Immobilien- und Immobilienfinanzierungsmärkte
Von den positiven Konjunkturperspektiven werden die Immobilienmärkte ein weiteres Jahr profitieren und erneut wachsen. Übertragen auf die Märkte, in denen die MünchenerHyp aktiv ist, bedeutet dies:
Der deutsche Wohnungsmarkt wird auch 2018 durch einen Nachfrageüberhang gekennzeichnet sein. Dies betrifft sowohl den Nutzermarkt – also die Nachfrage nach selbst genutztem Wohneigentum und Mietwohnungen – als auch den Anlegermarkt privater und institutioneller Investoren. Die Nachfrage wird zum einen weiterhin von den niedrigen Zinsen getrieben sein sowie zum anderen durch die demographische Entwicklung. Insbesondere die Zunahme von Single-Haushalten wird zu weiter steigenden Haushaltszahlen führen, aber auch die wieder wachsende Bevölkerung. Hinzu kommt, dass sich die Nachfrage von Seiten der Eigennutzer und Kapitalanleger weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen wird, da sie in den letzten Jahren angesichts des knappen Angebotes nicht befriedigt werden konnte.
Vor dem Hintergrund der hohen Kapazitätsauslastung des Baugewerbes und der rückläufigen Baugenehmigungen im Berichtsjahr ist nicht damit zu rechnen, dass sich das Angebot in Zukunft spürbar ausweiten wird. Zudem bewegt sich die Leerstandsrate in vielen Städten seit mehreren Jahren deutlich unter der erforderlichen Fluktuationsreserve. Somit wird sich die beschleunigte Preisentwicklung auch im Jahr 2018 fortsetzen.
Für den deutschen Gewerbeimmobilienmarkt sind die Aussichten ebenfalls positiv. Gewerbeimmobilien, darunter vor allem Büroimmobilien, werden von nationalen und internationalen Investoren weiterhin stark nachgefragt werden. Die Transaktionsanzahl und das Transaktionsvolumen werden dabei im Wesentlichen durch das insbesondere in den sieben größten Märkten limitierte Angebot bestimmt werden. Somit rechnen die Experten mit einer Stabilisierung des Transaktionsvolumens auf dem hohen Niveau des Jahres 2017.
Auf dem Nutzermarkt wird für 2018 eine anhaltend hohe Nachfrage nach Büroflächen erwartet, wobei hier auch ein sehr geringes Angebot – insbesondere in den bevorzugten Bürolagen – das Marktgeschehen bestimmen wird. Neu gebaute Flächen sind angesichts der hohen Vorvermietungsquote ebenfalls knapp, was dazu führen dürfte, dass die Mieten in den sieben größten Märkten erneut steigen werden. Gekoppelt mit dem hohen Anlagedruck institutioneller Anleger, der erneut leicht sinkende Renditen zur Folge haben wird, werden die Preise für Gewerbeimmobilien vorerst weiter steigen. Erst ein spürbarer Anstieg der Kapitalmarktzinsen dürfte den Rückgang der Anfangsrenditen und somit den weiteren Preisanstieg eindämmen.
Die möglichen Auswirkungen des Brexit beeinflussen nach wie vor die Entwicklung des Immobilienmarktes in Großbritannien. Da aber für 2018 nur eine leichte Abschwächung des Wirtschaftswachstums prognostiziert wird, steigt bei internationalen Investoren wieder das Interesse insbesondere am Londoner Immobilienmarkt. Somit dürfte Großbritannien im Jahr 2018 seine Vorrangstellung im europäischen Investmentmarkt behaupten. Der Büronutzermarkt befindet sich jedoch in einer bereits weit fortgeschrittenen Wachstumsphase, sodass sich der im zweiten Quartal 2017 abzeichnende Trend stabiler Mieten fortsetzen dürfte. Die Entwicklung des Wohnimmobilienmarktes hängt nicht unwesentlich davon ab, wie viele Unternehmen infolge des Brexit ihren Standort und somit Arbeitsplätze in andere europäische Länder verlagern werden. Das gilt vor allem für den Großraum London, sodass dort ein schwächerer Anstieg der Häuserpreise als im übrigen Großbritannien erwartet wird. Auf dem Mietwohnungsmarkt dürfte sich diese Entwicklung noch deutlicher bemerkbar machen. Während für London sinkende Mieten prognostiziert werden, gehen die Vorhersagen für Großbritannien von einem Anstieg von 2 Prozent für 2018 aus.
Mit dem Aufschwung der Wirtschaft gewinnen französische Immobilien zusätzlich an Attraktivität für internationale Investoren. Hinzu kommen die günstigen finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Somit wird unter der Voraussetzung eines ausreichenden Objektangebotes ein steigendes Investitionsvolumen erwartet. Der Wohnungsmarkt in Frankreich wird bei Nutzern und Anlegern angesichts der weiterhin niedrigen Zinsen seinen Aufwärtstrend fortsetzen und durch weiter steigende Kaufpreise und Mieten gekennzeichnet sein.
Günstige Rahmenbedingungen bestehen 2018 auch am niederländischen Investmentmarkt. Sie werden zu einem nochmaligen Nachfrageanstieg vor allem ausländischer Investoren führen, wobei vor dem Hintergrund des begrenzten Angebotes die Bereitschaft, risikoreichere Investitionen abseits der Toplagen zu tätigen, wachsen dürfte. Im Fokus der Investoren werden weiterhin Büroimmobilien stehen, da der Nutzermarkt mit hoher Büroflächennachfrage Wertsteigerungen durch Mietzuwächse verspricht. Auf dem institutionellen Wohnungsmarkt dürfte sich die Verknappung des Angebotes fortsetzen, sodass die Renditen für Wohnimmobilien im Bestand sinken werden. Zugleich wird eine spürbare Belebung der Neubautätigkeit erwartet, sodass auch Projektentwicklungen und Objekte in Bau davon profitieren werden.
Auf dem Schweizer Wohnungsmarkt werden sich die Teilmärkte zunehmend in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Auf dem Mietwohnungsmarkt wird der Rückgang der Mieten anhalten, da der Anteil des Mietwohnungsneubaus am Gesamtneubau hoch bleiben dürfte. Die Kaufpreise von Eigenheimen und Eigentumswohnungen werden hingegen weiter steigen. Diese Entwicklung wird einerseits durch das anhaltend niedrige Zinsniveau getragen, andererseits durch einen deutlichen Nachfrageüberhang.
Die Prognosen für den US-amerikanischen Gewerbeimmobilienmarkt sind gemischt, gehen aber eher davon aus, dass sich die Wachstumsphase verlangsamen wird. So wird für den Büroimmobilienmarkt trotz einer rückläufigen Neubautätigkeit mit einer leicht steigenden Leerstandsrate gerechnet. Auch das Mietwachstum dürfte sich in einigen Regionen weiter abschwächen. Diese Entwicklung kann dazu führen, dass sich das Investitionsvolumen für Gewerbeimmobilien erneut reduziert. Der Wohnungsmarkt zeichnet sich durch eine rege Neubautätigkeit bei Mehrfamilienhäusern aus. Für den Investmentmarkt bieten sich dadurch zahlreiche Kaufoptionen. Demgegenüber wird für den Mietwohnungsmarkt eine weitere Abschwächung des Mietpreisanstiegs erwartet.