Geschäftsentwicklung der Münchener Hypothekenbank
Unsere Neugeschäftsplanung für das Jahr 2018 baut auf Rahmenbedingungen auf, die sich von denen des Berichtsjahres nicht wesentlich unterscheiden. Die gute Konjunktur und niedrige Zinsen sorgen für eine weiterhin hohe Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen. Dabei gehen wir bei der Zinsentwicklung von moderat steigenden und damit immer noch sehr attraktiven Zinsen aus. Da sich die Zahl der Anbieter weiter erhöht, verstärkt sich der Wettbewerb und damit der Druck auf die Margen. Dies gilt sowohl für die private wie die gewerbliche Immobilienfinanzierung. Vor diesem Hintergrund planen wir, das Neugeschäft gegenüber dem Berichtsjahr insgesamt leicht auszuweiten, da bei den vorherrschenden Wettbewerbsbedingungen und dem inzwischen erreichten Niveau keine dynamischen Steigerungen zu erwarten sind.
Der Schwerpunkt unserer Neugeschäftsplanung liegt weiterhin auf der Wohnimmobilienfinanzierung in Deutschland. Unsere zentralen Partner in diesem Geschäftsfeld sind die Banken der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Diese verfügen über eine ausgeprägte Vertriebskraft und Kundennähe. Sie konnten deshalb in den vergangenen Jahren ihren Marktanteil stetig ausbauen. Wir gehen davon aus, dass sie auch im Jahr 2018 in der Wohnimmobilienfinanzierung stärker als der Markt wachsen werden.
Zum Ausbau unserer gemeinsamen Marktposition haben wir Januar 2018 ein neues Darlehensprodukt eingeführt: das MünchenerHyp Familiendarlehen. Durch seine Ausrichtung als nachhaltige Finanzierungslösung für Eltern mit Kindern ist es ein innovatives Angebot, mit dem wir uns von anderen Anbietern positiv differenzieren. Darüber hinaus werden wir die Auszahlungs- und Bestandsprozesse in den Banksystemen weiterentwickeln und damit einen bedeutenden Schritt in Richtung Digitalisierung des gesamten Kreditprozesses vornehmen. Ziel dabei ist es, die Wahrnehmung der Partnerbanken als moderne und leistungsfähige Immobilienfinanzierer zu stärken und damit das Vermittlungsgeschäft auszubauen.
In der Kooperation mit freien Finanzdienstleistern planen wir ein moderates Wachstum des Neugeschäfts. In der Schweiz werden die Negativzinsen weiter den Wettbewerb in der privaten Immobilienfinanzierung verschärfen. In der Kooperation mit der Schweizer PostFinance erwarten wir deshalb ein Neugeschäft auf Vorjahresniveau.
In der gewerblichen Immobilienfinanzierung planen wir ebenfalls ein Neugeschäft auf dem Niveau des Jahres 2017. Der Fokus der Neugeschäftstätigkeit wird dabei auf Deutschland liegen. Zusätzlich wollen wir verstärkt ausländische Investoren bei ihren Investitionsvorhaben in Deutschland mit attraktiven Finanzierungsangeboten begleiten.
Im Auslandsgeschäft planen wir ein moderates Wachstum in allen von der Bank bedienten Märkten. Dabei werden wir sowohl inländische Kunden ins Ausland als auch ausländische Kunden in ihre jeweiligen Zielmärkte begleiten. In den USA beschränken wir uns weiterhin auf die Beteiligung an US-Finanzierungen anderer Banken.
Wir sehen für 2018 eine lebhafte Entwicklung der Syndizierungsmärkte, da es einen deutlichen Trend zu immer größeren Finanzierungsvolumina gibt. Nur wenige Banken sind jedoch bereit, große Finanzierungsvolumina von 100 Mio. Euro oder mehr komplett auf die Bilanz zu nehmen. Daher rechnen wir für 2018 mit einem Anstieg an Club Deals und einem steigenden Sekundärmarktvolumen. Wir planen deshalb, das Syndizierungsgeschäft zu intensivieren. Auf der einen Seite werden wir uns in signifikantem Umfang an Finanzierungen Dritter beteiligen. Auf der anderen Seite werden wir wieder größere Volumina eigener Finanzierungen an andere Banken abgeben. Auf diese Weise wird eine gute Risikodiversifikation angestrebt. Dabei werden wir auch unser erfolgreiches Verbundsyndizierungsprogramm erweitern.
Das Kreditgeschäft mit Staaten und Banken dient unverändert in erster Linie der Steuerung der Liquidität und der Deckungsmassen. Für das Jahr 2018 wird deshalb eine weitere Bestandsreduzierung im Kapitalmarktgeschäft angestrebt, die voraussichtlich niedriger als in den Vorjahren ausfallen wird.
Für 2018 planen wir mit einem Refinanzierungsbedarf zwischen 6 und 7 Mrd. Euro. Davon werden voraussichtlich 5,5 Mrd. Euro im Kapitalmarkt und das verbleibende Volumen im Geldmarkt generiert. Wie im Vorjahr gehen wir davon aus, dass wir zwei großvolumige Emissionen begeben werden, mit dem zusätzlichen Potenzial von Aufstockungen bestehender Anleihen. Durch die Kooperation mit der Schweizer PostFinance wird die MünchenerHyp weiterhin Bedarf in Schweizer Franken haben. Darüber hinaus werden wir attraktive Gelegenheiten in anderen Fremdwährungen zur weiteren Diversifizierung unserer Investorenbasis nutzen.
Zur Erweiterung des Refinanzierungsmixes haben wir im Jahr 2017 ein verbundkonformes Einlagenprodukt für Privatkunden entwickelt, das über die genossenschaftlichen Partnerbanken vertrieben werden soll. In Pilotphasen wurden Technik und Marktgängigkeit erfolgreich getestet, sodass wir planen, dieses Einlagenprodukt künftig dauerhaft anzubieten.
Unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten werden wir auch im Jahr 2018 ausbauen. In diesem Rahmen ist es unser Ziel, das MünchenerHyp Familiendarlehen erfolgreich am Markt zu platzieren und so unser Portfolio an nachhaltigen Finanzierungen auszubauen. Außerdem arbeiten wir daran, das notwendige Volumen deckungsfähiger Hypotheken für die Emission eines weiteren nachhaltigen Pfandbriefs zu erreichen.
Wir streben an, den Zinsüberschuss aus dem operativen Geschäft im Jahr 2018 moderat zu steigern. Die stabile Entwicklung in unseren Kernmärkten bietet weiterhin Chancen, unser Neugeschäft und damit unsere Hypothekenbestände erneut ausbauen zu können.
Dies wird sich weiter zunehmend positiv auf das Ergebnis der Bank auswirken. So erwarten wir für das Jahr 2018 eine weitere Ergebnisverbesserung.
Bei den Verwaltungsaufwendungen rechnen wir im Jahr 2018 mit einer erneuten Erhöhung. Wir gehen derzeit dennoch von einer leicht zurückgehenden Cost-Income-Ratio aus.
Bei der Risikovorsorge für das Kreditgeschäft ist nach den uns aktuell vorliegenden Erkenntnissen von einer stabilen Entwicklung auszugehen.
Wir sind zuversichtlich, dass wir bei dem prognostizierten guten Marktumfeld unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2018 erreichen werden und unsere Marktposition weiter ausbauen können. Wir rechnen mit einem Jahresüberschuss über dem Vorjahresniveau.