahlungen -66,5
20. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (Summe aus 1 bis 19) 1.938,5
21. Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens 317,5
22. Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -2.173,6
23. Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens 0,0
24. Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -31,1
25. Einzahlungen aus Abgängen des immateriellen Anlagevermögens 0,0
26. Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -0,5
27. Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe aus 21 bis 26) –1.887,7
28. Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen –0,5
29. Gezahlte Dividenden an Gesellschafter –38,2
30. Mittelveränderung aus sonstigem Kapital (Saldo) 0,0
31. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (Summe aus 28 bis 30) –38,7
32. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 12,1
33. Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 0,0
34. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 39,2
35. Finanzmittelfonds
1
am Ende der Periode (Summe aus 32 bis 34) 51,3
1
Position Aktiv 1 „Barreserve“
46
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 2 Lagebericht 4 Anhang 5 Weitere Informationen3 Jahresabschluss
EIGENKAPITALSPIEGEL UND
KAPITALFLUSSRECHNUNG
47
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANHANG
49 ALLGEMEINE ANGABEN
ZUBILANZIERUNGS- UND
BEWERTUNGSMETHODEN
52 ANGABEN ZUR BILANZ–
GEWINN-UND
VERLUSTRECHNUNG
52 Fristengliederung nach Restlaufzeiten
56 Anteilsbesitz
56 Sachanlagen
56 Sonstige Vermögensgegenstände
56 Rechnungsabgrenzungsposten
57 Latente Steuern
57 Zur Sicherheit übertragene
Vermögensgegenstände
57 Sonstige Verbindlichkeiten
57 Nachrangige Verbindlichkeiten
57 Instrumente des zusätzlichen
aufsichtsrechtlichen Kernkapitals
58 Geschäftsguthaben
58 Ergebnisrücklagen
58 Fremdwährungspositionen
59 Andere Verpflichtungen
59 Sonstige betriebliche Aufwendungen
59 Außerordentliche Aufwendungen
59 Außerordentliche Erträge
59 Abschreibungen und Wert berichtigungen auf
Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie
Zuführungen zu Rückstellungen im
Kreditgeschäft
59 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
59 Termingeschäfte | Derivate
61 Deckungsrechnung
62 ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
62 Umlaufende Pfandbriefe und dafür verwendete
Deckungswerte
64 Laufzeitstruktur der umlaufenden Pfandbriefe
und der dafür verwendeten Deckungsmassen
66 Zur Deckung von Hypothekenpfandbriefen
verwendete Forderungen nach Größengruppen
66 Zur Deckung von Öffentlichen Pfandbriefen
verwendete Forderungen nach Größengruppen
67 Zur Deckung von Hypothekenpfandbriefen
verwendete Forderungen nach Gebieten, in
denen die beliehenen Grundstücke liegen, und
nach Nutzungsart sowie Gesamtbetrag der
mindestens 90 Tage rückständigen Leistungen
als auch Gesamtbetrag dieser Forderungen,
soweit der jeweilige Rückstand mindestens 5 %
der Forderung beträgt.
68 Zur Deckung von Öffentlichen Pfandbriefen
verwendete Forderungen
69 Gesamtbetrag der mindestens 90 Tage
rückständigen Leistungen bei Öffentlichen
Pfandbriefen als auch Gesamtbetrag dieser
Forderungen, soweit der jeweilige Rückstand
mindestens 5 % der Forderung beträgt
70 Weitere Deckungswerte – Detaildarstellung für
Hypothekenpfandbriefe
71 Weitere Deckungswerte – Detaildarstellung für
Öffentliche Pfandbriefe
72 Kennzahlen zu umlaufenden Pfandbriefen und
dafür verwendeten Deckungswerten
76 Liste internationaler Wertpapierkennnummern
der Internationalen Organisation für Normung
(ISIN) nach Pfandbriefgattung
77 Zinsrückstände aus Deckungshypotheken
77 Zwangsversteigerungen und
Zwangsverwaltungen aufDeckungshypotheken
48
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANHANG
78 SONSTIGE ANGABEN
78 Mitgliederbewegung
78 Personalstatistik
78 Besondere Offenlegungspflichten
78 Gewinnverwendungsvorschlag
78 Firma
79 ORGANE
79 Aufsichtsrat
79 Vorstand
79 Mandate
80 PRÜFUNGSVERBAND
81 HAFTUNGSVERPFLICHTUNGEN
82 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES
UNABHÄNGIGEN
ABSCHLUSSPRÜFERS
88 VERSICHERUNG DER
GESETZLICHEN VERTRETER
89 ANLAGE ZUM JAHRESABSCHLUSS
GEMÄSS § 26A ABS. 1 SATZ 2
KWG
90 BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Der Jahresabschluss der Münchener Hypothekenbank eG
zum31. Dezember 2023 ist in Übereinstimmung mit den
Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) in Verbindung
mit der Verordnung über die Rechnungslegung der Kredit-
institute (RechKredV) unter Beachtung der Regelungen des
Genossenschaftsgesetzes (GenG) und des Pfandbriefgesetzes
(PfandBG) aufgestellt worden.
Die im Rahmen der Verschmelzung mit der M.M.Warburg &CO
Hypothekenbank AG (übertragender Rechtsträger) übernom-
me nen Vermögensgegenstände und Schulden wurden in
Ausübung des Wahlrechts nach § 24 UmwG (Buchwertver-
knüpfung) mit den Buchwerten aus der Schlussbilanz fort-
geführt.
Der Vermögensübergang infolge der Anwachsung mit der
einhundertprozentigen Immobilientochter Nußbaumstraße
GmbH & Co. KG erfolgte nach handelsrechtlichen Tausch-
grundsätzen unter Ausübung des Wahlrechts zugunsten des
Zeitwerts.
Zur Herstellung der Vergleichbarkeit der Vorjahreszahlen
infolge der Zugänge durch die Verschmelzung mit der
M.M.Warburg & Co. Hypothekenbank AG wurden neben
dentatsächlichen Vorjahreszahlen und den aktuellen Zahlen
auch die angepassten Vorjahreszahlen angegeben (sog. Drei-
Spalten-Form).
ALLGEMEINE ANGABEN ZUBILANZIERUNGS-
UND BEWERTUNGSMETHODEN
Zur Herstellung der Vergleichbarkeit der Vorjahreszahlen in-
folge der Anwachsung der Nußbaumstraße GmbH & Co. KG
(Anteile an verbundenen Unternehmen, Sachanlagen) ver-
weisen wir auf die Ausführungen unter dem Anlagenspiegel.
Durch die Verschmelzung bzw. die Anwachsung ergaben
sichdes Weiteren durch den niedrigeren Buchwert bzw. die
Hebung stiller Reserven auch wesentliche Auswirkungen
aufdie Ertragslage. Wir verweisen diesbezüglich auf die
Angaben zu den „Außerordentlichen Aufwendungen“ bzw.
„Außerordentlichen Erträgen“ im Abschnitt „Angaben zur
Bilanz – Gewinn- und Verlustrechnung“.
Die Bilanz wurde unter teilweiser Verwendung des Jahres-
ergebnisses aufgestellt.
Bei der Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlust-
rechnung wurden im Einzelnen folgende Bilanzierungs-
undBewertungsmethoden angewandt; sofern von den
Bilanzierungs- und/oder Bewertungsmethoden des Vorjahres
abgewichen wurde, wird dies am Ende dieses Abschnitts
unter „Abweichungen von den Bilanzierungs- und Be-
wertungsmethoden“ dargestellt.
Alle Forderungen sind mit dem Nennwert gem. § 340e Abs. 2
HGB angesetzt. Der Unterschied zwischen Auszahlungs- und
Nennbetrag ist als Rechnungsabgrenzung ausgewiesen. Allen
erkennbaren Einzelrisiken im Kreditgeschäft wurde durch die
Bildung von Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen auf
Kapital- und Zinsforderungen Rechnung getragen, den laten-
ten Risiken durch Bildung von Pauschalwertberichtigungen.
Die Ermittlung der Pauschalwertberichtigung erfolgt gemäß
IDW RS BFA 7 über ein Expected-Credit-Loss-Modell, wobei
die IFRS-9-Methodik für die Stufen 1 und 2 übernommen
und auf die HGB-Bemessungsgrundlage angewendet wird.
Unter Berücksichtigung der Ausfallwahrscheinlichkeit, der
Verlustquote bei Ausfall sowie der erwarteten Kredithöhe
zum Ausfallzeitpunkt werden für alle unter den Bilanzposi-
tionen „Forderungen an Kreditinstitute“ und „Forderungen an
Kunden“ ausgewiesenen Geschäfte, sowie für unwiderruf-
liche Kreditzusagen, Pauschalwertberichtigungen für latente
Ausfallrisiken gebildet. Im Hinblick auf unwiderrufliche
Kredit zusagen erfolgt die bilanzielle Erfassung in Form
einerRückstellung. Für alle Geschäfte, die nicht einer EWB-
Bedarfs-Prüfung unterliegen, erfolgt die Zuordnung in
dieStufen 1 und 2, wobei für die Stufe 1 der erwartete
12-Monats-Kreditverlust und für die Stufe 2 der über die
gesamte Restlaufzeit erwartete Kreditverlust berechnet wird.
Zum Zugangszeitpunkt werden alle Geschäfte grundsätzlich
der Stufe 1 zugeordnet, zum Abschlussstichtag erfolgt die
Zuordnung zu Stufe 2, sofern sich das Ausfallrisiko eines Ge-
schäfts gegenüber dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht
hat. Die Ermittlung der relevanten Point-in-Time-Parameter
für die Berechnung der Risikovorsorge erfolgt anhand der
49
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ALLGEMEINE ANGABEN
ZU BILANZIERUNGS- UND
BEWERTUNGSMETHODEN
makroökonomischen Prognosen, die im Stresstestgremium
der Münchener Hypothekenbank auf Basis externer makro-
ökonomischer Daten vierteljährlich aktualisiert werden. Für
die Berechnung der Pauschalwertberichtigung werden die
Ergebnisse aus drei Szenarien wahrscheinlichkeitsgewichtet,
das Basisszenario mit 80 %, das Downside-Szenario mit 20 %
und das Upside-Szenario mit 0 %.
Darüber hinaus wurden Vorsorgereserven nach § 340f HGB
gebildet.
Soweit Wertpapiere der Liquiditätsreserve zugeordnet sind,
werden sie mit ihren Anschaffungskosten bzw. mit dem nied-
rigeren Börsen- oder Marktpreis oder dem niedrigeren bei-
zulegenden Wert bewertet (strenges Niederstwertprinzip).
Wertpapiere im Anlagevermögen, die überwiegend zur
Deckung Öffentlicher Pfandbriefe und für weitere Deckung
erworben wurden, werden zu den Anschaffungskosten
bewertet. Die Agio- und Disagiobeträge werden über die
Laufzeit verteilt in das Zinsergebnis eingestellt. Wertpapiere
in Verbindung mit Swapvereinbarungen werden mit diesen
als Einheit bewertet. Soweit Derivate zur Absicherung ein-
gesetzt werden, erfolgt keine Einzelbewertung. Im Geschäfts-
jahr wurden die Wertpapiere des Anlagevermögens, die einer
nicht dauernden Wertminderung unterliegen, wie im Vorjahr
nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Bei
Wertpapieren des Anlagevermögens, bei denen von einer
dauernden Wertminderung auszugehen ist, erfolgt eine
Abschreibung auf den niedrigeren Börsen- oder Marktpreis
oderden niedrigeren beizulegenden Wert.
Entliehene Wertpapiere werden in der Bilanz nicht erfasst.
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
sind entsprechend den für das Anlagevermögen geltenden
Regeln zu Anschaffungskosten bewertet. Bei voraussichtlich
dauernden Wertminderungen werden Abschreibungen vor-
genommen.
Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen sind mit den
umAbschreibungen verminderten Anschaffungs- bzw. Her-
stellungskosten angesetzt. Die planmäßigen Abschreibungen
erfolgen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungs-
dauer. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer für Software
ist aufgrund technischer Innovation auf die empirische be-
triebswirtschaftliche Realität ausgerichtet. Geringwertige
Wirtschaftsgüter werden entsprechend der steuerlichen
Vorschrift behandelt. Sofern dauerhafte Wertminderungen
vorliegen, werden außerplanmäßige Abschreibungen vor-
genommen.
Sonstige Vermögensgegenstände wurden zum Nennwert
oder zu Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen
Niederstwertprinzips bewertet.
Bestehende Steuerlatenzen aus temporären Differenzen
zwischen den handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen
werden verrechnet. Ein Überhang an aktiven latenten Steuern
wird bilanziell nicht angesetzt.
Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.
Der Ausweis von Zero-Bonds erfolgt mit dem Emissionsbetrag
zuzüglich anteiliger Zinsen gemäß Emissionsbedingungen.
Der Unterschied zwischen Nenn- und Ausgabebetrag von
Verbindlichkeiten wurde in die Rechnungsabgrenzung ein-
gestellt. Für ungewisse Verbindlichkeiten wurden Rück-
stellungen in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer
Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags gebildet. Rück-
stellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
wurden mit dem entsprechenden durchschnittlichen Markt-
zinssatz abgezinst.
Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen sind nach
der PUC-Methode (Projected Unit Credit Method) unter An-
wendung eines Abzinsungssatzes von 1,82 Prozent und einer
Rentendynamik von 2,0 Prozent ermittelt. Die Bewertung
erfolgt auf Grundlage der „Heubeck-Richttafeln 2018 G“
vonKlaus Heubeck. Entsprechend der Regelung nach § 253
Abs.2 HGB erfolgt die Abzinsung mit dem durchschnittlichen
Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren bei
einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren. Erfolgs-
wirkungen aus einer Änderung des Diskontierungssatzes
imZusammenhang mit den Pensionsrückstellungen werden
analog zum Ab-/Aufzinsungseffekt im sonstigen betrieb-
lichen Ergebnis ausgewiesen.
Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rück-
stellungen für Altersversorgungsverpflichtungen nach Maß-
gabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes
aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz
der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden
durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen
sieben Geschäftsjahren beträgt 319T€.
Den Rückstellungen für Altersteilzeit liegen versicherungs-
mathematische Berechnungen auf Basis der „Heubeck-Richt-
tafeln 2018G“ zugrunde. Die Altersteilzeitrückstellungen
werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen
mittels Barwertverfahren nach IDW RS HFA 3 ermittelt. Die
Abzinsung erfolgte mit einem der durchschnittlichen Rest-
laufzeit entsprechendem Zinssatz von 1,04%.
50
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ALLGEMEINE ANGABEN
ZU BILANZIERUNGS- UND
BEWERTUNGSMETHODEN
Den Rückstellungen für Jubiläumszuwendungen sowie für
Beihilfeverpflichtungen liegen versicherungsmathematische
Berechnungen auf Basis der „Heubeck-Richttafeln 2018G“
zugrunde. Diese Rückstellungen wurden bei einer angenom-
menen Restlaufzeit von 15 Jahren mit dem durchschnitt-
lichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre
in Höhe von 1,74% abgezinst.
Im Übrigen wurden für ungewisse Verbindlichkeiten Rück-
stellungen in angemessener Höhe gebildet.
Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und
Verbindlichkeiten werden zum EZB-Referenzkurs vom Bilanz-
stichtag nach § 256 a HGB umgerechnet. Ergebnisse aus
derUmrechnung von besonders gedeckten Fremdwährungs-
positionen werden erfolgswirksam netto in den sonstigen
betrieblichen Erträgen erfasst. Als besonders gedeckt wurden
gegenläufige Fremdwährungspositionen angesehen, soweit
sie sich betragsmäßig und hinsichtlich ihrer Fristigkeit ent-
sprechen.
Ergebnisse aus der Fremdwährungsbewertung von Einzel-
wertberichtigungen werden erfolgswirksam in den sonstigen
betrieblichen Erträgen erfasst.
Diese im sonstigen betrieblichen Ertrag erfassten Effekte aus
der Währungsumrechnung beliefen sich im Geschäftsjahr
2023 auf 962 T€ (Vorjahr 992 T€).
Aufwendungen und Erträge werden zum jeweiligen Tages-
kurs bewertet.
Negative Zinsen auf finanzielle Vermögenswerte bzw. finan-
zielle Verbindlichkeiten werden in der Gewinn- und Verlust-
rechnung bei den betreffenden Zinserträgen bzw. Zinsauf-
wendungen in Abzug gebracht.
Von den Bilanzierungsmethoden des Vorjahres wurde im
folgenden Fall aus dem nachfolgend dargestellten Grund
abgewichen:
Bislang wurde ein Teil der Bankabgabe über eine unwiderruf-
liche Zahlungsverpflichtung (nicht bilanzwirksam) dargestellt
und hierfür eine Barsicherheit hinterlegt. Aufgrund eines
aktuellen EUGH-Urteils wurde dieser Teil der Bankenabgabe,
neben dem Aktivausweis unter den sonstigen Vermögens-
gegenständen, nun erstmals erfolgswirksam als sonstige
Verbindlichkeit eingebucht. Der hierdurch entstandene Auf-
wand in Höhe von 22.634T€ wurde in der GuV-Position
„Außerordentliche Aufwendungen“ ausgewiesen und hat sich
insoweit ertragsmindernd ausgewirkt.
51
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ALLGEMEINE ANGABEN
ZU BILANZIERUNGS- UND
BEWERTUNGSMETHODEN
ANGABEN ZUR BILANZ–
GEWINN-UND VERLUSTRECHNUNG
Fristengliederung nach Restlaufzeiten
AKTIVSEITE
IN T€
31.12.2023 31.12.2022
1
31.12.2022
2
Forderungen an Kreditinstitute 1.251.669 1.527.955 1.536.463
– bis drei Monate 1.213.007 1.511.295 1.511.295
– mehr als drei Monate bis ein Jahr 684 11 11
– mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 12.895 59 59
– mehr als fünf Jahre 25.083 25.098 25.098
Forderungen an Kunden 47.477.458 45.436.495 47.039.520
– bis drei Monate 1.229.134 1.117.737 1.169.855
– mehr als drei Monate bis ein Jahr 2.637.734 2.124.318 2.205.210
– mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 15.352.799 14.096.011 14.713.304
– mehr als fünf Jahre 28.257.791 28.098.429 28.951.151
Schuldverschreibungen und
andere festverzinsliche Wertpapiere
bis zu einem Jahr 161.836 63.668 114.168
PASSIVSEITE
IN T€
31.12.2023 31.12.2022
1
31.12.2022
2
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
4.228.202 6.463.165 6.632.529
– bis drei Monate 1.720.903 1.753.708 1.777.072
– mehr als drei Monate bis ein Jahr 394.335 1.708.662 1.721.662
– mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 761.353 1.509.849 1.610.849
– mehr als fünf Jahre 1.351.611 1.490.946 1.522.946
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 16.556.366 15.645.855 16.755.570
– bis drei Monate 1.435.591 1.135.897 1.248.942
– mehr als drei Monate bis ein Jahr 1.549.283 1.457.049 1.797.569
– mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 1.961.008 1.328.896 1.792.046
– mehr als fünf Jahre 11.610.484 11.724.013 11.917.013
Verbriefte Verbindlichkeiten 30.408.685 28.025.769 28.417.723
Begebene Schuldverschreibungen
– bis drei Monate 536.816 273.723 273.723
– mehr als drei Monate bis ein Jahr 3.879.991 2.382.303 2.394.553
– mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 13.974.500 11.671.628 11.894.728
– mehr als fünf Jahre 11.845.451 13.358.938 13.515.542
Andere verbriefte Verbindlichkeiten
– bis drei Monate 64.622 69.802 69.802
– mehr als drei Monate bis ein Jahr 107.305 269.375 269.375
1
Vergleichszahlen Münchener Hypothekenbank;
2
Vergleichszahlen inkl. der M.M.Warburg & CO Hypothekenbank AG
52
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN ZUR BILANZ–
GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
Forderungen | Verbindlichkeiten
FORDERUNGEN | VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER VERBUNDENEN UNTERNEHMEN UND
UNTERNEHMEN, MIT DENEN EIN BETEILIGUNGSVERHÄLTNIS BESTEHT
IN T€
Verbundene Unternehmen
31.12.2023
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
31.12.2023
Verbundene Unternehmen
31.12.2022
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
31.12.2022
verbrieft nicht verbrieft verbrieft nicht verbrieft verbrieft nicht verbrieft verbrieft nicht verbrieft
Forderungen an Kreditinstitute 0 0 0 459.941 0 0 0 236.011
Forderungen an Kunden 0 0 0 0
Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere 0 0 92.075 0 0 0 92.076 0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 0 0 0 1.503.336 0 0 0 1.683.790
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 0 697 0 0 0 2.027 0 0
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 0 0 0 0 0 0 0
Nachrangige Verbindlichkeiten 0 0 0 0 0 0 0 0
Wertpapiere
BÖRSENFÄHIGE WERTPAPIERE
IN T€
31.12.2023 31.12.2022
Aktivposten börsennotiert nicht börsennotiert börsennotiert nicht börsennotiert
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 3.930.120 180.911 2.075.057 169.163
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 0 0 0 0
Beteiligungen 0 0 0 0
53
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN ZUR BILANZ–
GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
Sondervermögen
ANTEILE AN SONDERVERMÖGEN
IN T€
Bezeichnung der Fonds Anlageziel
Wert nach §§ 168 und 278 KAGB bzw.
§ 36 InvG a. F. oder vergleichbaren
ausländischen Vorschriften
Differenz
zum Buchwert
Erfolgte Ausschüttung
für das Geschäftsjahr
UIN-Fonds Nr. 903
Langfristige Rendite- und Diversifikationsvorteile gegen-
über einer direkten Wert papieranlage unter Berück-
sichtigung der Portfolio-Strukturierung der Bank 147.000 7.217 0
Beschränkungen in der täglichen Rückgabemöglichkeit bestehen nicht.
NACHRANGIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
IN T€
31.12.2023 31.12.2022
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 92.075 92.076
Handelsbestand
Zum 31.12.2023 befanden sich keine Finanzinstrumente des
Handelsbestands im Bestand. Im Berichtsjahr erfolgte keine
Änderung der institutsintern festgelegten Kriterien für die
Einbeziehung von Finanzinstrumenten in den Handels-
bestand.
54
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN ZUR BILANZ–
GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
Anlagevermögen
ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS
IN T€
Buchwert
An-
schaffungs-/
Herstellungs-
kosten Veränderungen +/–
1
am Bilanz-
stichtag
des
Vorjahres
Schuldverschreibungen
und andere festverzins-
liche Wertpapiere 2.263.363 + 1.905.516 4.168.879 2.263.363
Aktien und andere
nicht festverzinsliche
Wertpapiere 0 0 0 0
Beteiligungen und
Geschäftsguthaben bei
Genossenschaften 102.742 0 102.742 102.742
Anteile an verbundenen
Unternehmen 11.751 - 10.600 1.151 11.751
Änderung der gesamten
Abschreibungen i. Z. m. Buchwert
An schaf-
fungs- /
Herstellungs-
kosten
Beginn
Geschäftsjahr
Zugänge
des
Geschäfts-
jahres
Abgänge
des
Geschäfts-
jahres
Um-
buchungen
des
Geschäfts-
jahres
Anschaf-
fungs- /
Herstel-
lungs-
kosten
Ende Ge-
schäftsjahr
Kumulierte
Ab schrei-
bungen
Beginn
Geschäfts-
jahr
Ab schrei-
bungen
Geschäfts-
jahr
Zu schrei-
bungen
Geschäfts-
jahr Zugängen Abgängen
Um-
buchungen
Kumu lierte
Ab schrei-
bungen
Ende
Geschäfts-
jahr
am Bilanz-
stichtag
des
Vorjahres
Immaterielle Anlagewerte 19.323 464 19.787 19.140 299 19.439 348 183
a) Selbst geschaffene
gewerbliche Schutz-
rechte und ähnliche
Rechte und Werte 0 0 0
b) Entgeltlich erworbene
Konzessionen, gewerb-
liche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und
Werte sowie Lizenzen
an solchen Rechten
und Werten 19.323 464 19.787 19.140 299 19.439 348 183
Sachanlagen 101.841 31.149 336 132.654 36.655 3.301 336 39.620 93.034 65.186
1
Es wurde von der Zusammenfassung des § 34 Abs. 3 RechKredV Gebrauch gemacht.
55
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN ZUR BILANZ–
GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
Die Veränderung der Position „Schuldverschreibungen und
andere festverzinsliche Wertpapiere“ beinhaltet einen Zugang
von Wertpapieren aus der Verschmelzung mit der M.M.War-
burg & CO Hypothekenbank AG in Höhe von 31.015 T€.
Der Vermögensübergang infolge der Anwachsung mit der
einhundertprozentigen Immobilientochter Nußbaumstraße
GmbH & Co. KG (Buchwert der Kommanditanteile 10.600 T€)
erfolgte nach handelsrechtlichen Tauschgrundsätzen unter
Ausübung des Wahlrechts zugunsten des Zeitwerts. Die Zu-
gänge zu den Sachanlagen enthalten den entsprechenden
Gegenwert in Höhe von 30.705 T€. Bei den sonstigen Betei-
ligungen liegen am Abschlussstichtag keine Erkenntnisse vor,
wonach sich der Zeitwert der Beteiligungen und Geschäfts-
guthaben bei Genossenschaften und der Anteile an den
verbun denen Unternehmen sowie Aktien und anderen nicht
festverzinslichen Wertpapieren unter den Buchwerten be-
findet.
Der Posten „Schuldverschreibungen und andere festverzins-
liche Wertpapiere“ enthält Wertpapiere mit einem Buchwert
von 1.575.468 T€ (Vorjahr 605.189 T€), der über dem Zeit-
wert von 1.534.980 T€ (Vorjahr 574.978 T€) liegt. Soweit
diese Wertpapiere in Verbindung mit einem Swapgeschäft
stehen, werden sie mit diesen als Einheit bewertet.
Von den Schuldverschreibungen und anderen festverzins-
lichen Wertpapieren des Anlagevermögens sind zum Bilanz-
stichtag 3.904 Mio. € in Bewertungseinheiten i. S. d. § 254
HGB.
Die Wertpapiere des Anlagevermögens, die im bestands-
führenden System besonders gekennzeichnet sind und einer
voraussichtlich nicht dauernden Wertminderung unterliegen,
werden nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet.
Aufgrund unserer Halteabsicht bis zur Endfälligkeit gehen
wirgrundsätzlich davon aus, dass marktpreisbezogene Wert-
minderungen nicht zum Tragen kommen und die Wertpapiere
am Ende der Laufzeit zu ihrem Nominalwert zurückgezahlt
werden. Bei allen im Bestand der Bank befindlichen Wert-
papieren ist derzeit nicht von einer Störung bei den Zins-
und Tilgungsleistungen auszugehen, demzufolge ist keine
Abschreibung aufgrund kreditrisikobedingter Wertverluste
erforderlich.
Von den nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewer-
teten Wertpapieren sind 4.111.030 T€ (Vorjahr 2.244.220 T€)
börsenfähig.
Anteilsbesitz
Die Genossenschaft besitzt folgende Beteiligungen an ande-
ren Unternehmen, mit denen ein Konzernverhältnis besteht:
ANTEILSBESITZ
Kapital-
anteil
IN %
Eigen-
kapital
IN T€
Jahres-
ergebnis
IN T€
M-Wert GmbH, München
1
100,00 435 182
Immobilienservice GmbH
der Münchener
Hypothekenbank eG,
München (Gewinnab -
führungsvertrag)
2
100,00 509 0
M-4tec GmbH, München
2
100,00 595 -10
1
Jahresabschluss 2022.
2
Jahresabschluss 2023.
Ein Konzernabschluss wurde nicht aufgestellt, weil aufgrund
untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage (§ 290 Abs. 5 HGB i. V. m. § 296 Abs. 2 HGB) auf
die Aufstellung verzichtet werden konnte.
Weitere Beteiligungen wurden aufgrund der insgesamt unter-
geordneten Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 HGB nicht an-
gegeben.
Sachanlagen
Auf die eigengenutzten Grundstücke und Gebäude entfällt
ein Teilbetrag von 52.068 T€ (Vorjahr 53.026 T€), auf Betriebs-
und Geschäftsausstattung 3.465 T€ (Vorjahr 3.324 T€).
Sonstige Vermögensgegenstände
In den sonstigen Vermögensgegenständen sind neben den
Abgrenzungsposten aus dem Derivategeschäft mit 52.451T€
und aus Provisionen für Hypothekendarlehen mit Auszahlung
nach dem Bilanzstichtag mit 46.439 T€ geleistete Barsicher-
heiten im Rahmen der Bankenabgabe in Höhe von 22.634T€
enthalten.
Rechnungsabgrenzungsposten
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN AUS DEM
EMISSIONS- UND DARLEHENSGESCHÄFT
IN T€
31.12.2023 31.12.2022
Aktiv 11.
Disagio aus Verbindlichkeiten 116.523 87.811
Agio aus Forderungen 1.998 2.907
Sonstige Abgrenzungsposten 16.741 19.128
Passiv 5.
Agio aus Verbindlichkeiten 32.788 46.337
Damnum aus Forderungen 818 1.388
Sonstige Abgrenzungsposten 13.393 16.420
56
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN ZUR BILANZ–
GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
In den sonstigen Abgrenzungsposten sind Ausgleichszahlungen
an Derivatekontrahenten, die die Bank aufgrund der Änderung
von Besicherungsvereinbarungen oder aufgrund von Verein-
barungen zum Übergang von EONIA auf €STR geleistet hat,
enthalten. Diese Ausgleichszahlungen werden zeitanteilig in
der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Latente Steuern
Durch unterschiedliche Wertansätze in der Handels- und
Steuerbilanz ergeben sich aktive latente Steuern aus den Posi-
tionen „Forderungen an Kunden“, „Aktien und andere nicht
festverzinsliche Wertpapiere“ und „Rückstellungen“. Passive
latente Steuern resultieren aus der Position „Sachanlagen“.
Der nach Verrechnung verbleibende Überhang an aktiven
latenten Steuern wird nicht in der Bilanz angesetzt.
Zur Sicherheit übertragene Vermögensgegenstände
Verpfändungen von Wertpapieren im Rahmen von Offen-
marktgeschäften mit der EZB betragen 0T€ (Vorjahr
2.202.000 T€). Der Buchwert der in Pension gegebenen Ver-
mögensgegenstände (echte Pensionsgeschäfte) beträgt
458.485 T€ (Vorjahr 0,00 T€). Im Rahmen von Siche-
rungsvereinbarungen für Derivategeschäfte wurden Bar-
sicher heiten in Höhe von 756.370 T€ (Vorjahr 858.320T€)
gestellt. Zur Absicherung von Pensionsverpflichtungen und
Ansprüchen aus dem Altersteilzeitmodell wurden Wertpapiere
in Höhe von 20.540 T€ (Vorjahr 19.970 T€ ) verpfändet. Im
Rahmen eines Contractual Trust Arrangement (CTA) zur Ab-
sicherung von Beihilfeverpflichtungen wurden Wertpapiere
über 20.000 T€ (Vorjahr 20.000 T€) verpfändet. Zur Sicherung
von aufgenommenen Darlehen bei Kreditinstituten wurden
Darlehensforderungen in Höhe von 661.665 T€ (Vorjahr
632.437 T€) abgetreten.
Es besteht eine Barsicherheit gemäß § 12 Abs. 5 RStruktFG
inHöhe von 22.634 T€.
Sonstige Verbindlichkeiten
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind die Abgrenzungs-
posten und Ausgleichsposten zur Fremdwährungsbewertung
mit 122.223T€ und aus dem Derivategeschäft mit 20.191T€
sowie Zinsabgrenzungen aus AT1-Anleihen mit 5.443T€ und
Zinsabgrenzungen aus nachrangigen Verbindlichkeiten mit
6.766T€ enthalten. Darüber hinaus besteht aufgrund der ge-
änderten Bilanzierungsmethode eine sonstige Verbindlichkeit
in Höhe von 22.634T€ aufgrund der Barsicherheit gemäß
§ 12 Abs. 5 RStruktFG.
Nachrangige Verbindlichkeiten
Bei den nachrangigen Verbindlichkeiten sind Zinsauf-
wendungen in Höhe von 8.297 T€ (Vorjahr 738 T€) ent-
standen. Die nachrangigen Verbindlichkeiten, die jeweils
10Prozent des Gesamtausweises übersteigen, betragen:
Nominalbetrag Währung Zinssatz Fälligkeit
200.000.000,00 EUR 7,125 31.10.2028
124.190.064,79 CHF 4,2525 07.06.2033
Die Instrumente entsprechen den Vorschriften des Art. 63 CRR.
Vorzeitige Rückzahlungsverpflichtungen sind in allen Fällen
ausgeschlossen. Die Umwandlung dieser Mittel in Kapital
oder andere Schuldformen ist nicht vereinbart oder vor-
gesehen. Der Bilanzausweis erfolgt zum Nennwert.
Instrumente des zusätzlichen
aufsichtsrechtlichen Kernkapitals
In der Position „Instrumente des zusätzlichen aufsichtsrecht-
lichen Kernkapitals“ wird AT1-Kapital im Gesamtnennbetrag
von 10 Mio. € aus der Übernahme der M.M.Warburg & CO
Hypothekenbank AG und 200 Mio. CHF beziehungsweise mit
einem zum Stichtagskurs bewerteten Buchwert von 216 Mio.€
ausgewiesen. Die Zinsaufwendungen belaufen sich zum Stich-
tag auf 9.050 T€, wovon 5.443 T€ auf Zinsabgrenzungen
entfallen.
57
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN ZUR BILANZ–
GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
Zum Stichtag 31.12.2023 befinden sich vier Anleihen im Bestand:
Nominalbetrag Währung Zinssatz Emission
Nächste
Zins anpassung
(danach alle 5 Jahre)
Marge bei
Zinsanpassung
125.000.000,00 CHF 3,125 12.12.2019 02.06.2025 3,656
75.000.000,00 CHF 5,750 02.06.2022 02.06.2027 4,945
6.000.000,00 EUR 6,400 10.12.2018 30.11.2028 4,000
4.000.000,00 EUR 6,400 30.11.2018 30.11.2028 4,000
Beide CHF-Anleihen wurden mit einer Stückelung von
50.000CHF emittiert, beide EUR-Anleihen sind eingeteilt in
jeweils 1Stück. Die Anleihen haben keine Endfälligkeit, die
CHF-Anleihen sind nach jeweils 5,0 bzw. 5,5 Jahren seitens
der MHB kündbar, die EUR-Anleihen nach rund 5 Jahren.
DieZinsanpassung erfolgt für die CHF-Anleihen auf den
zumZinsanpassungstermin vorliegenden 5-Jahres-CHF-
Mid-Swap-Satz sowie einer zusätzlichen Marge. Für die
EUR-Anleihen entspricht der Zinssatz der Umlaufrendite
fürAnleihen der öffentlichen Hand mit einer Restlaufzeit
vonvier bis fünf Jahren sowie einer zusätzlichen Marge.
Eine Zinszahlung wird ausgeschlossen, falls der Emittent
nicht genügend verfügbare ausschüttungsfähige Posten zur
Ausschüttung besitzt, falls dies von einer zuständigen Auf-
sichtsbehörde angeordnet wird, oder aufgrund einer Nicht-
erfüllung der Eigenkapital- und Kapitalpufferanforderungen.
Die Zinszahlungen sind nicht kumulativ.
Wenn die harte Kernkapitalquote (CET1-Quote) der Münche-
nerHyp unter mindestens 7 Prozent fällt, erfolgt eine Herab-
schreibung der CHF-Anleihen, bzw. unter 5,125 Prozent
erfolgt eine Herabschreibung der EUR-Anleihen. Ein
Heraufschreiben der Anleihe steht in vollem Ermessen der
Emittentin, erfordert ausreichenden Jahresüberschuss und
darf keinem gesetzlichen oder behördlichen Ausschüttungs-
verbot zuwiderlaufen.
Es handelt sich handelsrechtlich um eine Verbindlichkeit und
nicht um Eigenkapital.
Geschäftsguthaben
Die unter Passivposten 10aa) ausgewiesenen Geschäfts-
guthaben gliedern sich wie folgt:
GESCHÄFTSGUTHABEN
IN €
31.12.2023 31.12.2022
Geschäftsguthaben 1.271.496.030,00 1.272.002.690,00
a) der verbleibenden
Mitglieder 1.260.874.370,00 1.264.006.170,00
b) der ausgeschie-
denen Mitglieder 7.674.170,00 7.293.020,00
c) aus gekündigten
Geschäftsanteilen 2.947.490,00 703.500,00
Rückständige fällige
Pflichteinzahlungen auf
Geschäftsanteile 0,00 0,00
Ergebnisrücklagen
ENTWICKLUNG DER ERGEBNISRÜCKLAGEN
IN T€
gesetzliche
Rücklagen
andere
Ergebnisrücklagen
Stand 01.01.2023 406.000 6.000
Einstellungen aus dem
Bilanzgewinn des
Vorjahres
Einstellungen aus dem
Jahresüberschuss des
Geschäftsjahres 51.000
Stand 31.12.2023 457.000 6.000
Die Verlängerung des Zeitraums zur Berechnung des durch-
schnittlichen Abzinsungssatzes von sieben auf zehn Jahre für
Pen sionsrückstellungen führt zu einem Ergebnisbeitrag von
319T€. Dieser unterliegt der Ausschüttungssperre und ist
inder Position „andere Ergebnisrücklagen“ enthalten.
Fremdwährungspositionen
FREMDWÄHRUNGSPOSITIONEN
IN T€
31.12.2023 31.12.2022
Aktiv 6.816.818 6.976.033
Passiv 6.440.055 5.987.279
Eventualverbindlich-
keiten und andere
Verpflichtungen 236.249 170.961
58
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN ZUR BILANZ–
GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
Andere Verpflichtungen
Bei den in diesem Posten enthaltenen unwiderruflichen
Kreditzusagen handelt es sich fast ausschließlich um Zusagen
für Hypothekendarlehen an Kunden. Mit einer Inanspruch-
nahme der unwiderruflichen Kreditzusage ist zu rechnen.
DieWahrscheinlichkeit eines Risikovorsorgebedarfs aus den
Eventualverpflichtungen und den anderen Verpflichtungen
wird vor dem Hintergrund der laufenden Kreditüberwachung
als gering eingeschätzt.
Die Kreditzusagen werden mit dem Nominalbetrag gezeigt.
Im Falle der Passivierung einer Einzelrückstellung für noch
nicht in Anspruch genommene unwiderrufliche Kreditzu-
sagen bzw. von Pauschalrückstellungen für latente Kredit-
risiken wird der jeweilige Posten unter dem Strich in Höhe
des zurückgestellten Betrags gekürzt.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Diese Position beinhaltet Aufwendungen aus Aufzinsungs-
effekten in Höhe von 655 T€ (Vorjahr 1.122 T€) für gebildete
Rückstellungen.
Außerordentliche Aufwendungen
Die Position „Außerordentliche Aufwendungen“ beinhaltet
den Aufwand aus der Verschmelzung mit der M.M.Warburg&
CO Hypothekenbank AG in Höhe von 6.302 T€ sowie den
Aufwand für die Erfassung der sonstigen Verbindlichkeit
inHöhe von 22.634 T€ aufgrund der Barsicherheit gemäß
§ 12 Abs. 5 RStruktFG.
Außerordentliche Erträge
Die Position „Außerordentliche Erträge“ beinhaltet den Gewinn
aus der Verschmelzung mit der M.M.Warburg & CO Hypo-
thekenbank AG in Höhe von 65.322 T€, sowie den Gewinn
aus der Anwachsung der Nußbaumstraße GmbH & Co. KG
inHöhe von 20.105 T€.
Abschreibungen und Wert berichtigungen auf
Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie
Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft
Der Posten „Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie Zu-
führungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft“ belief sich
auf minus 118.037 T€ (Vorjahr 45.467 T). Der Saldo der Ver-
änderung zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft (inklusive
Direktabschreibungen) betrug minus 103.708 T€ (Vorjahr
minus 18.658 T€). Die Ermittlung der Pauschalwertberichtigung
für das Kreditgeschäft gemäß IDW RS BFA 7 führt zu einer
Zuführung von 10.920 T€ (Vorjahr 28.000 T€), davon 0 T€
(Vorjahr 1.000 T€) in Form einer Rückstellung für latente
Ausfallrisiken für Zusagen. Zudem wurde eine Rückstellung
für eine offene ausfallgefährdete Kreditzusage in Höhe von
3.399 T€ gebildet.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
In der Position sind periodenfremde Erträge von 1.771 T€
enthalten (Vorjahr minus 6.674 T€).
Termingeschäfte | Derivate
Zur Steuerung von Zinsänderungs- bzw. Währungsrisiken
wurden die nachfolgend dargestellten derivativen Geschäfte
abgeschlossen. Nicht enthalten sind hierbei in bilanzielle
Grundgeschäfte eingebettete Derivate.
59
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN ZUR BILANZ–
GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
NOMINALBETRAG
IN MIO. €
Restlaufzeit
bis ein Jahr
Restlaufzeit
über ein bis
fünf Jahre
Restlaufzeit
mehr als
fünf Jahre Summe
beizulegender
Zeitwert
1
neg. (–)
Zinsbezogene Geschäfte
Zinsswaps 9.848 29.303 64.607 103.758 240
Zinsoptionen
– Käufe 29 488 390 906 21
– Verkäufe 40 239 0 279 -17
Sonstige Zinskontrakte 50 10 2.893 2.953 51
Währungsbezogene Geschäfte
Cross-Currency Swaps 1.129 2.414 162 3.705 -140
Devisenswaps 627 0 0 627 19
1
Bewertungsmethode: Zinsswaps werden anhand der aktuellen Zinsstrukturen am Bilanzstichtag nach der Barwertmethode bewertet. Hierbei werden die Zahlungsströme (Cashflows) mit dem risiko-
und laufzeitadäquaten Marktzins diskontiert, rechnerisch angefallene, aber nicht gezahlte Zinsen bleiben unberücksichtigt. Der Ansatz erfolgt zum „clean price“.
Für die Wertermittlung von Optionen werden Optionspreismodelle eingesetzt. Deren Einsatz erfolgt auf der Basis der allgemein anerkannten grundlegenden Annahmen. In die Bestimmung des
Optionspreises gehen in der Regel der Kurs des Basiswertes und dessen Volatilität, der vereinbarte Ausübungskurs, ein risikoloser Zinssatz sowie die Restlaufzeit der Option ein.
Von den ausgewiesenen derivativen Finanzinstrumenten sind
Prämien für Optionsgeschäfte in Höhe von 38,7 Mio. € (Vor-
jahr 38,6 Mio. €) in dem Bilanzposten „Sonstige Vermögens-
gegenstände“ enthalten.
Die anteiligen Zinsen aus den derivativen Geschäften werden
unter den Bilanzposten „Forderungen an Kreditinstitute“
mit423,4 Mio. € (Vorjahr 255,2 Mio. €) und „Verbindlich-
keiten gegenüber Kreditinstituten“ mit 350,8 Mio. € (Vorjahr
224,4 Mio. €) beziehungsweise „Forderungen an Kunden“
mit8,9 Mio. € (Vorjahr 7,7 Mio €) und „Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden“ mit 11,0 Mio. € (Vorjahr 12,3 Mio. €)
ausgewiesen. Die Abgrenzung der gezahlten Ausgleichs-
zahlungen erfolgt unter „Sonstige Vermögensgegenstände“
mit 13,8 Mio.€ (Vorjahr 11,9 Mio. €); die erhaltenen Aus-
gleichszahlungen werden unter „Sonstige Verbindlichkeiten“
mit 20,2 Mio.€ (Vorjahr 21,1 Mio. €) ausgewiesen.
Aus der Fremdwährungsbewertung von Swaps sind Aus-
gleichsposten in Höhe von 122,2 Mio. € im Bilanzposten
„Sonstige Verbindlichkeiten“ enthalten (Vorjahr 113,7 Mio. €).
Bei den Kontrahenten derivativer Geschäfte handelt es sich
um Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute in
OECD-Ländern.
Zur Reduzierung von Kreditrisiken aus diesen Kontrakten
bestehen Sicherungsvereinbarungen. Im Rahmen dieser
Vereinbarungen werden – für die sich nach dem Netting
derPositionen ergebenden Nettoforderungen/-verbindlich-
keiten– Sicherheiten zur Verfügung gestellt.
Von den ökonomischen Bewertungseinheiten der Bank wurden
zur Absicherung von Zinsrisiken bei Wertpapieren in der
Bilanzposition „Schuldverschreibungen und andere festver-
zinsliche Wertpapiere“ bilanzielle Bewertungseinheiten im
Volumen von 3.904 Mio € (Vorjahr 2.075 Mio €) gebildet.
Dasich die Bedingungen der Wertpapiere und der Siche-
rungsderivate entsprechen, ist davon auszugehen, dass die
Effektivität der Bewertungseinheit über die gesamte Lauf -
zeit der Geschäfte gegeben ist. Sich ausgleichende Wert-
änderungen werden bilanziell nicht erfasst, nicht abgesicherte
Risiken werden nach den allgemeinen Bewertungsgrund-
sätzen behandelt. Der Gesamtbetrag der sich ausgleichenden
Wertveränderungen aus allen Bewertungseinheiten beläuft
sich auf 326 Mio €.
Die zinsbezogenen Finanzinstrumente des Bankbuchs ein-
schließlich der zur Steuerung des allgemeinen Zinsände rungs-
risikos (Aktiv-Passiv-Steuerung) abgeschlossenen Zinsderivate
werden im Rahmen einer Gesamtbetrachtung aller Geschäfte
nach Maßgabe von IDW RS BFA 3 (n. F.) verlustfrei bewertet.
Hierzu werden die zinsinduzierten Barwerte den Buchwerten
gegenübergestellt. Der sich daraus ergebende positive
Differenz betrag wird anschließend um den Risikokostenbar-
wert und den Bestandsverwaltungskostenbarwert ver-
mindert. Indi viduelle Refinanzierungsmöglichkeiten werden
bei dieser barwertigen Betrachtung berücksichtigt. Für einen
danach eventuell verbleibenden Verlustüberhang wird eine
Droh verlustrückstellung gebildet, die unter den anderen
Rückstellungen ausgewiesen wird. Nach dem Ergebnis der
Berechnungen zum 31. Dezember 2023 war keine Rück-
stellung erforderlich.
Sämtliche Zinserträge und Zinsaufwendungen aus Swap-
geschäften, die der Aktiv-Passiv-Steuerung zugeordnet sind,
werden von der Bank saldiert. Der Saldo wird dann entweder
unter den Zinserträgen oder den Zinsaufwendungen aus-
gewiesen, um entsprechend § 264 Abs. 2 HGB ein den tatsäch-
lichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln.
60
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN ZUR BILANZ–
GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
Im laufenden Geschäftsjahr wurden aus Zinsswapgeschäften
Zinserträge über 2.313 Mio. EUR (Vorjahr 285 Mio. EUR) mit
Zinsaufwendungen über 2.092 Mio. EUR (Vorjahr 310 Mio. EUR)
verrechnet und der Saldo wurde in Höhe von 221 Mio. EUR
unter den Zinserträgen (Vorjahr 25 Mio. EUR unter den Zins-
aufwendungen) ausgewiesen.
Derivate des Handelsbestands befanden sich zum Stichtag
nicht im Bestand.
Deckungsrechnung
A. HYPOTHEKENPFANDBRIEFE
IN T€
31.12.2023 31.12.2022
Deckungswerte 36.310.758 33.795.563
1. Forderungen an Kreditinstitute (Hypothekendarlehen) 13.719 168
2. Forderungen an Kunden (Hypothekendarlehen) 36.244.575 33.742.931
3. Sachanlagen (Grundschulden auf bankeigenen Grundstücken) 52.464 52.464
Weitere Deckungswerte 1.240.400 581.414
1. Barreserve 0 1.000
2. andere Forderungen an Kreditinstitute 0 0
3. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 1.240.400 580.414
Deckungswerte insgesamt 37.551.158 34.376.977
Summe der deckungspflichtigen Hypothekenpfandbriefe 35.241.283 31.693.890
Überdeckung 2.309.875 2.683.087
B. ÖFFENTLICHE PFANDBRIEFE
IN T€
31.12.2023 31.12.2022
Deckungswerte 1.375.944 1.406.984
1. Forderungen an Kreditinstitute (Kommunalkredite) 25.000 25.000
2. Forderungen an Kunden (Kommunalkredite) 1.150.944 1.171.984
3. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 200.000 210.000
Weitere Deckungswerte 0 50.000
1. andere Forderungen an Kreditinstitute 0 0
2. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 0 50.000
Deckungswerte insgesamt 1.375.944 1.456.984
Summe der deckungspflichtigen Öffentlichen Pfandbriefe 1.226.268 1.308.390
Überdeckung 149.676 148.594
61
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN ZUR BILANZ–
GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
ANGABEN NACH § 28 PFANDBRIEFGESETZ
VERÖFFENTLICHUNG GEMÄSS § 28 ABS. 1 S. 1, 3 PFANDBG
Umlaufende Pfandbriefe und dafür verwendete Deckungswerte
4. Quartal 2023
UMLAUFENDE PFANDBRIEFE UND DAFÜR VERWENDETE DECKUNGSWERTE
IN MIO. €
Nominalwert Barwert Risikobarwert
1
Q4 2023 Q4 2022 Q4 2023 Q4 2022 Q4 2023 Q4 2022
Gesamtbetrag der im Umlauf befindlichen Hypothekenpfandbriefe 35.241,3 31.693,9 33.368,0 28.407,9 30.922,5 21.197,3
darunter Derivate
Deckungsmasse 37.551,2 34.377,0 36.958,0 32.304,3 34.130,9 24.490,0
darunter Derivate
Überdeckung 2.309,9 2.683,1 3.590,0 3.896,4 3.208,4 3.292,7
Überdeckung in % vom Pfandbrief-Umlauf 6,6 8,5 10,8 13,7 10,4 15,5
Gesetzliche Überdeckung
2
1.274,0 1.148,8 667,4 1.162,0
Vertragliche Überdeckung
3
Freiwillige Überdeckung
4
1.035,9 1.534,3 2.922,6 2.734,3
Überdeckung unter Berücksichtigung des
vdp-Bonitätsdifferenzierungsmodells 2.309,9 2.683,1 3.590,0 3.896,4
Überdeckung in % vom Pfandbrief-Umlauf 6,6 8,5 10,8 13,7
1
Für die Berechnung des Risikobarwertes wurde der dynamische Ansatz gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 2 PfandBarwertV verwendet.
2
Nach dem Nominalwert: Summe aus der nennwertigen sichernden Überdeckung gemäß § 4 Abs. 2 PfandBG und des Nennwerts der barwertigen sichernden Überdeckung gemäß § 4 Abs. 1 PfandBG; nach dem Barwert: Barwertige sichernde Überdeckung gemäß § 4 Abs. 1 PfandBG
3
Vertraglich zugesicherte Überdeckung
4
Residual, in Abhängigkeit der gesetzlichen und vertraglichen Überdeckung; Barwert enthält den Barwert der nennwertigen sichernden Überdeckung gemäß § 4 Abs. 2 PfandBG
Hinweis: Die Überdeckung unter Berücksichtigung des vdp-Bonitätsdifferenzierungsmodells ist optional.
62
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
UMLAUFENDE PFANDBRIEFE UND DAFÜR VERWENDETE DECKUNGSWERTE
IN MIO. €
Nominalwert Barwert Risikobarwert
1
Q4 2023 Q4 2022 Q4 2023 Q4 2022 Q4 2023 Q4 2022
Gesamtbetrag der im Umlauf befindlichen Öffentlichen Pfandbriefe 1.226,3 1.308,4 1.359,0 1.401,9 1.256,7 993,8
darunter Derivate
Deckungsmasse 1.375,9 1.457,0 1.531,6 1.552,6 1.360,8 1.041,4
darunter Derivate 14,4 12,0 7,3 -15,8
Überdeckung 149,6 148,6 172,6 150,7 104,1 47,7
Überdeckung in % vom Pfandbrief-Umlauf 12,2 11,4 12,7 10,7 8,3 4,8
Gesetzliche Überdeckung
2
47,9 51,1 27,2 55,9
Vertragliche Überdeckung
3
Freiwillige Überdeckung
4
101,7 97,5 145,5 94,8
Überdeckung unter Berücksichtigung des
vdp-Bonitätsdifferenzierungsmodells 149,7 148,6 172,7 150,7
Überdeckung in % vom Pfandbrief-Umlauf 12,2 11,4 12,7 10,7
1
Für die Berechnung des Risikobarwertes wurde der dynamische Ansatz gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 2 PfandBarwertV verwendet.
2
Nach dem Nominalwert: Summe aus der nennwertigen sichernden Überdeckung gemäß § 4 Abs. 2 PfandBG und des Nennwerts der barwertigen sichernden Überdeckung gemäß § 4 Abs. 1 PfandBG; nach dem Barwert: Barwertige sichernde Überdeckung gemäß § 4 Abs. 1 PfandBG
3
Vertraglich zugesicherte Überdeckung
4
Residual, in Abhängigkeit der gesetzlichen und vertraglichen Überdeckung; Barwert enthält den Barwert der nennwertigen sichernden Überdeckung gemäß § 4 Abs. 2 PfandBG
Hinweis: Die Überdeckung unter Berücksichtigung des vdp-Bonitätsdifferenzierungsmodells ist optional.
63
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
VERÖFFENTLICHUNG GEMÄSS § 28 ABS. 1 S. 1 NRN. 4, 5 PFANDBG
Laufzeitstruktur der umlaufenden Pfandbriefe und der dafür verwendeten Deckungsmassen
4. Quartal 2023
HYPOTHEKENPFANDBRIEFE
IN MIO. €
Q4 2023 Q4 2022
Q4 2023
FäV (12 Monate)
1
Q4 2022
FäV (12 Monate)
1
Restlaufzeit: Pfandbriefumlauf Deckungsmasse Pfandbriefumlauf Deckungsmasse Pfandbriefumlauf Pfandbriefumlauf
≤ 0,5 Jahre 1.866,8 1.590,2 1.280,9 1.414,7
> 0,5 Jahre und ≤ 1 Jahr 1.392,0 1.494,7 1.613,0 1.603,7
> 1 Jahr und ≤ 1,5 Jahre 1.308,2 1.417,0 731,9 1.399,8 1.866,8 1.280,9
> 1,5 Jahre und ≤ 2 Jahre 1.756,7 2.104,3 885,6 1.192,9 1.392,0 1.613,0
> 2 Jahre und ≤ 3 Jahre 3.512,0 3.537,2 1.186,6 3.229,2 3.064,9 1.617,4
> 3 Jahre und ≤ 4 Jahre 3.473,9 3.554,7 2.723,1 2.800,0 3.512,0 1.186,6
> 4 Jahre und ≤ 5 Jahre 3.498,5 2.278,7 3.197,7 2.916,4 3.473,9 2.723,1
> 5 Jahre und ≤ 10 Jahre 8.253,6 10.770,0 9.446,0 10.078,2 10.625,5 10.954,7
> 10 Jahre 10.179,6 10.804,4 10.629,2 9.741,9 11.306,2 12.318,2
ÖFFENTLICHE PFANDBRIEFE
IN MIO. €
Q4 2023 Q4 2022
Q4 2023
FäV (12 Monate)
1
Q4 2022
FäV (12 Monate)
1
Restlaufzeit: Pfandbriefumlauf Deckungsmasse Pfandbriefumlauf Deckungsmasse Pfandbriefumlauf Pfandbriefumlauf
≤ 0,5 Jahre 56,5 7,2 36,7 24,9
> 0,5 Jahre und ≤ 1 Jahr 46,8 15,8 48,0 24,9
> 1 Jahr und ≤ 1,5 Jahre 11,3 13,3 53,9 26,4 56,5 36,7
> 1,5 Jahre und ≤ 2 Jahre 41,6 11,8 46,8 28,0 46,8 48,0
> 2 Jahre und ≤ 3 Jahre 172,2 240,9 77,9 128,6 52,9 100,6
> 3 Jahre und ≤ 4 Jahre 3,0 20,0 129,6 134,6 175,2 77,9
> 4 Jahre und ≤ 5 Jahre 233,4 68,8 5,4 12,4 3,0 129,6
> 5 Jahre und ≤ 10 Jahre 437,6 120,4 402,4 210,6 367,4 324,1
> 10 Jahre 223,9 877,8 507,9 866,5 524,5 591,5
1
Auswirkungen einer Fälligkeitsverschiebung auf die Laufzeitenstruktur der Pfandbriefe / Verschiebungsszenario: 12 Monate. Es handelt sich hierbei um ein äußerst unwahrscheinliches Szenario, das erst nach Ernennung eines Sachwalters zur Geltung kommen könnte.
64
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
INFORMATIONEN ZUR VERSCHIEBUNG DER FÄLLIGKEIT DER PFANDBRIEFE
Q4 2023 Q4 2022
Voraussetzungen für die Verschiebung
der Fälligkeit der Pfandbriefe
Das Hinausschieben der Fälligkeit ist erforderlich, um die Zahlungsunfähigkeit der
Pfandbriefbank mit beschränkter Geschäftstätigkeit zu vermeiden (Verhinderung der
Zahlungsunfähigkeit). Die Pfandbriefbank mit beschränkter Geschäftstätigkeit ist
nicht überschuldet (keine bestehende Überschuldung) und es besteht Grund zu der
Annahme, dass die Pfandbriefbank mit beschränkter Geschäftstätigkeit jedenfalls
nach Ablauf des größtmöglichen Verschiebungszeitraums unter Berücksichtigung
weiterer Verschiebungsmöglichkeiten ihre dann fälligen Verbindlichkeiten erfüllen
kann (positive Erfüllungsprognose). Siehe ergänzend auch § 30 Absatz 2b PfandBG.
Das Hinausschieben der Fälligkeit ist erforderlich, um die Zahlungsunfähigkeit der
Pfandbriefbank mit beschränkter Geschäftstätigkeit zu vermeiden (Verhinderung der
Zahlungsunfähigkeit), die Pfandbriefbank mit beschränkter Geschäftstätigkeit ist nicht
überschuldet (keine bestehende Überschuldung) und es besteht Grund zu der Annahme,
dass die Pfandbriefbank mit beschränkter Geschäftstätigkeit jedenfalls nach Ablauf des
größtmöglichen Verschiebungszeitraums unter Berücksichtigung weiterer Verschie bungs-
möglichkeiten ihre dann fälligen Verbindlichkeiten erfüllen kann (positive Erfüllungs-
prognose). Siehe ergänzend auch § 30 Absatz 2b PfandBG.
Befugnisse des Sachwalters bei
Verschiebung der Fälligkeit der
Pfandbriefe
Der Sachwalter kann die Fälligkeiten der Tilgungszahlungen verschieben, wenn die
maßgeblichen Voraussetzungen nach § 30 Abs. 2b PfandBG hierfür erfüllt sind. Die
Verschiebungsdauer, die einen Zeitraum von 12 Monaten nicht überschreiten darf,
bestimmt der Sachwalter entsprechend der Erforderlichkeit.
Der Sachwalter kann die Fälligkeiten von Tilgungs- und Zinszahlungen, die innerhalb
eines Monats nach seiner Ernennung fällig werden, auf das Ende dieses Monatszeit-
raums verschieben. Entscheidet sich der Sachwalter für eine solche Verschiebung,
wird das Vorliegen der Voraussetzungen nach § 30 Abs. 2b PfandBG unwiderlegbar
vermutet. Eine solche Verschiebung ist im Rahmen der Höchstverschiebungsdauer von
12 Monaten zu berücksichtigen.
Der Sachwalter darf von seiner Befugnis für sämtliche Pfandbriefe einer Emission nur
einheitlich Gebrauch machen. Hierbei dürfen die Fälligkeiten vollständig oder anteilig
verschoben werden. Der Sachwalter hat die Fälligkeit für eine Pfandbriefemission so
zu verschieben, dass die ursprüngliche Reihenfolge der Bedienung der Pfandbriefe,
die durch die Verschiebung überholt werden könnten, nicht geändert wird (Überhol-
verbot). Dies kann dazu führen, dass auch die Fälligkeiten später fällig werdender
Emissionen zu verschieben sind, um das Überholverbot zu wahren. Siehe ergänzend
auch § 30 Absatz 2a und 2b PfandBG.
Der Sachwalter kann die Fälligkeiten der Tilgungszahlungen verschieben, wenn die
maßgeblichen Voraussetzungen nach § 30 Abs. 2b PfandBG hierfür erfüllt sind. Die
Verschiebungsdauer, die einen Zeitraum von 12 Monaten nicht überschreiten darf, be-
stimmt der Sachwalter entsprechend der Erforderlichkeit.
Der Sachwalter kann die Fälligkeiten von Tilgungs- und Zinszahlungen, die innerhalb
eines Monats nach seiner Ernennung fällig werden, auf das Ende dieses Monatszeit-
raums verschieben. Entscheidet sich der Sachwalter für eine solche Verschiebung, wird
das Vorliegen der Voraussetzungen nach § 30 Abs. 2b PfandBG unwiderlegbar vermutet.
Eine solche Verschiebung ist im Rahmen der Höchstverschiebungsdauer von 12 Monaten
zu berücksichtigen.
Der Sachwalter darf von seiner Befugnis für sämtliche Pfandbriefe einer Emission nur
einheitlich Gebrauch machen. Hierbei dürfen die Fälligkeiten vollständig oder anteilig
verschoben werden. Der Sachwalter hat die Fälligkeit für eine Pfandbriefemission so zu
verschieben, dass die ursprüngliche Reihenfolge der Bedienung der Pfandbriefe, die
durch die Verschiebung überholt werden könnten, nicht geändert wird (Überholverbot).
Dies kann dazu führen, dass auch die Fälligkeiten später fällig werdender Emissionen zu
verschieben sind, um das Überholverbot zu wahren. Siehe ergänzend auch § 30 Absatz
2a und 2b PfandBG.
65
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
VERÖFFENTLICHUNG GEMÄSS § 28 ABS. 2 NR. 1 A PFANDBG,
§ 28 ABS. 3 NR. 1 PFANDBG UND § 28 ABS. 4 NR. 1 A PFANDBG
Zur Deckung von Hypothekenpfandbriefen
verwendete Forderungen nach Größengruppen
4. Quartal 2023
DECKUNGSWERTE
IN MIO. €
Q4 2023 Q4 2022
Bis einschließlich 300 Tsd. € 20.213,9 19.684,7
Mehr als 300 Tsd. € bis einschließlich 1 Mio. € 5.700,7 4.962,8
Mehr als 1 Mio. € bis einschließlich 10 Mio. € 2.716,1 2.286,7
Mehr als 10 Mio. € 7.680,1 6.861,3
Summe 36.310,8 33.795,6
Zur Deckung von Öffentlichen Pfandbriefen
verwendete Forderungen nach Größengruppen
4. Quartal 2023
DECKUNGSWERTE
IN MIO. €
Q4 2023 Q4 2022
Bis einschließlich 10 Mio. € 35,9 51,9
Mehr als 10 Mio. € bis einschließlich 100 Mio. € 370,0 430,0
Mehr als 100 Mio. € 970,0 975,1
Summe 1.375,9 1.457,0
66
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
VERÖFFENTLICHUNG GEMÄSS § 28 ABS. 2 NR. 1 B, C UND NR. 2 PFANDBG
Zur Deckung von Hypothekenpfandbriefen verwendete Forderungen nach Gebieten, in denen die beliehenen
Grundstücke liegen, und nach Nutzungsart sowie Gesamtbetrag der mindestens 90 Tage rückständigen Leistungen
alsauch Gesamtbetrag dieser Forderungen, soweit der jeweilige Rückstand mindestens 5 % der Forderung beträgt
4. Quartal 2023
DECKUNG VON HYPOTHEKENPFANDBRIEFEN
IN MIO. €
Deckungswerte
Gesamtbetrag
der mindestens
90 Tage rück-
ständigen
Leistungen
Gesamtbetrag dieser
Forde rungen, soweit
der jeweilige
Rückstand min destens
5 % der Forderung
beträgtInsgesamt
davon
Wohnwirtschaftlich Gewerblich
Insgesamt
davon
Insgesamt
davon
Staat 4. Quartal
Eigen-
tums-
wohnun-
gen
Ein- und
Zwei-
familien-
häuser
Mehr-
familien-
häuser
Unfertige
und noch
nicht er-
tragfähige
Neubauten
Bau-
plätze
Büro-
gebäude
Handels-
gebäude
Industrie-
gebäude
Sonstige
gewerblich
genutzte
Gebäude
Unfertige
und noch
nicht er-
tragfähige
Neubauten
Bau-
plätze
Gesamtsumme–
alle Staaten
Jahr
2023 36.310,8 29.352,3 5.470,1 18.275,1 5.599,0 7,4 0,7 6.958,5 4.521,2 2.186,1 6,4 244,8 15,1 17,7
Jahr 2022 33.795,6 27.774,0 5.136,1 17.406,1 5.222,4 8,1 1,3 6.021,6 3.874,9 1.860,5 6,9 279,3 11,6 12,9
Deutschland Jahr 2023 29.173,2 24.190,0 3.787,4 15.471,0 4.923,5 7,4 0,7 4.983,2 3.407,4 1.366,0 6,4 203,4 14,9 17,3
Jahr 2022 26.682,6 22.840,3 3.524,8 14.718,8 4.587,3 8,1 1,3 3.842,2 2.513,5 1.089,6 6,9 232,2 11,6 12,9
Belgien Jahr 2023 71,6 71,6 71,6
Jahr 2022 71,6 71,6 71,6
Frankreich Jahr 2023 217,8 217,8 159,8 58,0
Jahr 2022 259,2 259,2 201,2 58,0
Großbritannien Jahr 2023 271,9 82,1 82,1 189,8 152,4 14,0 23,4
Jahr 2022 281,9 281,9 231,2 27,6 23,0
Luxemburg Jahr 2023 116,7 116,7 116,7
Jahr 2022 90,9 90,9 90,9
Niederlande Jahr 2023 734,5 293,7 293,7 440,8 175,8 265,0
Jahr 2022 716,6 299,6 299,6 417,0 175,2 241,8
Österreich Jahr 2023 250,7 56,1 16,3 39,6 0,2 194,6 46,3 130,3 18,0 0,2 0,4
Jahr 2022 173,7 45,4 14,2 30,9 0,3 128,3 36,2 92,1 0,0
Spanien Jahr 2023 479,1 31,8 31,8 447,3 116,5 330,8
Jahr 2022 469,0 8,5 8,5 460,5 132,0 328,5
Schweiz Jahr 2023 4.430,9 4.430,9 1.666,4 2.764,5
Jahr 2022 4.253,5 4.253,5 1.597,1 2.656,5
USA Jahr 2023 564,4 267,7 267,7 296,7 274,7 22,0
Jahr 2022 796,5 326,6 326,6 469,9 423,0 22,8 24,0
67
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
VERÖFFENTLICHUNG GEMÄSS § 28 ABS. 3 NR. 2 PFANDBG
Zur Deckung von Öffentlichen Pfandbriefen verwendete Forderungen
4. Quartal 2023
ZUR DECKUNG VON ÖFFENTLICHEN PFANDBRIEFEN VERWENDETE FORDERUNGEN
IN MIO. €
Staat 4. Quartal
Deckungswerte
Summe davon geschuldet von davon gewährleistet von
in der Summe
enthaltene
Gewähr-
leistungen aus
Gründen der
Export-
förderung Zentralstaat
Regionale
Gebiets-
körperschaften
Örtliche
Gebiets-
körperschaften Sonstige Zentralstaat
Regionale
Gebiets-
körperschaften
Örtliche
Gebiets-
körperschaften Sonstige
Gesamtsumme –
alle Staaten Jahr 2023 1.375,9 120,0 1.135,0 35,9 85,0
Jahr 2022 1.457,0 120,0 1.200,1 51,9 85,0
Deutschland Jahr 2023 1.220,9 1.100,0 35,9 85,0
Jahr 2022 1.302,0 1.165,1 51,9 85,0
Österreich Jahr 2023 155,0 120,0 35,0
Jahr 2022 155,0 120,0 35,0
68
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
VERÖFFENTLICHUNG GEMÄSS § 28 ABS. 3 NR. 3 PFANDBG
Gesamtbetrag der mindestens 90 Tage rückständigen Leistungen
bei Öffentlichen Pfandbriefen als auch Gesamtbetrag dieser Forderungen,
soweit der jeweilige Rückstand mindestens 5 % der Forderung beträgt
4. Quartal 2023
RÜCKSTÄNDIGE LEISTUNGEN BEI ÖFFENTLICHEN PFANDBRIEFEN
IN MIO. €
Staat 4. Quartal
Gesamtbetrag der mindestens 90 Tage rückständigen Leistungen
Gesamtbetrag dieser Forderungen,
soweit der jeweilige Rückstand mindestens 5 % der Forderung beträgt
Summe
davon
Summe
davon
Zentralstaat
Regionale
Gebiets körper-
schaften
Örtliche
Gebiets körper-
schaften Sonstige Zentralstaat
Regionale Ge-
bietskörper-
schaften
Örtliche Ge-
bietskörper-
schaften Sonstige
Gesamtsumme–
alle Staaten Jahr 2023
Jahr 2022
Deutschland Jahr 2023
Jahr 2022
69
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
VERÖFFENTLICHUNG GEMÄSS § 28 ABS. 1 S. 1 NRN. 8, 9, 10 PFANDBG
Weitere Deckungswerte – Detaildarstellung für Hypothekenpfandbriefe
4. Quartal 2023
WEITERE DECKUNGSWERTE – DETAILDARSTELLUNG FÜR HYPOTHEKENPFANDBRIEFE
IN MIO. €
Staat 4. Quartal
Weitere Deckungswerte für Hypothekenpfandbriefe nach § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 a) und b), § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 a) bis c), § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 4
Summe
davon
Forderungen
gem. § 19
Abs. 1 S. 1 Nr. 4
Forderungen gem. § 19
Abs. 1 S. 1 Nr. 2 a) und b)
Forderungen gem. § 19
Abs. 1 S. 1 Nr. 3 a) bis c)
Insgesamt
davon
Insgesamt
davon
gedeckte Schuld-
verschreibungen gem.
Art. 129 Verordnung
(EU) Nr. 575 / 2013
gedeckte Schuld-
verschreibungen gem.
Art. 129 Verordnung
(EU) Nr. 575 / 2013
Gesamtsumme –
alle Staaten Jahr 2023 1.240,4 1.240,4
Jahr 2022 581,4 1,0 580,4
Deutschland Jahr 2023 1.230,0 1.230,0
Jahr 2022 571,0 1,0 570,0
Österreich Jahr 2023 10,4 10,4
Jahr 2022 10,4 10,4
70
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
VERÖFFENTLICHUNG GEMÄSS § 28 ABS. 1 S. 1 NRN. 8, 9 PFANDBG
Weitere Deckungswerte – Detaildarstellung für Öffentliche Pfandbriefe
4. Quartal 2023
WEITERE DECKUNGSWERTE – DETAILDARSTELLUNG FÜR ÖFFENTLICHE PFANDBRIEFE
IN MIO. €
Staat 4. Quartal
Weitere Deckungswerte für Öffentliche Pfandbriefe nach § 20 Abs. 2 S. 1 Nr. 2, § 20 Abs. 2 S. 1 Nr. 3 a) bis c), § 20 Abs. 2 S. 1 Nr. 4
Summe
davon
Forderungen gem. § 20
Abs. 2 S. 1 Nr. 2
Forderungen gem. § 20
Abs. 2 S. 1 Nr. 3 a) bis b)
Forderungen gem. § 20
Abs. 2 S. 1 Nr. 4
Insgesamt
davon
Insgesamt
davon
Insgesamt
davon
gedeckte
Schuld verschreibungen
gem. Art. 129
Verordnung
(EU) Nr. 575 / 2013
gedeckte
Schuld verschreibungen
gem. Art. 129
Verordnung
(EU) Nr. 575 / 2013
gedeckte
Schuldverschreibungen
gem. Art. 129
Verordnung
(EU) Nr. 575/2013
Gesamtsumme –
alle Staaten Jahr 2023
Jahr 2022
Deutschland Jahr 2023
Jahr 2022
71
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
VERÖFFENTLICHUNG GEMÄSS § 28 ABS. 1 S. 1 NRN. 6, 7, 11, 12, 13, 14, 15 PFANDBG
UND § 28 ABS. 2 S. 1 NRN. 3, 4 PFANDBG
Kennzahlen zu umlaufenden Pfandbriefen und dafür verwendeten Deckungswerten
4. Quartal 2023
HYPOTHEKENPFANDBRIEFE
Q4 2023 Q4 2022
Umlaufende Pfandbriefe Mio. € 35.241,3 31.693,9
davon Anteil festverzinslicher Pfandbriefe nach § 28 Abs. 1 Nr. 13 (gewichteter Durchschnitt) % 96,1 91,0
Deckungsmasse Mio. € 37.551,2 34.377,0
davon Gesamtbetrag der Forderungen nach § 12 Abs. 1, die die Grenzen nach § 13 Abs. 1 S. 2, 2. Halbsatz überschreiten, § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 11 Mio. €
davon Gesamtbetrag der Werte nach § 19 Abs. 1, die die Grenzen nach § 19 Abs. 1 S. 6 überschreiten, § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 11 Mio. €
Forderungen, die die Grenze nach § 19 Abs. 1 Nr. 2 überschreiten, § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 12 Mio. €
Forderungen, die die Grenze nach § 19 Abs. 1 Nr. 3 überschreiten, § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 12 Mio. €
Forderungen, die die Grenze nach § 19 Abs. 1 Nr. 4 überschreiten, § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 12 Mio. €
davon Anteil festverzinslicher Deckungsmasse § 28 Abs. 1 Nr. 13 % 95,9 96,0
Nettobarwert nach § 6 Pfandbrief-Barwertverordnung je Fremdwährung in Mio. Euro § 28 Abs. 1 Nr. 14 (Saldo aus Aktiv-/Passivseite) CAD
CHF 870,9 795,2
CZK
DKK
GBP -113,6 -120,4
HKD
JPY
NOK
SEK
USD -19,6 450,3
AUD
72
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
HYPOTHEKENPFANDBRIEFE
Q4 2023 Q4 2022
volumengewichteter Durchschnitt des Alters der Forderungen (verstrichene Laufzeit seit Kreditvergabe – Seasoning) § 28 Abs. 2 Nr. 4 Jahre 5,3 5,0
durchschnittlicher gewichteter Beleihungsauslauf § 28 Abs. 2 Nr. 3 % 52,4 52,0
durchschnittlicher gewichteter Beleihungsauslauf auf Marktwertbasis – freiwillige Angabe (Durchschnitt) %
Kennzahlen zur Liquidität nach § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 6 PfandBG
Größte sich innerhalb der nächsten 180 Tage ergebende negative Summe im Sinne des § 4 Abs. 1a S. 3 PfandBG für Pfandbriefe (Liquiditätsbedarf) Mio. € 581,7 82,2
Tag, an dem sich die größte negative Summe ergibt Tag 1–180 179 166
Gesamtbetrag der Deckungswerte, die die Anforderungen von § 4 Abs. 1a S. 3 PfandBG erfüllen (Liquiditätsdeckung) Mio. € 1.324,1 620,7
Kennzahlen nach § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 7 PfandBG
Anteil der Derivategeschäfte an den Deckungsmassen gemäß § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 (Bonitätsstufe 3) %
Anteil der Derivategeschäfte an den Deckungsmassen gemäß § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 Buchstabe c (Bonitätsstufe 2) %
Anteil der Derivategeschäfte an den Deckungsmassen gemäß § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 Buchstabe d (Bonitätsstufe 1) %
Anteil der Derivategeschäfte an den zu deckenden Verbindlichkeiten gemäß § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 (Bonitätsstufe 3) %
Anteil der Derivategeschäfte an den zu deckenden Verbindlichkeiten gemäß § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 Buchstabe c (Bonitätsstufe 2) %
Anteil der Derivategeschäfte an den zu deckenden Verbindlichkeiten gemäß § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 Buchstabe d (Bonitätsstufe 1) %
Kennzahlen nach § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 15 PfandBG
Anteil der Deckungswerte an der Deckungsmasse, für die oder für deren Schuldner ein Ausfall gemäß Art. 178 Abs. 1 CRR als eingetreten gilt % 0,7 0,3
73
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
VERÖFFENTLICHUNG GEMÄSS § 28 ABS. 1 S. 1 NRN. 6, 7, 11, 12, 13, 14, 15 PFANDBG
UND § 28 ABS. 2 S. 1 NRN. 3, 4 PFANDBG
Kennzahlen zu umlaufenden Pfandbriefen und dafür verwendeten Deckungswerten
4. Quartal 2023
ÖFFENTLICHE PFANDBRIEFE
Q4 2023 Q4 2022
Umlaufende Pfandbriefe Mio. € 1.226,3 1.308,4
davon Anteil festverzinslicher Pfandbriefe § 28 Abs. 1 Nr. 13 (gewichteter Durchschnitt) % 91,0 92,0
Deckungsmasse Mio. € 1.375,9 1.457,0
davon Gesamtbetrag der Forderungen nach § 20 Abs. 1 und Abs. 2, die die Grenzen nach § 20 Abs. 3 überschreiten, § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 11 Mio. €
Forderungen, die die Grenze nach § 20 Abs. 2 Nr. 2 überschreiten, § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 12 Mio. €
Forderungen, die die Grenze nach § 20 Abs. 2 Nr. 3 überschreiten, § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 12
davon Anteil festverzinslicher Deckungsmasse nach § 28 Abs. 1 Nr. 13 % 94,6 91,0
Nettobarwert nach § 6 Pfandbrief-Barwertverordnung je Fremdwährung in Mio. Euro § 28 Abs. 1 Nr. 14 (Saldo aus Aktiv-/Passivseite) CAD
CHF
CZK
DKK
GBP
HKD
JPY
NOK
SEK
USD
AUD
Kennzahlen zur Liquidität nach § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 6 PfandBG
Größte sich innerhalb der nächsten 180 Tage ergebende negative Summe im Sinne des § 4 Abs. 1a S. 3 PfandBG für Pfandbriefe (Liquiditätsbedarf) Mio. € 58,7 19,3
Tag, an dem sich die größte negative Summe ergibt Tag 1–180 115 111
Gesamtbetrag der Deckungswerte, die die Anforderungen von § 4 Abs. 1a S. 3 PfandBG erfüllen (Liquiditätsdeckung) Mio. € 158,5 225,9
74
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
ÖFFENTLICHE PFANDBRIEFE
Q4 2023 Q4 2022
Kennzahlen nach § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 7 PfandBG
Anteil der Derivategeschäfte an den Deckungsmassen gemäß § 20 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 (Bonitätsstufe 3) %
Anteil der Derivategeschäfte an den Deckungsmassen gemäß § 20 Abs. 2 S. 1 Nr. 2 (Bonitätsstufe 2) % 1,0 0,8
Anteil der Derivategeschäfte an den Deckungsmassen gemäß § 20 Abs. 2 S. 1 Nr. 3 Buchstabe c (Bonitätsstufe 1) %
Anteil der Derivategeschäfte an den zu deckenden Verbindlichkeiten gemäß § 20 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 (Bonitätsstufe 3) %
Anteil der Derivategeschäfte an den zu deckenden Verbindlichkeiten gemäß § 20 Abs. 2 S. 1 Nr. 2 (Bonitätsstufe 2) %
Anteil der Derivategeschäfte an den zu deckenden Verbindlichkeiten gemäß § 20 Abs. 2 S. 1 Nr. 3 Buchstabe c (Bonitätsstufe 1) %
Kennzahlen nach § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 15 PfandBG
Anteil der Deckungswerte an der Deckungsmasse, für die oder für deren Schuldner ein Ausfall gemäß Art. 178 Abs. 1 CRR als eingetreten gilt %
75
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
VERÖFFENTLICHUNG GEMÄSS § 28 ABS. 1 S. 1 NR. 2 PFANDBG
Liste internationaler Wertpapierkennnummern der Internationalen Organisation für Normung (ISIN)
nach Pfandbriefgattung
4. Quartal 2023
HYPOTHEKENPFANDBRIEFE
Q4 2023 Q4 2022
ISIN CH0386949314, CH0417086086, CH0438965532, CH0457206842, CH0460872341,
CH0463112059, CH0471297991, CH0481013768, CH1100259808, CH1122290237,
CH1131931375, CH1137407453, CH1139995810, CH1175016091, CH1195555409,
CH1233900005, CH1271360427, DE000A11QCG1, DE000A254ZY0, DE000A2AASW0,
DE000A2G9GY4, DE000A2GS2H6, DE000A2GSRM2, DE000A2LQ4R6, DE000A2LQ4T2,
DE000A2TR7N9, DE000A2TSS66, DE000A2YNRE3, DE000A30V3C8, DE000A30V3D6,
DE000A30V3E4, DE000A351LJ5, DE000A3E5FC1, DE000A3E5P03, DE000A3H2002,
DE000A3H2YT0, DE000A3H3JW3, DE000MHB10J3, DE000MHB12J9, DE000MHB13J7,
DE000MHB17J8, DE000MHB18J6, DE000MHB1954, DE000MHB19J4, DE000MHB20J2,
DE000MHB2234, DE000MHB2242, DE000MHB2283, DE000MHB22J8, DE000MHB2317,
DE000MHB2374, DE000MHB2440, DE000MHB2457, DE000MHB25J1, DE000MHB2648,
DE000MHB2697, DE000MHB26J9, DE000MHB2705, DE000MHB2721, DE000MHB2739,
DE000MHB2754, DE000MHB27J7, DE000MHB2812, DE000MHB2820, DE000MHB2838,
DE000MHB2853, DE000MHB2861, DE000MHB28J5, DE000MHB2945, DE000MHB2960,
DE000MHB2978, DE000MHB2994, DE000MHB29J3, DE000MHB30J1, DE000MHB31J9,
DE000MHB32J7, DE000MHB33J5, DE000MHB34J3, DE000MHB35J0, DE000MHB36J8,
DE000MHB37J6, DE000MHB4057, DE000MHB4107, DE000MHB4149, DE000MHB4156,
DE000MHB4214, DE000MHB4289, DE000MHB4297, DE000MHB4305, DE000MHB4388,
DE000MHB4396, DE000MHB4412, DE000MHB4420, DE000MHB4446, DE000MHB4479,
DE000MHB4487, DE000MHB4529, DE000MHB4552, DE000MHB4560, DE000MHB4586,
DE000MHB4610, DE000MHB4636, DE000MHB4644, DE000MHB4651, DE000MHB4669,
DE000MHB4677, DE000MHB4685, DE000MHB4693, DE000MHB4701, DE000MHB4719,
DE000MHB4727, DE000MHB4735, DE000MHB4743, DE000MHB4750, DE000MHB4776,
DE000MHB4784, DE000MHB4792, DE000MHB4818, DE000MHB4826, DE000MHB4842,
DE000MHB4859, DE000MHB4867, DE000MHB4875, DE000MHB4883, DE000MHB4891,
DE000MHB61H0, DE000MHB9171
CH0386949314, CH0417086086, CH0438965532, CH0457206842, CH0460872341,
CH0463112059, CH0471297991, CH0481013768, CH1100259808, CH1122290237,
CH1131931375, CH1137407453, CH1139995810, CH1175016091, CH1195555409,
DE000MHB10J3, DE000MHB12J9, DE000MHB13J7, DE000MHB14J5, DE000MHB17J8,
DE000MHB18J6, DE000MHB1954, DE000MHB19J4, DE000MHB20J2, DE000MHB2135,
DE000MHB2192, DE000MHB21J0, DE000MHB2234, DE000MHB2242, DE000MHB2283,
DE000MHB22J8, DE000MHB2317, DE000MHB2374, DE000MHB2432, DE000MHB2440,
DE000MHB2457, DE000MHB24J4, DE000MHB25J1, DE000MHB2648, DE000MHB2697,
DE000MHB26J9, DE000MHB2705, DE000MHB2721, DE000MHB2739, DE000MHB2754,
DE000MHB27J7, DE000MHB2812, DE000MHB2820, DE000MHB2838, DE000MHB2853,
DE000MHB2861, DE000MHB2895, DE000MHB28J5, DE000MHB2945, DE000MHB2960,
DE000MHB2978, DE000MHB2994, DE000MHB29J3, DE000MHB30J1, DE000MHB31J9,
DE000MHB32J7, DE000MHB4024, DE000MHB4057, DE000MHB4107, DE000MHB4149,
DE000MHB4156, DE000MHB4172, DE000MHB4206, DE000MHB4214, DE000MHB4248,
DE000MHB4263, DE000MHB4289, DE000MHB4297, DE000MHB4305, DE000MHB4354,
DE000MHB4370, DE000MHB4388, DE000MHB4396, DE000MHB4404, DE000MHB4412,
DE000MHB4420, DE000MHB4438, DE000MHB4446, DE000MHB4479, DE000MHB4487,
DE000MHB4495, DE000MHB4529, DE000MHB4552, DE000MHB4560, DE000MHB4586,
DE000MHB4602, DE000MHB4610, DE000MHB4636, DE000MHB4644, DE000MHB4651,
DE000MHB4669, DE000MHB4677, DE000MHB4685, DE000MHB4693, DE000MHB4701,
DE000MHB4719, DE000MHB4727, DE000MHB4735, DE000MHB4743, DE000MHB4750,
DE000MHB61H0, DE000MHB9171
ÖFFENTLICHE PFANDBRIEFE
Q4 2023 Q4 2022
ISIN
DE000MHB3349 DE000MHB3349
76
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
Zinsrückstände aus Deckungshypotheken
ZINSRÜCKSTÄNDE AUS DECKUNGSHYPOTHEKEN
IN T€
Insgesamt davon Wohnungsbau davon Gewerbe
2023 2022 2023 2022 2023 2022
Rückständige Zinsen 414 293 414 292 0 1
Zwangsversteigerungen und Zwangsverwaltungen aufDeckungshypotheken
ZWANGSVERSTEIGERUNGEN UND ZWANGSVERWALTUNGEN AUF DECKUNGSHYPOTHEKEN
Insgesamt davon Wohnungsbau davon Gewerbe
Am Bilanzstichtag waren anhängig 2023 2022 2023 2022 2023 2022
– Zwangsversteigerungsverfahren 68 64 67 62 1 2
– Zwangsverwaltungsverfahren 6 12 4 10 2 2
4
1
11
1
4
1
10
1
0
1
1
1
Im Geschäftsjahr durchgeführte
Zwangsversteigerungsverfahren 20 14 20 14 0 0
1
Davon in den anhängigen Zwangsversteigerungen enthalten
Zur Rettung unserer Forderungen musste im Berichtsjahr kein Objekt übernommen werden.
77
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ANGABEN NACH § 28
PFANDBRIEFGESETZ
SONSTIGE ANGABEN
Mitgliederbewegung
MITGLIEDERBEWEGUNG
Anzahl der
Mitglieder
Anfang 2023 60.347
Zugang 2023 289
Abgang 2023 3.677
Ende 2023 56.959
Die Geschäftsguthaben der verbleibenden
Mitglieder haben sich im Geschäftsjahr
verringert um 3.131.800,00
Höhe des einzelnen Geschäftsanteils 70,00
Höhe der Haftsumme 0,00
Personalstatistik
Im Berichtsjahr waren durchschnittlich beschäftigt:
männlich weiblich insgesamt
Vollzeitbeschäftigte 299,00 182,50 481,50
Teilzeitbeschäftigte 37,00 124,25 161,25
Beschäftigte insgesamt 336,00 306,75 642,75
darin nicht enthalten:
Auszubildende 4,00 9,50 13,50
Angestellte in Elternzeit,
Vorruhestand, Altersteil-
zeit, Freizeitphase und
freigestellte Angestellte 13,50 28,80 42,25
Besondere Offenlegungspflichten
Die Münchener Hypothekenbank wird offenzulegende Inhalte
gemäß Teil 8 der CRR (Art. 435 bis 455) in einem separaten
Offenlegungsbericht im Bundesanzeiger sowie auf der Unter-
nehmenshomepage veröffentlichen.
Der Quotient gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG aus Netto-
gewinn und Bilanzsumme beträgt 0,1889 Prozent.
Gewinnverwendungsvorschlag
Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 102.120.896,28 Euro.
Im vorliegenden Jahresabschluss erfolgte eine Vorweg-
zuweisung zu den gesetzlichen Rücklagen in Höhe von
51.000.000,00 Euro.
Der verbleibende Bilanzgewinn – einschließlich des Gewinn-
vortrags aus dem Vorjahr – in Höhe von 51.393.021,39 Euro
soll demnach wie folgt verwendet werden:
4,00 Prozent Dividende 50.703.000,00 Euro
Vortrag auf neue Rechnung 690.021,39 Euro
Firma
Münchener Hypothekenbank eG
Karl-Scharnagl-Ring 10 | 80539 München
Genossenschaftsregister des Amtsgerichts München
Gen.-Reg. 396
78
Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
SONSTIGE ANGABEN
ORGANE
Aufsichtsrat
Dr. Hermann Starnecker
Sprecher des Vorstands
VR Bank Augsburg-Ostallgäu eG
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Gregor Scheller
Verbandspräsident und Vorstandsvorsitzender des
Genossenschaftsverbands Bayern e. V.
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats
I. K. H. Anna Herzogin in Bayern
Unternehmerin
Thomas Höbel
Sprecher des Vorstands
Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG (bis 31.12.2023)
Ruhestand (seit 01.01.2024)
Josef Hodrus
Sprecher des Vorstands
Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG
Jürgen Hölscher
Mitglied des Vorstands
Emsländische Volksbank eG
Rainer Jenniches
Vorsitzender des Vorstands
VR-Bank Bonn Rhein-Sieg eG
Reimund Käsbauer
Arbeitnehmervertreter
Michael Schäffler
Arbeitnehmervertreter
Claudia Schirsch
Arbeitnehmervertreterin
Kai Schubert
Mitglied des Vorstands
Raiffeisenbank Südstormarn Mölln eG
Frank Wolf-Kunz
Arbeitnehmervertreter
Vorstand
Dr. Holger Horn
Vorsitzender des Vorstands
Ulrich Scheer
Mitglied des Vorstands
Markus Wirsen
Mitglied des Vorstands
Mandate
Dr. Holger Horn
FMS Wertmanagement AöR
Mitglied des Verwaltungsrats (bis 31.01.2023)
Vorsitzender des Aufsichtsrats der M.M.Warburg & CO
Hypothekenbank AG (01.06.2023 bis 23.06.2023)
Ulrich Scheer
Mitglied des Aufsichtsrats der M.M.Warburg & CO
Hypothekenbank AG (01.06.2023 bis 23.06.2023)
Markus Wirsen
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der
M.M.Warburg & CO Hypothekenbank AG
(01.06.2023 bis 23.06.2023)
Zum Bilanzstichtag bestanden an Mitglieder des Aufsichts-
rats Kredite in Höhe von 459 T€ (Vorjahr 546 T€). Gegenüber
den Mitgliedern des Vorstands waren wie im Vorjahr keine
Kredite im Bestand. Für frühere Vorstandsmitglieder und
deren Hinterbliebene wurden Pensionsrückstellungen in Höhe
von 20.825 T€ (Vorjahr 19.782 T€) gebildet. Die Gesamt-
bezüge des Vorstands betrugen im Berichtsjahr 1.921 T€
(Vorjahr 2.907 T€), die des Aufsichtsrats 489 T€ (Vorjahr
476T€) und des Beirats 41 T€ (Vorjahr 46T€). Für ehemalige
Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene beliefen sich
die Ge samtbezüge auf 2.101 T€ (Vorjahr 1.515 T€).
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Münchener Hypothekenbank
Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
ORGANE
DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.,
Berlin, Linkstraße 12
Im Auftrag des DGRV wurde die Abschlussprüfung durch den
Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband e. V.,
Karlsruhe, Am Rüppurrer Schloss 40 (BWGV) durchgeführt.
Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers betrug 855 T€ (Vor-
jahr DGRV 647 T€) ohne Umsatzsteuer. Die Aufwendungen
gliedern sich wie folgt.
GESAMTHONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS
IN T€
BWGV
31.12.2023
DGRV
31.12.2023
DGRV
31.12.2022
für die Abschlussprüfungsleistungen
1
811 29
1
616
andere Bestätigungsleistungen 44 0 31
Steuerberatungsleistungen 0 0 0
sonstige Leistungen 0 0 0
1
Davon Auflösung von Rückstellungen von 2022 in Höhe von 13 T€
PRÜFUNGSVERBAND
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Geschäftsbericht 2023
1 Vorwort 3 Jahresabschluss2 Lagebericht 5 Weitere Informationen4 Anhang
PRÜFUNGSVERBAND &
SONSTIGE FINANZIELLE
VERPFLICHTUNGEN
HAFTUNGSVERPFLICHTUNGEN
Unsere Bank ist der Sicherungseinrichtung des Bundesver-
bandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbankene. V.
angeschlossen. Gemäß dem Statut der Sicherungseinrichtung
haben wir gegenüber dem Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. eine Garantieerklärung
abgegeben. Damit ist die Möglichkeit einer Verpflichtung in
Höhe von 33.326 T€ verbunden. Ferner besteht gemäß § 7 der
Beitritts- und Verpflichtungserklärung zum institutsbezogenen
Sicherungssystem der BVR Institutssicherung GmbH (BVR-ISG)
eine Beitragsgarantie gegenüber der BVR-ISG. Diese betrifft
Sonderbeiträge und Sonderzahlungen, falls die verfügbaren
Finanzmittel nicht ausreichen, um die Einleger eines dem
instituts bezogenen Sicherungssystem angehörigen CRR-
Kreditinstituts im Entschädigungsfall zu entschädigen, sowie
Auffüllungspflichten nach Deckungsmaßnahmen.
München, den 23. Februar 2024
Münchener Hypothekenbank eG
Der Vorstand
Dr. Holger Horn Ulrich Scheer Markus Wirsen
Vorsitzender Mitglied Mitglied
des Vorstands des Vorstands des Vorstands
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HAFTUNGS-
VERPFLICHTUNGEN